Publikation Geschlechtsspezifisches Altersvorsorgeverhalten - Untersuchungen mit dem deutschen Taxpayer-Panel

Datum 19. April 2022

Seit 2006 ist es bei der Kalkulation von Riester-Verträgen nicht mehr gestattet, das Geschlecht als Faktor in der Risiko­bewertung heranzuziehen. Das könnte dazu geführt haben, dass Verträge für Männer, die im Durchschnitt eine kürzere Lebenser­wartung haben als Frauen, nach der Reform teurer wurden. In einem Difference-in-Differences-Modell mit Frauen als Kontrollgruppe wird auf Grundlage der Daten des deutschen Taxpayer-Panels untersucht, ob die Vertrags­abschlussquote von Männern aufgrund der Unisex-Reform zurückgegangen ist. Zwar erschweren mögliche Antizipations­effekte eine kausale Interpretation, die Ergebnisse können jedoch als erste direkte Evidenz für ein Ausscheiden von Männern aus dem Riester-Markt aufgrund der Neuregelung gewertet werden. Dagegen scheint die Höhe der Förderquote die Reaktion nicht zu beeinflussen.

Auszug aus der Publikation "WISTA - Wirtschaft und Statistik", 2/2022

Autorin: Christina Meyer