Presse Großhandelspreise im April 2022: +23,8 % gegenüber April 2021

Stärkster Anstieg der Großhandelspreise seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962

Pressemitteilung Nr. 203 vom 16. Mai 2022

Großhandelsverkaufspreise, April 2022
+23,8 % zum Vorjahresmonat
+2,1 % zum Vormonat

WIESBADEN – Die Verkaufspreise im Großhandel waren im April 2022 um 23,8 % höher als im April 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962. Im März 2022 hatte die Veränderungsrate +22,6 % betragen, auch dies war bereits ein Rekordanstieg. Im Februar 2022 hatte der Anstieg im Vorjahresvergleich bei +16,6 % gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im April 2022 um 2,1 %. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Großhandelspreise sind im April 2022 besonders im Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit verschiedenen Lebensmitteln zu beobachten.

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Hohe Vorjahresveränderung durch stark gestiegene Preise für Rohstoffe und Vorprodukte

Der hohe Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich ist im April 2022 weiterhin durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im April 2022 der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+63,4 %). 

Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (+70,9 %) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+56,3 %). Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+55,7 %) sowie mit chemischen Erzeugnissen (+44,4 %). Im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten stiegen die Preise um 29,7 %. 

Im Vormonatsvergleich steigende Lebensmittelpreise und sinkende Preise für Mineralölerzeugnisse

Nachdem die Großhandelsverkaufspreise im März 2022 im Vormonatsvergleich so stark gestiegen waren wie nie zuvor seit Beginn der Erhebung (+6,9 % gegenüber Februar 2022), lag der Preisanstieg im April 2022 gegenüber März 2022 bei +2,1 %. Die kräftigsten Preissteigerungen im Vormonatsvergleich gab es im Großhandel mit lebenden Tieren (+23,9 %) sowie mit Fleisch und Fleischwaren (+9,6 %). Im Vormonatsvergleich gesunken sind dagegen die Verkaufspreise im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (-3,6 %), die im März 2022 noch hauptverantwortlich für die hohe Steigerungsrate waren. 

Weitere Informationen:

Aktuelle Ergebnisse zur Statistik der Großhandelsverkaufspreise enthält die Fachserie 17, Reihe 6. Lange Zeitreihen können außerdem über die Tabelle Index der Großhandelsverkaufspreise (61281-0002 und 61281-0004) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Die Großhandelsverkaufspreise sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. 

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

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