Presse Tag der Deutschen Einheit: Tourismus in neuen Ländern wächst seit 2008 langsamer als im Westen

Pressemitteilung Nr. N003 vom 2. Oktober 2019

• Nach 1993 zunächst starker Anstieg der Übernachtungen in neuen Ländern
• 2008 bis 2018 größere Zunahme im Westen
• Höchste Zuwächse in den Stadtstaaten
• Mecklenburg-Vorpommern beliebtes Reiseziel

WIESBADEN – In den vergangenen zehn Jahren hat die Anzahl der touristischen Übernachtungen in den neuen Bundesländern weniger stark zugenommen als im früheren Bundesgebiet (jeweils ohne Berlin). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, nahm die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Übernachtungsbetrieben in den neuen Bundesländern von 2008 bis 2018 um 18 % auf 82,6 Millionen zu. Im früheren Bundesgebiet stieg sie im gleichen Zeitraum um 29 % auf 362,5 Millionen. Im vereinten Deutschland gab es 2018 inklusive Berlin rund 478 Millionen touristische Übernachtungen, das waren 29 % mehr als 2008.

Von 2008 bis 2018 stieg die Zahl der Übernachtungen in den Stadtstaaten Hamburg (+88 %), Berlin (+85 %) und Bremen (+57 %) am stärksten. Am geringsten waren die Anstiege der Übernachtungen in den Ländern Thüringen (+7 %), Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils +12 %). Gemessen an der Gesamtzahl der Übernachtungen liegen die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen auf den Spitzenplätzen, Mecklenburg-Vorpommern liegt auf Platz 8, Sachsen auf Platz 10. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist hingegen Mecklenburg-Vorpommern das beliebteste Tourismusland. Es verzeichnete 2018 rund 19 touristische Übernachtungen je Einwohner. 

154 % mehr Übernachtungen in den neuen Ländern seit 1993 

Die Tourismusstatistik zeigt auch, wie stark die neuen Länder in den ersten 29 Jahren nach der Deutschen Wiedervereinigung insgesamt als touristisches Ziel gewonnen haben. Seit 1993 legten die neuen Länder hinsichtlich der touristischen Übernachtungen um 154 % zu (von 32,6 Millionen in 1993). Im früheren Bundesgebiet sind die Inlandsübernachtungen in diesem Zeitraum um nur 33 % angestiegen. Im Zeitraum 1993 bis 2018 war hinter den Stadtstaaten Hamburg und Berlin insbesondere Mecklenburg-Vorpommern das hinsichtlich der Übernachtungen am schnellsten wachsende Reiseziel mit einem Zuwachs von 200 Prozent.

Touristische Übernachtungen 1993, 2008 und 2018 nach Bundesländern
ÜbernachtungenVeränderung
 1993 2008 2018 1993-20182008-2018
Deutschland312 079 450  369 545 051  477 998 027  53,229,3
Baden-Württemberg41 808 018  43 616 862  54 857 346  31,225,8
Bayern79 089 135  76 876 859  98 700 118  24,828,4
Berlin7 455 151  17 770 277  32 871 634  340,985,0
Brandenburg4 855 323  10 171 976  13 546 724  179,033,2
Bremen1 007 773  1 650 883  2 589 968  157,056,9
Hamburg4 016 679  7 727 621  14 529 549  261,788,0
Hessen28 001 684  27 325 733  34 740 683  24,127,1
Mecklenburg-Vorpommern10 292 511  27 501 888  30 884 299  200,112,3
Niedersachsen35 858 054  36 897 544  44 954 190  25,421,8
Nordrhein-Westfalen36 246 447  41 521 488  51 927 031  43,325,1
Rheinland-Pfalz19 107 422  20 233 346  22 604 685  18,311,7
Saarland1 972 261  2 267 429  3 158 555  60,139,3
Sachsen7 655 428  16 181 703  20 086 757  162,424,1
Sachsen-Anhalt3 638 874  6 699 041  8 234 898  126,322,9
Schleswig-Holstein24 960 363  23 854 951  34 453 151  38,044,4
Thüringen6 114 327  9 247 450  9 858 439  61,26,6
Früheres Bundesgebiet(ohne Berlin)272 067 836  281 972 716  362 515 276  33,228,6
Neue Länder (ohne Berlin)32 556 463  69 802 058  82 611 117  153,718,4
Stadtstaaten12 479 603  27 148 781  49 991 151  300,684,1

Rangfolge der Übernachtungen nach Bundesländern 2018
RangBundesländerÜbernachtungen
insgesamt (Mio.)
Übernachtungen
je Einwohner
1.Bayern98,7Mecklenburg-Vorpommern19,2
2.Baden-Württemberg54,9Schleswig-Holstein11,9
3.Nordrhein-Westfalen51,9Berlin9,1
4Niedersachsen45,0Hamburg7,9
5Hessen34,7Bayern7,6
6Schleswig-Holstein34,5Niedersachsen5,6
7Berlin32,9Hessen5,6
8Mecklenburg-Vorpommern30,9Rheinland-Pfalz5,5
9Rheinland-Pfalz22,6Brandenburg5,4
10Sachsen20,1Baden-Württemberg5,0
11Hamburg14,5Sachsen4,9
12Brandenburg13,5Thüringen4,6
13Thüringen9,9Bremen3,8
14Sachsen-Anhalt8,2Sachsen-Anhalt3,7
15Saarland3,2Saarland3,2
16Bremen2,6Nordrhein-Westfalen2,9  

Methodischer Hinweis:
Bei den Vergleichen von 2008 bis 2018 ist zu beachten, dass im Jahr 2012 die Abschneidegrenze bei der Monatserhebung im Tourismus von 9 auf 10 Betten bzw. von 3 auf 10 Stellplätze beim Camping angehoben wurde.

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