Presse Über 31 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe bei Unfällen 2019 freigesetzt

Freigesetzte Schadstoffmenge drei Mal so hoch wie im Vorjahr

Pressemitteilung Nr. 326 vom 26. August 2020

WIESBADEN – Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 2 351 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert. Das waren 97 weniger als 2018. Allerdings traten bei den Unfällen mit 31,2 Millionen Liter mehr als drei Mal so viele Schadstoffe unkontrolliert in die Umwelt aus wie im Vorjahr (2018: 10,3 Millionen Liter). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, konnten von der insgesamt freigesetzten Menge wassergefährdender Stoffe 28,4 Millionen Liter (91,1 %) zum Schutz der Umwelt wiedergewonnen, anschließend genutzt oder ordnungsgemäß entsorgt werden. 2,8 Millionen Liter konnten nicht wiedergewonnen werden (2018: 3,2 Millionen Liter). Sie schadeten der Umwelt dauerhaft.

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Große Mengen Jauche, Gülle und Silagesickersaft freigesetzt

Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in Anlagen wie zum Beispiel Ölheizungen, Tankstellen, Biogasanlagen oder Raffinerien passierten 748 Unfälle. Dabei wurden 30,5 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt. Bei 27,8 Millionen Liter (91,0 %) der freigesetzten Menge handelte es sich um Jauche, Gülle, Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe (JGS), die überwiegend bei Unfällen in Biogasanlagen und JGS-Anlagen freigesetzt wurden. JGS gilt als allgemein wassergefährdend und kann in großen Mengen oder bei besonderen örtlichen Verhältnissen Gewässer und Böden gefährden. Von der beim Umgang in Anlagen insgesamt freigesetzten Menge konnten 27,9 Millionen Liter (91,5 %) wiedergewonnen werden.

Viele Unfälle mit Straßenfahrzeugen

Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe mit Straßen-, Schienen-, Wasser- und Luftfahrzeugen wurden 1 603 Unfälle registriert. Die weitaus meisten Unfälle (1 533 bzw. 95,6 %) passierten mit Straßenfahrzeugen. Insgesamt wurden rund 663 000 Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt, darunter 260 000 Liter Mineralölprodukte und 196 200 Liter JGS. Rund drei Viertel aller ausgetretenen Schadstoffe (499 200 Liter bzw. 75,3 %) konnten wiedergewonnen werden.

Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen
JahrUnfälle
insgesamt
Freigesetztes
Volumen
Nicht wieder-
gewonnenes Volumen
Anzahlm3Anteil am
freigesetzten
Volumen
in %
1: Jauche, Gülle, Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe.
20192 35131 201,92 768,28,9
darunter:
Unfälle mit JGS115727 977,72 153,87,7
20182 44810 317,73 225,631,3
darunter:
Unfälle mit JGS11637 511,22 306,530,7
Langjähriges Mittel 1997 bis 20192 43710 627,65 032,947,4
Unfälle beim Umgang in Anlagen
201974830 538,82 604,38,5
darunter:
Unfälle mit JGS112727 781,52 116,07,6
20187359 620,03 014,831,3
darunter:
Unfälle mit JGS11367 263,82 219,530,6
Langjähriges Mittel 1997 bis 20198899 743,54 624,947,5
Unfälle bei der Beförderung
20191 603663,1163,924,7
darunter:
Unfälle mit JGS130196,237,819,3
20181 713697,7210,830,2
darunter:
Unfälle mit JGS127247,487,035,2
Langjähriges Mittel 1997 bis 20191 548884,1408,046,2

Weitere Informationen zum Zustand von Flüssen, Seen und Meeren finden Sie in den Indikatoren der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.

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Statistiken der Wasserwirtschaft und der klimawirksamen Stoffe

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