Pressemitteilung Nr. 318 vom 19. August 2024
Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe, Juni 2024
-0,2 % real zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-6,2 % real zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
Reichweite des Auftragsbestands
7,2 Monate
WIESBADEN – Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2024 gegenüber Mai 2024 saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2023 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 6,2 % niedriger.
Zum Rückgang des Auftragsbestands im Juni 2024 trug insbesondere die Entwicklung im gewichtigen Maschinenbau bei (saison- und kalenderbereinigt -0,9 % zum Vormonat). Auch der Auftragsbestand in der Automobilindustrie fiel um 0,7 % und ging hier bereits im 17. Monat in Folge zurück. Positiv auf den Auftragsbestand wirkte sich hingegen der Anstieg im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge: +1,7 %) aus.
Die offenen Aufträge aus dem Inland stiegen im Juni 2024 gegenüber Mai 2024 um 0,6 %, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland sank dagegen um 0,7 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern verringerte sich der Auftragsbestand um 0,1 %. Im Bereich der Vorleistungsgüter fiel der Auftragsbestand um 0,6 % und im Bereich der Konsumgüter um 1,2 %.
Reichweite des Auftragsbestands konstant bei 7,2 Monaten
Im Juni 2024 blieb die Reichweite des Auftragsbestands mit 7,2 Monaten im Vergleich zum Mai 2024 unverändert. Sowohl bei den Herstellern von Investitionsgütern als auch bei den Herstellern von Vorleistungsgütern und den Herstellern von Konsumgütern blieb die Reichweite jeweils konstant bei 9,7 beziehungsweise 4,1 und 3,5 Monaten.
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate berechnet.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonatsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Veränderungsraten basieren auf dem preisbereinigten Index des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2021 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2021 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird in der Gliederung der „Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)“ erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.
In dieser Pressemitteilung werden für einige Wirtschaftszweige für ein besseres Verständnis Kurzbezeichnungen verwendet, die von den Bezeichnungen der „Klassifikation der Wirtschaftszweige (Ausgabe 2008)“ abweichen. Eine Übersicht dieser Kurzbezeichnungen ist auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zu finden.
Weitere Informationen:
Ergebnisse in tiefer Gliederung können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden (42155-0004 Auftragsbestandsindizes und 42113-0001 Reichweiten des Auftragsbestandes).
Ausführliche Informationen zur Produktion der energieintensiven Industriezweige sind auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“ verfügbar.