Presse Reallöhne im Jahr 2019 um 1,2 % gegenüber 2018 gestiegen

Nominallöhne 2,6 % über dem Vorjahreswert

Pressemitteilung Nr. 110 vom 25. März 2020

WIESBADEN – Der Reallohnindex in Deutschland ist im Jahr 2019 um durchschnittlich 1,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Reallohnindex bildet die Entwicklung der Nominallöhne unter Berücksichtigung der am Verbraucherpreisindex gemessenen Inflationsrate ab. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach endgültigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung weiter mitteilt, lagen die Nominallöhne im Jahr 2019 um 2,6 % über dem Vorjahreswert, während sich die Verbraucherpreise um 1,4 % erhöhten. Damit ergab sich keine Änderung gegenüber den am 12. Februar 2020 veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen.

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Leicht abgeschwächte Dynamik in der Verdienstentwicklung im 4. Quartal 2019 

Verglichen mit der Entwicklung in den ersten drei Quartalen des Jahres 2019 schwächte sich sowohl die reale als auch die nominale Verdienstentwicklung im 4. Quartal 2019 etwas ab: Gegenüber dem 4. Quartal 2018 ergab sich für den Reallohnindex ein Wachstum von 0,7 % bei einem Nominallohnzuwachs von 2,0 % und einem Anstieg der Verbraucherpreise um gut 1,2 %. 

Lohngefälle zwischen West- und Ostdeutschland bleibt bestehen 

Während die Verdienste in Westdeutschland (einschließlich Berlin) im Jahr 2019 nominal um 2,5 % stiegen, hatten Beschäftigte in Ostdeutschland einen nominalen Lohnzuwachs von 3,6 %. Trotz des vergleichsweise starken Zuwachses in den ostdeutschen Bundesländern, blieb ein großes Lohngefälle zwischen West und Ost: Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen lag bei vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Westen bei 54 550 Euro. Vollzeitbeschäftigte im Osten verdienten im Durchschnitt 41 534 Euro und damit fast ein Viertel (24 %) weniger als Vollzeitbeschäftigte im Westen. Im gesamtdeutschen Durchschnitt kamen vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf einen Bruttojahresverdienst von 52 803 Euro.

Auch im längerfristigen Vergleich haben sich die nominalen Arbeitnehmerverdienste in West und Ost angenähert: Während die Nominallöhne in Westdeutschland von 2007 bis 2019 um 31,2 % stiegen, betrug der Zuwachs in Ostdeutschland 41,0 %.

Entwicklung der Reallöhne, der Nominallöhne und der Verbraucherpreise
BerichtszeitraumReallohnindex1Nominallohnindex1Verbraucherpreisindex
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.
Q = Quartal
Q1 20120,02,12,1
Q2 20120,62,51,8
Q3 20121,03,02,0
Q4 20120,82,72,0
Q1 20130,01,51,5
Q2 2013-0,11,41,5
Q3 2013-0,31,31,6
Q4 2013-0,11,31,3
Q1 20141,32,71,3
Q2 20141,42,61,1
Q3 20141,72,70,9
Q4 20142,22,70,5
Q1 20152,82,6-0,1
Q2 20152,33,20,9
Q3 20151,72,50,7
Q4 20152,12,50,4
Q1 20162,52,90,3
Q2 20161,82,00,2
Q3 20161,82,30,5
Q4 20161,22,31,1
Q1 20170,92,71,7
Q2 20171,42,91,4
Q3 20170,92,51,6
Q4 20170,72,21,4
Q1 20181,42,71,3
Q2 20180,82,51,8
Q3 20181,63,61,9
Q4 20181,43,32,0
Q1 20191,22,51,4
Q2 20191,33,01,6
Q3 20191,93,41,5
Q4 20190,72,01,2

Entwicklung der Reallöhne, der Nominallöhne und der Verbraucherpreise nach Jahren
BerichtszeitraumReallohnindex 1Nominallohnindex 1Verbraucherpreisindex
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. 
Jahr 20120,52,52,0
Jahr 2013-0,11,41,4
Jahr 20141,82,71,0
Jahr 20152,12,70,5
Jahr 20161,82,30,5
Jahr 20171,02,51,5
Jahr 20181,33,11,8
Jahr 20191,22,61,4

 

Entwicklung der Nominallöhne nach verschiedenen Gliederungsarten
GliederungsartVeränderung 2019
gegenüber 2007
Veränderung 2019
gegenüber
dem Vorjahr
in %
1 Ohne geringfügig Beschäftigte.
Insgesamt33,02,6
Nach Gebietsstand
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin) 32,12,5
Neue Länder41,03,6
Nach Beschäftigungsart
Vollzeitbeschäftigte32,12,5
Teilzeitbeschäftigte38,73,4
Geringfügig Beschäftigte36,01,7
Nach Geschlecht
Männer31,42,3
Frauen36,03,0
Nach Leistungsgruppen 1
Arbeitnehmer/-innen in leitender Stellung40,32,3
Herausgehobene Fachkräfte32,72,7
Fachkräfte30,22,9
Angelernte Arbeitnehmer/-innen28,82,4
Ungelernte Arbeitnehmer/-innen34,12,5
nachrichtlich:
Verbraucherpreisindex17,51,4

Die Zeitreihen des Real- und Nominallöhnen stehen auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.

Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten in Deutschland können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. In der Datenbank lassen sich auch Zeitreihen zum monatlichen Index der Tarifverdienste (62231-0001) abrufen.

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