Presse 11 % der Studienanfängerinnen und -anfänger des Jahres 2019 brachen ihr Studium in den ersten drei Semestern ab

Pressemitteilung Nr. 200 vom 22. Mai 2024

  • Erstmals berechnete Abbrecherquote nach drei Semestern zeigt, wie viele Erststudierende ihr Studium zu einem frühen Zeitpunkt aufgeben
  • Abbrecherquote nach drei Semestern in Bachelorstudiengängen doppelt so hoch wie in sonstigen grundständigen Studiengängen

WIESBADEN – Mehr als jede zehnte (11 %) der insgesamt 422 700 Personen, die im Studienjahr 2019 (Sommersemester 2019 und Wintersemester 2019/2020) erstmals in einem grundständigen Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben war, hat ihr Studium innerhalb der ersten drei Semester abgebrochen. Die vom Statistischen Bundesamt (Destatis) auf Basis der Studienverlaufsstatistik erstmals berechnete Abbrecherquote nach drei Semestern zeigt, zu welchem Anteil Studienanfängerinnen und -anfänger in Bachelorstudiengängen sowie in weiteren grundständigen Studiengängen (insbesondere Staatsexamen, Diplom, Magister) das Hochschulsystem bereits zu einem frühen Zeitpunkt ohne einen an der Hochschule erworbenen berufsqualifizierenden Abschluss wieder verlassen. Die Abbrecherquote nach drei Semestern ist eine erste Momentaufnahme für den jeweiligen Studienanfängerjahrgang. Im weiteren Studienverlauf des Anfängerjahrgangs erhöht sich die Abbrecherquote, wenn nicht alle der nach drei Semestern noch studierenden Personen ihr Studium erfolgreich beenden.

Abbrecherquote in Bachelorstudiengängen bei 12 %

12 % der 371 000 Personen, die im Studienjahr 2019 ein Erststudium in einem Bachelorstudiengang aufnahmen, brachen ihr Studium innerhalb der ersten drei Semester ab. Damit lag die Abbrecherquote nach drei Semestern für die Studienanfängerinnen und -anfänger in Bachelorstudiengängen doppelt so hoch wie in den anderen grundständigen Studiengängen. Für die 51 700 Studienanfängerinnen und -anfänger etwa in Staatsexamens-, Diplom- oder Magisterstudiengängen lag die Abbrecherquote innerhalb von drei Semestern lediglich bei 6 %.

Personen mit beruflicher Hochschulzugangsberechtigung brechen ihr Studium häufiger nach drei Semestern ab als Personen mit schulischer Hochschulzugangsberechtigung

Auch bezüglich der Art der Hochschulzugangsberechtigung ergaben sich bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Studienjahr 2019 deutliche Unterschiede in der Höhe der Abbrecherquote nach drei Semestern. Während 10 % der 368 000 Studienanfängerinnen und -anfänger mit Abitur oder anderer schulischer Hochschulzugangsberechtigung innerhalb der ersten drei Semester ihr Studium abbrachen, fiel der Anteil bei den 12 900 Personen mit einer beruflichen Hochschulzugangsberechtigung mit 17 % deutlich höher aus.

Methodische Hinweise:

Die Zahlen stammen aus der Studienverlaufsstatistik für 2023, in der Daten der Studierenden-, Prüfungs- und Promovierendenstatistik anonymisiert zusammengeführt werden können. Mit der Statistik können Verläufe und Übergänge innerhalb des deutschen Hochschulsystems analysiert werden. Die 2023 erstmals berechnete Abbrecherquote nach drei Semestern bezieht sich auf Studienanfänger/-innen im 1. Hochschulsemester in grundständigen Studiengängen – also in Studiengängen, die zu einem ersten Hochschulabschluss führen. Sie misst, zu welchem Anteil die Anfänger/-innen eines Studienjahres das Studium innerhalb der ersten drei Semester ohne Abschluss abbrechen und für einen Karenzzeitraum von weiteren drei Semestern (am Beispiel des Studienjahres 2019 bis einschließlich Wintersemester 2021/22 bzw. Sommersemester 2022) ohne Neueinschreibung/Rückmeldung oder erfolgreiche Abschlussprüfung bleiben.

Weitere Informationen:

Detaillierte Ergebnisse der Studienverlaufsstatistik sowie methodische Erläuterungen und Hinweise bietet die auf der Themenseite „Hochschulen“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbare Veröffentlichung „Studienverlaufsstatistik“, die neben den Abbrecherquoten unter anderem auch Ergebnisse zu Übergangsquoten vom Bachelor- ins Masterstudium sowie zum Hochschul- und Studiengangwechsel nachweist.

Einen Gesamtüberblick über die Bildungssituation in Deutschland von der Schule über die Berufsbildung bis zur Hochschule bietet die Themenseite „Bildungsindikatoren“.

Daten und Fakten rund um das Thema Fachkräfte bündelt das Statistische Bundesamt auf einer eigenen Sonderseite (www.destatis.de/fachkraefte). Das Datenangebot umfasst die Bereiche Demografie, Erwerbstätigkeit, Bildung und Zuwanderung. Es reicht von Vorausberechnungen zur künftigen Zahl von Erwerbspersonen über Analysen zum Arbeitskräfteangebot bis hin zu Daten zu Arbeitsmigration und Ausbildungsmarkt – und wird sukzessive erweitert.

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