Presse KORREKTUR: 9,3 % mehr Gründungen größerer Betriebe im 1. bis 3. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum

KORREKTUR: Die am 18.11.2021 verbreitete Meldung muss aufgrund von Fehlern im Text und in der Tabelle korrigiert werden. Die Korrekturen ist fett hervorgehoben.

Pressemitteilung Nr. 527 vom 18. November 2021

  • 2,1 % mehr Gründungen größerer Betriebe im Vergleich zum Vorkrisenniveau (1. bis 3. Quartal 2019)
  • Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen 3,6 % unter Vorjahreszeitraum und 21,2 % unter Vorkrisenniveau
  • Vollständige Gewerbeaufgaben gehen um 2,6 % gegenüber Vorjahreszeitraum und um 18,9 % gegenüber Vorkrisenniveau zurück 

WIESBADEN – In den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 wurden nach vorläufigen Angaben in Deutschland gut 94 700 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Auswertung der Gewerbemeldungen mitteilt, waren das 9,3 % mehr als im von der Corona-Krise geprägten Vorjahreszeitraum, aber auch 2,1 % mehr Gründungen als vor der Krise (1. bis 3. Quartal 2019). Daten für Bayern für den Berichtsmonat September 2021 liegen noch nicht vor und sind daher nicht berücksichtigt. 

83,0 % mehr Gründungen von Nebenerwerbsbetrieben im Bereich Post-, Kurier- und Expressdienste gegenüber dem Vorjahreszeitraum 

Im Unterschied zu den größeren Unternehmen lag die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen im 1. bis 3. Quartal 2021 mit rund 98 800 unter dem Vorjahresniveau (-3,6 %). Im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum sank die Zahl der Neugründungen kleiner Unternehmen sogar um 21,2 %. Die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe stieg dagegen um 16,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 246 800. Besonders hoch war der Anstieg hier bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten mit +83,0 % und in der Möbelherstellung mit +62,3 %. 

Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen stieg in den ersten drei Quartalen 2021 um 8,9 % gegenüber dem von der Corona-Krise geprägten Vorjahreszeitraum auf rund 529 600. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken. 

Vollständige Gewerbeaufgaben gehen um 2,6 % gegenüber Vorjahreszeitraum zurück 

Die Gesamtzahl der vollständigen Gewerbeaufgaben war in den ersten drei Quartalen 2021 mit rund 289 500 um 2,6 % niedriger als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorkrisenzeitraum lag sie 18,9 % niedriger. Dieser starke Rückgang gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 kann mit den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen in der Corona-Krise zusammenhängen, welche die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für Gewerbetreibende mildern und Gewerbeaufgaben verhindern sollen. 

Rund 62 400 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben im 1. bis 3. Quartal 2021 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 1,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum, gegenüber dem Vorkrisenzeitraum ging die Zahl der aufgegebenen Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung um 15,1 % zurück. Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen sank dagegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,2 % auf rund 105 400 (-28,2 % gegenüber dem Vorkrisenzeitraum) und die Zahl der aufgegebenen Nebenerwerbsbetriebe stieg um 1,0 % auf rund 121 600 (-10,8 % gegenüber dem Vorkrisenzeitraum). 

Die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Gewerbeämtern lag in den ersten drei Quartalen 2021 mit rund 376 100 um 0,8 % unter dem Vorjahreszeitraum. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke. 

Hinweise zur Definition von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung und Kleinunternehmen: 

Von einer größeren wirtschaftlichen Bedeutung wird ausgegangen, wenn ein Betrieb durch eine juristische Person oder eine Gesellschaft ohne Rechtspersönlichkeit (Personengesellschaft) gegründet beziehungsweise aufgegeben wird. Auch von natürlichen Personen gegründete beziehungsweise aufgegebene Betriebe können hierunter fallen, sofern die Person im Handelsregister eingetragen ist, Arbeitnehmerinnen beziehungsweise Arbeitnehmer beschäftigt oder bei der Gründung eine Handwerkskarte besitzt. 

Ein Kleinunternehmen ist definiert als Unternehmen, dessen Hauptniederlassung durch eine Nicht-Kauffrau oder einen Nicht-Kaufmann gegründet beziehungsweise aufgegeben wird und das nicht im Handelsregister eingetragen ist. Das Unternehmen beschäftigt zudem keine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und besitzt bei der Gründung keine Handwerkskarte. 

Nebenerwerbsbetriebe sind Betriebe, die neben einer Haupterwerbstätigkeit im gewerblichen Bereich angemeldet werden.

Gewerbeanzeigen im 1. bis 3. Quartal 2021 in Deutschland
(ohne Ergebnis für Bayern für den Berichtsmonat September 2021)
GewerbeanzeigenAnzahlVeränderung
gegenüber
Januar bis September 2020
 in %
Veränderung
gegenüber
Januar bis September 2019
 in %
1: Kauf, Pacht, Erbfolge, Rechtsformänderung, Gesellschaftereintritt.
2: Verkauf, Verpachtung, Erbfolge, Rechtsformänderung, Gesellschafteraustritt.
Anmeldungen529 600+8,9+3,8
Neuerrichtung442 800+9,8+5,0
Neugründung440 300+9,8+4,9
– Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung94 700+9,3+2,1
– Kleinunternehmen98 800-3,6-21,2
– Nebenerwerbsbetriebe246 800+16,4+22,5
Umwandlung2 500+10,8+12,2
Zuzug54 500+4,9-1,2
Übernahme 132 200+4,9-3,2
Abmeldungen376 100-0,8-15,9
Aufgabe293 400-2,4-18,5
Vollständige Aufgabe289 500-2,6-18,9
– Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung62 400-1,2-15,1
– Kleinunternehmen105 400-7,2-28,2
– Nebenerwerbsbetriebe121 600+1,0-10,8
Umwandlung3 900+16,6+25,0
Fortzug53 300+5,1-0,9
Übergabe 229 500+5,4-11,8

Basisdaten und lange Zeitreihen zur Gewerbeanzeigenstatistik sind über die Tabellen 52311 Gewerbeanzeigen in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 5, "Gewerbeanzeigen".

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