Publikation Hohe Kosten im Gesundheitswesen: Eine Frage des Alters?

Datum 15. August 2011

Beitrag aus der Publikation ""WISTA – Wirtschaft und Statistik"", Juli 2011:

"Das Sterben ist teuer geworden, nicht so sehr das Alter", so fasst François Höpflinger eine These zusammen, die in der Diskussion rund um die Kosten des Gesundheits­wesens viel Gehör gefunden hat. Die Annahme hinter der sogenannten Sterbe­kostenthese stellt die Abhängigkeit der Gesundheits­ausgaben vom Alter infrage: Nicht das Alter an sich sei für die Höhe der Gesundheits­ausgaben verantwortlich, sondern der zeitliche Abstand zum Tod. Danach entstehen in den letzten Lebensmonaten eines Menschen die höchsten Krankheits­kosten – unabhängig vom Lebensalter. Theoretisch und methodisch setzt diese Erklärung am Ende des Lebenslaufs an. Folgt man ihr, so hat dies Auswirkungen auf die künftige Entwicklung der Kosten im Gesundheits­wesen – insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Lebens­erwartung im Zuge des demografischen Wandels. Der Sachver­ständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheits­wesen hat die Bedeutung von Studien zu diesem Thema bereits 1996 erkannt und zur Aufgabe künftiger epidemiologischer Forschung erklärt.

Was kostet Gesundheit und wie haben sich die Gesundheits­ausgaben in den letzten Jahren entwickelt? Welche Auswirkungen hatte die Einführung der Pflege­versicherung? An welcher Stelle rangiert Deutschland im internationalen Vergleich der Gesundheits­ausgaben? Diese und weitere Fragen soll dieser Beitrag beantworten.

Autor: Dipl.-Sozialwissenschaftlerin Manuela Nöthen