Presse Inflationsrate im Juli 2021 voraussichtlich +3,8 %

Pressemitteilung Nr. 363 vom 29. Juli 2021

Verbraucherpreisindex, Juli 2021:
+3,8 % zum Vorjahresmonat (vorläufig)
+0,9 % zum Vormonat (vorläufig)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Juli 2021:
+3,1 % zum Vorjahresmonat (vorläufig)
+0,5 % zum Vormonat (vorläufig) 

WIESBADEN – Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucher­preisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – wird im Juli 2021 voraussichtlich +3,8 % betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, steigen die Verbraucherpreise gegenüber Juni 2021 voraussichtlich um +0,9 %.

Jährliche Veränderung des Verbraucherpreisindex
und ausgewählter Gütergruppen
Gesamtindex / TeilindexGewichtungApril
2021
Mai
2021
Juni
2021
Juli
2021 1
in Promillein %
1 Vorläufige Werte.
2 Haushaltsenergie und Kraftstoffe.
3 Nettokaltmiete und andere Mieten.
Gesamtindex1 0002,02,52,33,8
Waren468,162,63,13,15,4
darunter:
Energie 2103,837,910,09,411,6
Nahrungsmittel84,871,91,51,24,3
Dienstleistungen531,841,62,21,62,2
darunter:
Wohnungsmiete 3207,261,31,31,31,3

Verantwortlich für den weiteren Anstieg der Inflationsrate im Juli 2021 ist insbesondere ein Basiseffekt, der auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuersätze im Juli 2020 zurückzuführen ist. Seit Januar 2021 befinden sich die Mehrwertsteuersätze für fast alle Waren und Dienstleistungen wieder auf dem vorherigen Niveau. Die genaue Höhe des Basiseffekts ist nur schwer zu benennen, da gleichzeitig auch andere Preiseffekte wirken, wie zum Beispiel die CO2-Bepreisung und übliche Marktentwicklungen. Bei der Senkung der Mehrwertsteuersätze im Juli 2020 lag der rein rechnerische Effekt bei -1,6 Prozentpunkten. 

Die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen für das öffentliche Leben und den daraus resultierenden Folgen machte darüber hinaus eine Änderung des üblichen Vorgehens bei der jährlichen Aktualisierung der Gütergewichte des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) notwendig. Hierzu ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes ein Methodenpapier verfügbar. Die Aktualisierung der Gütergewichte im HVPI erklärt einen erheblichen Teil der Abweichung zwischen VPI und HVPI für Deutschland. 

Die Situation bei der Preiserhebung in Folge der Corona-Krise hat sich im Juli 2021 weiter entspannt, denn stationärer Handel, Gastronomie und Beherbergungsbetriebe waren weitgehend geöffnet beziehungsweise die Leistungen konnten wieder angeboten werden. Hinweise zu den Auswirkungen des Lockdowns auf die Preiserhebung finden Sie in unserem Methodenpapier „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Preiserhebung“

Die endgültigen Ergebnisse für Juli 2021 werden am 11. August 2021 veröffentlicht.

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