Pressemitteilung Nr. 245 vom 26. Juni 2024
- Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist binnen Jahresfrist um 3,4 % oder 600 Betriebe gesunken, im Zehnjahresvergleich um 42,2 % oder 11 400 Betriebe
- Zum Stichtag 3. Mai 2024 wurden 1,3 % weniger Schweine gehalten als ein halbes Jahr zuvor, im Vorjahresvergleich blieb der Bestand konstant
- Trend zu größeren Betrieben hält an: Im Mai 2024 hielt ein Betrieb im Schnitt 1 300 Schweine, zehn Jahre zuvor waren es 1 000 Tiere pro Betrieb
WIESBADEN – Zum Stichtag 3. Mai 2024 gab es in Deutschland 15 700 schweinehaltende Betriebe. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen der Viehbestandserhebung mitteilt, nahm die Zahl der Betriebe damit im Vergleich zum 3. November 2023 um 3,2 % (-500 Betriebe) ab. Im Vergleich zum Vorjahr (3. Mai 2023) sank die Zahl um 3,4 % (-600 Betriebe) und im Zweijahresvergleich um 12,4 % (-2 200 Betriebe). Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der Betriebe um 42,2 % (-11 400 Betriebe seit 2014) zurück.
Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine lag zum Stichtag 3. Mai 2024 bei 20,9 Millionen Tieren. Gegenüber dem Stichtag 3. November 2023 nahm der Bestand um 1,3 % oder 275 200 Tiere ab, gegenüber dem Vorjahr blieb er nahezu unverändert (‑1 200 Tiere).
In den vergangenen zehn Jahren ist der Schweinebestand um 25,4 % oder 7,1 Millionen Tiere deutlich zurückgegangen, jedoch weniger stark als die Zahl der Betriebe. Somit hält die Entwicklung hin zu größeren Betrieben an: Während im Jahr 2014 ein Betrieb durchschnittlich 1 000 Schweine hielt, waren es zehn Jahre später 1 300 Tiere pro Betrieb.
Für die einzelnen Tierkategorien der Schweinehaltung ergibt sich folgendes Bild: Zum Stichtag 3. Mai 2024 wurden in Deutschland mit 9,4 Millionen Mastschweinen 2 % oder 195 200 Tiere weniger gehalten als ein halbes Jahr zuvor. Die Zahl der Ferkel und der Jungschweine sank leicht um 0,8 % oder 85 900 Tiere und lag bei 10,2 Millionen. Die Zahl der Zuchtsauen blieb gegenüber November 2023 mit 1,4 Millionen Tieren nahezu konstant (-0,2 % oder -3 100 Tiere).
Rinderbestand ebenfalls rückläufig
Auch die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder ging zuletzt zurück. So wurden zum 3. Mai 2024 in Deutschland 10,6 Millionen Rinder gehalten, darunter 3,7 Millionen Milchkühe. Das waren 1,9 % oder 209 400 Rinder und 1,2 % oder 44 500 Milchkühe weniger als im November 2023. Gegenüber Mai 2023 sank der Rinderbestand um 2,8 % (-310 000 Tiere) und gegenüber 2014 um 16,3 % (-2,1 Millionen Tiere). Der Milchkuhbestand sank binnen Jahresfrist um 2,8 % (-106 900 Tiere) und im Zehnjahresvergleich um 14,9 % (-643 100 Tiere).
Bei den Haltungen mit Milchkühen setzte sich der langjährige rückläufige Trend weiter fort. Gegenüber November 2023 sank die Zahl der Haltungen um 2,2 % (-1 100 Haltungen) auf 49 500, gegenüber Mai 2023 ging sie um 4,3 % (-2 200 Haltungen) zurück. Seit 2014 sank die Zahl der Milchkuh-Haltungen um 36,3 % (-28 200 Haltungen).
Methodische Hinweise:
Die Erhebungen über die Schweine- und Rinderbestände werden halbjährlich jeweils zum Stichtag 3. Mai und 3. November durchgeführt. Die Erhebung über die Schafbestände erfolgt jährlich zum Stichtag 3. November.
Die Ergebnisse der Viehbestandserhebung sind nur bedingt mit den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung vergleichbar. Es werden weniger Tierarten zu einem anderen Stichtag erfasst und unterschiedliche Erfassungsgrenzen berücksichtigt. Bei der Viehbestandserhebung Schweine zählen landwirtschaftliche Betriebe erst ab 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen zur Grundgesamtheit, außerdem werden hier keine Betriebe mit Schweinehaltung in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen einbezogen. Bei der Agrarstrukturerhebung werden dagegen auch Betriebe mit geringeren Schweinebeständen sowie Betriebe in den Stadtstaaten erfasst. In der Viehbestandserhebung Rinder bilden, anders als in der Agrarstrukturerhebung (landwirtschaftliche Betriebe), alle landwirtschaftlichen Haltungen mit Rindern die Grundgesamtheit.
Bei Betrieben handelt es sich um technisch-wirtschaftliche Einheiten, die für Rechnung eines Inhabers bewirtschaftet werden und einer einheitlichen Betriebsführung unterliegen. Ein Betrieb kann aus mehreren Haltungen bestehen. Rinder werden in Haltungen veröffentlicht, was den Meldestellen beziehungsweise den tierseuchenrechtlichen Einheiten entspricht, die nach § 26 Abs. 2 Satz 1 der Viehverkehrsverordnung in der Datenbank des „Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere“ (HIT-Datenbank) erfasst sind.
Im Rahmen der Viehbestandserhebungen werden keine Informationen zu Stallhaltungsverfahren in der Tierhaltung erhoben. Hier stehen als aktuellste Daten die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Weitere Daten und lange Zeitreihen zum Viehbestand können über die Tabellen der Themenbereiche 41311 (bis 2010), 41312 (Rinder), 41313 (Schweine) und 41314 (Schafe) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.