Pressemitteilung Nr. 350 vom 17. September 2024
WIESBADEN – Im Jahr 2022 hat eine Professorin beziehungsweise ein Professor an einer deutschen Universität durchschnittlich 326 400 Euro Drittmittel eingeworben. Das waren 9 % oder 28 000 Euro mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag die Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen) mit 1 051 400 Euro erneut auf Platz 1 bei den Drittmitteleinnahmen je Professorin und Professor, wie in den Vorjahren gefolgt von der Technischen Universität München mit 857 300 Euro und der Universität Stuttgart mit 833 400 Euro. Um Vergleiche zwischen Universitäten mit und ohne medizinische Einrichtungen zu ermöglichen, sind hierbei die medizinischen Einrichtungen beziehungsweise Gesundheitswissenschaften der Universitäten unter anderem aufgrund der dort sehr hohen Drittmitteleinnahmen nicht berücksichtigt.
Bezogen auf die Gesamtsumme der eingeworbenen Drittmittel nahm 2022 mit 385 Millionen Euro die Technische Universität München den ersten Rang ein. Auf den Rängen 2 und 3 folgten die RWTH Aachen mit 376 Millionen Euro und die Technische Universität Dresden mit 277 Millionen Euro. Drittmittel werden hauptsächlich für einzelne Forschungsprojekte oder -bereiche eingeworben.
Ingenieurwissenschaften mit den höchsten Drittmittel-Einnahmen je Uni-Professur
Beim Vergleich der Drittmitteleinnahmen nach Fächergruppen sind auch die medizinischen Einrichtungen beziehungsweise Gesundheitswissenschaften der Universitäten einbezogen. Die Fächergruppe mit den höchsten Drittmitteleinnahmen je Universitätsprofessorin und -professor waren demnach im Jahr 2022 die Ingenieurwissenschaften mit 714 400 Euro (+9 % gegenüber 2021). An zweiter Stelle folgte die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften mit 676 700 Euro (+2 %) und an dritter Stelle die Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin mit 421 800 Euro (+9 %). Wesentlich geringer waren die Drittmitteleinnahmen mit 163 100 Euro je Professorin und Professor in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (+12 %) und mit 146 800 Euro in den Geisteswissenschaften (+8 %). Am niedrigsten waren sie in der Fächergruppe Kunst/Kunstwissenschaft mit 88 700 Euro (+15 %).
An Fachhochschulen deutlich geringere Drittmitteleinnahmen als an Universitäten
In anderen Hochschularten waren die durchschnittlichen Drittmitteleinnahmen je Professorin und Professor im Jahr 2022 deutlich niedriger als an den Universitäten: An den Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen) betrugen sie 51 200 Euro (+11 % gegenüber 2021) und an den Kunsthochschulen 21 800 Euro (+24 %). Im Durchschnitt aller Hochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen) warb eine Professorin beziehungsweise ein Professor im Jahr 2022 Drittmittel in Höhe von 223 600 Euro ein (+8%).
Weitere Informationen:
Detaillierte Ergebnisse der Hochschulfinanzstatistik bietet der Statistische Bericht „Monetäre hochschulstatistische Kennzahlen“, der im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf der Themenseite „Bildungsfinanzen und Ausbildungsförderung“ zum Download bereitsteht. Lange Zeitreihen zu den monetären hochschulstatistischen Kennzahlen sind über die Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 21381-0005 und 21381-00014) abrufbar.
Einen Gesamtüberblick über die Bildungssituation in Deutschland von der Schule über die Berufsbildung bis zur Hochschule bietet die Themenseite „Bildungsindikatoren“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.