Presse 0,2 % der geschlachteten Mastschweine 2020 nicht für den Verzehr geeignet

Bei Masthühnern lag der Anteil bei 1,7 %

Pressemitteilung Nr. 310 vom 30. Juni 2021

WIESBADEN - Von den 51,7 Millionen im Jahr 2020 in Schlachtbetrieben in Deutschland geschlachteten Schweinen waren laut amtlicher Fleischuntersuchung rund 101 200 Tiere nicht zum Verzehr geeignet und wurden von den Behörden für genussuntauglich erklärt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das etwa 0,2 % der geschlachteten und untersuchten Schweine. Bei Masthühnern lag der Anteil höher: Hier erklärten die Veterinärbehörden 10,7 Millionen Tiere für untauglich, das entspricht 1,7 % der insgesamt 636,3 Millionen geschlachteten Masthühner.

Der Hauptgrund für die Untauglichkeitserklärung bei Mastschweinen waren festgestellte multiple Abszesse (Eiteransammlungen im Gewebe). Für 37,8 % der für untauglich befundenen geschlachteten Mastschweine gab das amtliche Personal diese Begründung an, gefolgt von organoleptischen Abweichungen (Abweichungen in Geruch, Konsistenz oder Farbe) mit 15,3 % und Allgemeinerkrankungen mit 10,9 %.

Bei Masthühnern stellte die tiefe Dermatitis (Hautentzündung unter anderem im Bereich des Unterbauches und der Kloake) die Hauptursache für eine Untauglichkeit dar – 30,7 % der entsprechend deklarierten Masthühner waren deshalb untauglich. Bei 17 % gab das Untersuchungspersonal Bauchwassersucht (Aszites) als Grund an.

Schlachtschäden bei 11 300 Mastschweinen und 1,7 Millionen Masthühnern dokumentiert

Neben den tierbezogenen Untauglichkeitsgründen dokumentiert das amtliche Personal auch die sogenannten Schlachtschäden, die beispielsweise durch den Schlachtvorgang oder eine unzureichende Ausblutung der geschlachteten Tiere entstehen. Bei der Schlachtung von Mastschweinen wurden deshalb im Jahr 2020 die Körper von rund 11 300 Tieren für untauglich erklärt, das entspricht 0,02 % aller geschlachteten Mastschweine. Bei der Schlachtung von Masthühnern wurden knapp 1,7 Millionen Tierkörper wegen Schlachtschäden für untauglich erklärt, das entsprach knapp 0,3 % der Masthühner.

Auszug der Ergebnisse der Fleischuntersuchungsstatistik bei Säugetieren 2020
Gegenstand der Überprüfung
nach DVO (EU) 2019/627 Titel III
KüheMännl. Rinder
(Bullen, Ochsen)
Mast-
schweine
Zucht-
schweine
Schafe
(inkl. Lämmer)

Anzahl

Gesamtzahl der am Schlachtbetrieb angelieferten und notgeschlachteten Tiere 1 124 9981 282 37951 716 928915 5791 195 272
darunter:  
Transporttote Tiere340486 6432000
Nicht zur Schlachtung zugelassene Tiere (Tötungen)1 5361246 53624316
Durchgeführte Fleischuntersuchungen1 123 0891 282 17851 701 561915 0991 195 254
untaugliche Tiere20 5462 260101 22513 002869
darunter: 
Allgemeinerkrankung4 4495019 0032 53476
Multiple Abszesse3 61549137 9683 775102
Organoleptische Abweichungen4 28153315 19931562
Tiere mit Organuntauglichkeiten/-befunden192 37266 07710 805 099 30 40431 699
darunter: 
Herzbeutelentzündungen (Pericarditis)7 7505 4521 666 15810 3151 314
Leber nach Parasitenbefall41 4138 9274 656 00213 40538 892
Lungenentzündungen (Pneumonie), veränderter Anteil über 10%25 69110 7532 850 07020 15011 414

Auszug der Ergebnisse der Fleischuntersuchungsstatistik bei Geflügel 2020

Gegenstand der Überprüfung

nach DVO (EU) 2019/627 Titel III 

Hühner (außer Suppenhühner)SuppenhühnerEntenPuten
Anzahl
Gesamtzahl der am Schlachtbetrieb angelieferten und notgeschlachteten Tiere  637 037 45733 235 20112 027 697 35 300 689
darunter:
Transporttote Tiere604 70198 50448 87642 188
Durchgeführte Fleischuntersuchungen636 303 38733 134 12211 978 71435 258 478
genussuntaugliche Tiere10 747 1491 567 135514 731337 171
darunter: 
Auszehrung (Kachexie)379 40541 88035 93934 399
Organoleptische Abweichungen1 003 766173 014133 17491 889
Schlachtschäden1 675 076162 27438 5255 855
Bauchwassersucht (Ascites)1 751 724153 706120 7297 890
Tiefe Dermatitis3 16  48670 7229 09850 120

Methodischer Hinweis:

Bei der Schlachttier- und Fleischuntersuchung untersucht amtliches Personal (Tierärztinnen und -ärzte, amtliche Fachassistentinnen und -assistenten) alle in zugelassenen Schlachtbetrieben angelieferten und geschlachteten Tiere. Die zuständige Veterinärbehörde meldet das Untersuchungsergebnis nach Fleischuntersuchungsstatistikverordnung (FlUStatV) halbjährlich an das Statistische Bundesamt zur Erstellung der Schlachttier- und Fleischuntersuchungsstatistik. Die Zahlen werden in dieser Form erst seit 2019 erhoben, weshalb ein langfristiger Vergleich  nur eingeschränkt möglich ist.

Die angegebenen Prozentangaben der Befundanteile ergeben sich nicht aus der Gesamtzahl aller untersuchten beziehungsweise geschlachteten Tiere, sondern aus einer merkmalsindividuellen Bezugsgröße. Diese Bezugsgröße ergibt sich aus der Zahl der geschlachteten Tiere, bei denen das jeweilige Merkmal erhoben und dokumentiert wurde.

Das heißt, dass zwar alle Tiere untersucht wurden, manche Befunde aber aufgrund unterschiedlicher Erfassungs- und Dokumentationsmöglichkeiten in den Schlachtbetrieben nicht entsprechend ausgewertet und gemeldet werden konnten.

Weitere Informationen:

Die Daten der Schlachttier- und Fleischuntersuchungsstatistik sind über die Tabellen 49911-0010 und 49911-0012 in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar.

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Tierhaltung und Fischerei

Telefon: +49 611 75 8605

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