Presse Erzeugerpreise Oktober 2021: +18,4 % gegenüber Oktober 2020

Pressemitteilung Nr. 528 vom 19. November 2021

Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz), Oktober 2021
+3,8 % zum Vormonat
+18,4 % zum Vorjahresmonat

WIESBADEN – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Oktober 2021 um 18,4 % höher als im Oktober 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit November 1951 (+20,6 %). Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 3,8 %.  Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise gegenüber Oktober 2020 war die Preisentwicklung bei Energie.

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Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern

Die Energiepreise waren im Oktober 2021 im Durchschnitt 48,2 % höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenüber September 2021 stiegen diese Preise um 12,1 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung (+ 81,4 %) und elektrischer Strom (+ 49,6 %).

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 9,2 % höher als im Oktober 2020 (+ 0,7 % gegenüber September 2021).

Besondere Preisentwicklungen bei Energie im Oktober 2021

 

 

Veränderung in %CO2-Bepreisung
(national)
Oktober 2021 gegenüber
Oktober 2020September 2021
Erdgas (in der Förderung)291,941,8nicht enthalten
Erdöl (in der Förderung)86,28,6nicht enthalten
Erdgas (Verteilung)81,417,9je nach Anfall
darunter: 
Börsennotierungen für Erdgas505,834,7nicht enthalten
an Kraftwerke237,135,7je nach Anfall
für die Industrie199,133,7je nach Anfall
für Wiederverkäufer87,217,3nicht enthalten
an Handel und Gewerbe14,74,5enthalten
Elektrischer Strom49,612,8 -
darunter: 
Börsennotierungen für Strom284,724,0 -
für Weiterverteiler89,721,1 -
für Sondervertragskunden57,212,7 -
für gewerbliche Anlagen1,60,5 -
für Haushalte1,40,2 -
Mineralölerzeugnisse46,99,0je nach Anfall
darunter: 
Flüssiggas als Kraft oder Brennstoff113,721,7je nach Anfall
Leichtes Heizöl111,417,5je nach Anfall
Kraftstoffe39,88,4je nach Anfall

Hohe Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Sekundärrohstoffen und Holz

Vorleistungsgüterwaren im Oktober 2021 um 18,1 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber September 2021 stiegen diese Preise um 0,9 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 37,8 %. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 56,4 %. Nichteisenmetalle und deren Halbzeug insgesamt kosteten 29,8 % mehr, Aluminium in Rohform war 67,4 % teurer. Allein gegenüber September 2021 stiegen die Aluminiumpreise um 13,1 %.

Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei nichtmetallischen Sekundärrohstoffen (+95,7 %) sowie Nadelschnittholz (+91,8 %), dessen Preise gegenüber dem Vormonat September jedoch um 9,9 % nachgaben. Verpackungsmittel aus Holz waren 82,0 % teurer als ein Jahr zuvor.

Ein ebenfalls starkes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wiesen die Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen mit +26,9 % auf (+5,2 % gegenüber September 2021). Kunststoffe in Primärformen waren 23,2 % teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Futtermittel für Nutztiere stiegen um 22,6 %, für Getreidemehl um 16,1 %.

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Oktober 2021 um 3,4 % höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung für Möbel (+4,3 %). Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 3,2 % mehr. Besonders hoch war hier der Preisanstieg gegenüber Oktober 2020 bei Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnissen (+14,4 %), aber auch bei Metallbehältern, Heizkörpern und Heizkesseln (+10,6 %).

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Öle und Fette

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Oktober 2021 um 3,0 % höher als im Oktober 2020 und stiegen gegenüber September 2021 um 0,5 %. Nahrungsmittel waren 3,7 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise im Vorjahresvergleich für pflanzliche, nicht behandelte Öle (+48,3 %), Butter (+18,8 %) und Rindfleisch (+14,2 %). Backwaren kosteten 3,7 % mehr. Dagegen war vor allem Schweinefleisch billiger als im Oktober 2020 (-5,1 %).

Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz)
Jahr / Monat2015 = 100Veränderung in % gegenüber
VorjahresmonatVormonat

2020

Oktober103,7-0,70,1
November103,9-0,50,2
Dezember104,70,20,8

2021

 

 

Januar106,20,91,4
Februar106,91,90,7
März107,93,70,9
April108,85,20,8
Mai110,47,21,5
Juni111,88,51,3
Juli113,910,41,9
August115,612,01,5
September118,314,22,3
Oktober122,818,43,8
davon:
Vorleistungsgüter122,118,10,9
Investitionsgüter109,23,20,5
Gebrauchsgüter110,83,40,3
Verbrauchsgüter109,73,00,5
Energie147,948,212,1

Methodische Hinweise:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Weitere Informationen:

Alle aktuellen Ergebnisse enthält auch die Fachserie 17, Reihe 2 „Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte“. Lange Zeitreihen können für den Gesamtindex über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0002), für tiefer gegliederte Subindizes über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Hinweise zur CO2-Bepreisung nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz sind auf der Themenseite Erzeugerpreise gewerblicher Produkte verfügbar.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Podcast liefert Hintergründe und Analysen zur aktuellen Preisentwicklung

Hintergrundinformationen und Analysen zu den Folgen der Corona-Pandemie für die Preisentwicklung insbesondere im Verbraucherpreisindex liefert auch der Podcast „StatGespräch“ zum Thema Inflation. Darin erklären wir, welche Rolle Basiseffekte spielen.

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