Presse Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Jahr 2020 um 9,4 % gesunken

Corona-Krise hat deutlichen Einfluss auf den Ausbildungsmarkt

Pressemitteilung Nr. 187 vom 14. April 2021

WIESBADEN – Im Jahr 2020 haben rund 465 200 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 9,4 % weniger neue Ausbildungsverträge als 2019. Dieses Ergebnis zeigt damit einen deutlichen Effekt der Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt. Zwar sind die Ausbildungszahlen seit Jahren tendenziell rückläufig. Der aktuelle Einbruch ist in seiner Höhe aber bislang einzigartig. 

Bei den Frauen ging die Zahl der Neuverträge in der dualen Ausbildung um 19 100 (-10,2 %) auf 168 300 zurück, bei den Männern sank die Zahl um 29 000 (-8,9 %) auf 297 000 Neuabschlüsse. Damit wurden 2020 gut ein Drittel (36,2 %) aller neuen Verträge von Frauen und knapp zwei Drittel (63,8 %) von Männern abgeschlossen. 

Rückgang betrifft alle Bundesländer 

Im Ländervergleich fallen deutliche Unterschiede auf. Zwar sind in allen Bundesländern insgesamt rückläufige Zahlen zu beobachten, die prozentuale Höhe des Rückgangs unterscheidet sich zum Teil aber erheblich. Während in Hamburg (-13,5 %) und im Saarland (-12,4 %) die Zahlen am stärksten abnahmen, fiel der prozentuale Rückgang in Brandenburg (-2,8 %) und Sachsen (-4,8 %) am geringsten aus. 

Industrie und Handel verzeichnen stärksten Rückgang 

Einen leichten Zuwachs um 500 Verträge (+3,6 %) gab es im Jahr 2020 nur in der Landwirtschaft. In allen übrigen Ausbildungsbereichen sank die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge, so zum Beispiel im Bereich Industrie und Handel um 35 900 (-11,9 %) und im Handwerk um 9 100 (-6,6 %). Gerade im Handel sind viele der besonders durch die Corona-Krise betroffenen Berufsgruppen angesiedelt. 

Ende 2020: Insgesamt knapp 1,3 Millionen Personen in einer dualen Berufsausbildung 

Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2020 nach vorläufigen Ergebnissen rund 1,289 Millionen Personen in einer dualen Berufsausbildung. Im Vergleich zu 2019 (1,329 Millionen) ist die Zahl der Auszubildenden damit ebenfalls rückläufig. Bei der Berechnung der Gesamtzahl werden alle Auszubildenden unabhängig vom Ausbildungsbeginn berücksichtigt. Daher zeigt sich hier der Corona-Effekt nur in abgeschwächter Form. 

 

Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge und Auszubildende 2020, vorläufige Ergebnisse
 Neu
abgeschlossene
Ausbildungs-
verträge
Veränderung
gegenüber
dem Vorjahr
in %
Auszubildende
am 31.12.
Veränderung
gegenüber
dem Vorjahr
in %
AnzahlAnzahl
Abweichungen in den Summen sind rundungsbedingt.
1: Die Meldungen liegen teilweise noch nicht vor. Es wurden Daten des Vorjahres oder Schätzungen verwendet.
Nach Ausbildungsbereichen
Industrie und Handel265 300-11,9737 000-4,2
Handwerk129 600-6,6361 100-1,7
Landwirtschaft13 4003,632 5000,4
Öffentlicher Dienst14 300-3,141 9001,8
Freie Berufe40 900-6,5111 200-2,0
Hauswirtschaft1 700-9,64 900-5,2
Insgesamt465 200-9,41 288 600-3,0
Nach Ländern
Baden-Württemberg66 700-8,5185 100-2,8
Bayern83 400-8,8231 200-3,6
Berlin13 700-12,137 000-3,8
Brandenburg10 000-2,826 300-0,2
Bremen5 100-8,714 000-2,6
Hamburg11 100-13,530 300-3,9
Hessen32 600-11,991 900-3,0
Mecklenburg-Vorpommern7 400-5,819 700-0,5
Niedersachsen 148 200-10,1135 100-3,8
Nordrhein-Westfalen 1103 000-11,0289 000-3,6
Rheinland-Pfalz23 200-8,063 200-2,6
Saarland5 600-12,415 500-3,2
Sachsen18 200-4,850 100-1,4
Sachsen-Anhalt9 800-5,126 600-0,3
Schleswig-Holstein17 800-8,147 700-2,0
Thüringen9 500-6,425 800-1,7

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