Publikation
Verwendung von Primärmaterial nach Produktionsbereichen und Materialarten 1995 bis 2002
Datum 15. August 2005
Der Verbrauch von Rohstoffen rückt derzeit verstärkt in den Mittelpunkt des politischen Interesses. Ursache ist zum einen die drohende Knappheit bestimmter nicht erneuerbarer Ressourcen, wie zum Beispiel Erdöl. Weiterhin sind mit der Entnahme und dem Einsatz von Rohstoffen vielfältige und je nach Rohstoffart unterschiedliche Umweltbelastungen verbunden. So führt die großflächige Materialentnahme im Tagebau beispielsweise zu Veränderungen von Ökosystemen oder der Einsatz von fossilen Energieträgern zur Emission von Treibhausgasen.
In der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung wird diesem Problemfeld durch den Indikator "Rohstoffproduktivität“ Rechnung getragen. Der Rohstoffindikator der Strategie wird aus den Materialflussrechnungen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) abgeleitet. Die in diesem Zusammenhang bisher verfügbaren Daten stellen das Aufkommen an Primärmaterial der UGR differenziert nach Materialarten dar.
Das in diesem Beitrag vorgestellte neue Modul der UGR liefert zusätzliche Angaben über die Verwendung des Primärmaterials in einer Gliederung nach Produktions- und Konsumaktivitäten. Wesentliche Zielsetzung des neuen hier vorgestellten Bausteines ist es, die Entwicklung des Rohstoffindikators in konsistenter Weise mit den verursachenden wirtschaftlichen Aktivitäten zu verknüpfen. Die bereitgestellte Datenbasis erlaubt, sowohl die Entwicklung des Indikators im Zusammenhang mit den dahinter stehenden wirtschaftlichen Aktivitäten zu erklären (Diagnose) als auch – darauf aufbauend – insbesondere marktwirtschaftliche Instrumente zur Verbesserung der Effizienz des Rohstoffeinsatzes (Maßnahmen) zu entwickeln.
Dieser Beitrag erläutert das methodische Konzept sowie die Berechnungsgrundlagen und -methoden des Moduls Primärmaterialflussrechnungen und stellt erste Daten und Analyseergebnisse vor.
Auszug aus der Publikation "WISTA – Wirtschaft und Statistik", Juli 2005
Autoren: Dr. Karl Schoer, Dipl.-Geograph Stefan Schweinert