Presse Rund eine halbe Million Selbstständige in Kulturberufen

Pressemitteilung Nr. 145 vom 22. April 2020

WIESBADEN – Im Jahr 2018 waren 495 000 Personen im Kulturbereich als Selbstständige beziehungsweise Freiberuflerinnen und Freiberufler tätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus weiter mitteilt, gingen insgesamt rund 1,3 Millionen Personen einem Beruf im Kulturbereich nach. Dies waren 3,1 % aller Erwerbstätigen in Deutschland. Aktuell sind die Selbstständigen besonders von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffen. Konzerte, Theater-, und Kulturveranstaltungen wie beispielsweise Stadtfeste finden nicht statt, Museen sind geschlossen. Viele selbstständige Kulturschaffende haben dadurch im Moment erhebliche Einnahmeverluste. Der Selbstständigen-Anteil in Kulturberufen liegt mit 39 % deutlich über dem entsprechenden Anteil der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung (10 %). 

Am höchsten war der Anteil der Selbstständigen und freiberuflich Tätigen mit 84 % im Kunsthandwerk und in Berufen der bildenden Kunst, beispielsweise der Bildhauerei, Malerei oder im Vergolderhandwerk. Bei den Fotografinnen und Fotografen lag der Anteil bei 65 %. 

Die meisten Selbstständigen in Kulturberufen sind Solo-Selbstständige   

Im Jahr 2018 waren 436 000 Personen in Kulturberufen als sogenannte Solo-Selbstständige, das heißt ohne weitere Beschäftigte, tätig. Dies entspricht 34 % aller Erwerbstätigen in Kulturberufen beziehungsweise 88 % der Selbstständigen. In fünf Berufsgruppen waren mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen als Solo-Selbstständige beziehungsweise Freiberuflerinnen und Freiberufler tätig. Am höchsten war der Anteil der Solo-Selbstständigen an allen Erwerbstätigen in Kulturberufen mit 79 % im Kunsthandwerk und der bildenden Kunst. Unter den Fotografinnen und Fotografen in Deutschland lag dieser Anteil bei 58 % und bei den Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sängern, Komponierenden und Dirigierenden lag er bei 54 %. Des Weiteren waren Schauspielerinnen und Schauspieler, Tanzende und Choreografierende (52 %) sowie Erwerbstätige in der Theater-, Film- und Fernsehproduktion (51 %) überdurchschnittlich häufig ohne weitere Beschäftigte unternehmerisch tätig.

Erwerbstätige in Kulturberufen nach Berufsgruppen 2018
in 1 000
Erwerbstätige
in Kulturberufen
insgesamt
Selbstständige, Freiberufler/-innen
zusammenmit Beschäftigte/nohne Beschäftigte/n
/ = keine Angabe, da Zahlenwert unsicher.
Quelle: Mikrozensus 2018
Technische Mediengestaltung20973866
Fototechnik und Fotografie4227/24
Buch-, Kunst-, Antiquitäten- und Musikfachhandel281155
Veranstaltungsservice und -management5812/9
Medien-, Dokumentations- und Informationsdienste70///
Lehrtätigkeiten an außerschulischen Bildungseinrichtungen21789584
Geisteswissenschaften13///
Verlags- und Medienwirtschaft477/5
Redaktion und Journalismus16059/57
Produkt- und Industriedesign218/6
Innenarchitektur, visuelles Marketing, Raumausstattung6019712
Kunsthandwerk und bildende Kunst5143/41
Kunsthandwerkliche Keramik- und Glasgestaltung10///
Kunsthandwerkliche Metallgestaltung261459
Musikinstrumentenbau8///
Musik-, Gesangs- und Dirigententätigkeiten7140/38
Schauspiel, Tanz und Bewegungskunst3318/17
Moderation und Unterhaltung2313/9
Theater-, Film- und Fernsehproduktion3218/17
Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik7323/20
Bühnen- und Kostümbildnerei, Requisite11///
Museumstechnik und -management17///

Untersucht man, in welchen Wirtschaftszweigen Erwerbstätige in einem Beruf im Kulturbereich tätig sind, so ergibt sich, dass mit 18 % die meisten Beschäftigten in Kulturberufen im Wirtschaftsabschnitt „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ arbeiten, gefolgt vom Abschnitt „Information und Kommunikation“ (17 %). Zudem findet sich ein hoher Anteil der in Kulturberufen Tätigen in den Wirtschaftsabschnitten „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ (16 %) sowie „Erziehung und Unterricht“ (15 %).

Methodische Hinweise:

Die Abgrenzung der Kulturberufe wurde im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultusministerkonferenz durchgeführten Projekts „Bundesweite Kulturstatistik“ vorgenommen.

 

 

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