Publikation Statistische Geheimhaltung in Bevölkerungsstatistiken

Das Statistische Bundesamt hat für das Berichtsjahr 2016 in der Ausländerstatistik ein Rundungsverfahren für die statistische Geheimhaltung eingeführt. Dieser Artikel erläutert die fachliche Abwägung der Vor- und Nachteile des Rundungsverfahrens vor dem Hintergrund der statistikspezifischen Anforderungen. Es zeigt sich, dass das gewählte Geheimhaltungsverfahren Vorteile durch die einfache Implementierung, die große Flexibilität bei Ad-hoc-Auswertungen und seine intuitive Verständlichkeit hat. Nachteile sind die nicht mehr vorhandene Additivität der Ergebnisse und ein zumindest theoretisch weiter existierendes Aufdeckungsrisiko in besonderen Fällen. Auch die Tatsache, dass die Rundung alle Ergebnisse verändert, unabhängig davon, ob eine Geheimhaltung notwendig wäre oder nicht, ist kritisch zu sehen. Dennoch hat sich bisher die Einführung des Verfahrens bewährt.

Auszug aus der Publikation "WISTA - Wirtschaft und Statistik", 3/2018

Autoren: Dr. Gunter Brückner, Jan Eberle, Florian Göttsche