Presse Inflationsrate im April 2025 bei +2,1 %

Vor allem die Preise für Energie schwächen die Inflationsrate weiter ab

Pressemitteilung Nr. 168 vom 14. Mai 2025

Verbraucherpreisindex, April 2025:
+2,1 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,4 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, April 2025:
+2,2 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,5 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

WIESBADEN – Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im April 2025 bei +2,1 %. Damit hat sich die Inflationsrate seit Jahresbeginn weiter abgeschwächt: Im März 2025 hatte sie bei +2,2 % gelegen, im Januar und Februar 2025 jeweils bei +2,3 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, dämpfte die Preisentwicklung bei Energie im April 2025 die Inflationsrate deutlich. Dagegen wirkte der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln auch im April 2025 inflationstreibend. Zudem haben sich die überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen erneut verstärkt. Gegenüber dem Vormonat März 2025 stiegen die Verbraucherpreise im April 2025 um 0,4 %.

Lädt...

Energieprodukte verbilligten sich um 5,4 % gegenüber April 2024

Die Preise für Energieprodukte lagen im April 2025 um 5,4 % niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang fiel damit deutlicher als in den Vormonaten aus. Im März 2025 hatte er noch bei -2,8 % und zuvor von Dezember 2024 bis Februar 2025 jeweils bei -1,6 % gelegen. Binnen Jahresfrist gingen im April 2025 vor allem die Preise für Kraftstoffe (-8,3 %) zurück. Haushaltsenergie verbilligte sich im selben Zeitraum um 3,4 %. Hier konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere von günstigeren Preisen für Strom (-2,5 %), Brennholz, Holzpellets oder andere Brennstoffe (-4,6 %) und leichtes Heizöl (-12,8 %) profitieren. Fernwärme (+0,2 %) war hingegen etwas teurer als ein Jahr zuvor.

Lädt...

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 2,8 %

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im April 2025 um 2,8 % höher als im Vorjahresmonat, nach +3,0 % im März 2025. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat sich damit leicht abgeschwächt, lag jedoch im April 2025 weiterhin über der Gesamtteuerung. Von April 2024 bis April 2025 verteuerten sich vor allem Obst (+6,0 %) und Gemüse (+5,6 %). Auch für Speisefette und Speiseöle (+4,4 %), Molkereiprodukte und Eier (+3,8 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,7 %) lag die Preiserhöhung über der Gesamtteuerung. Für einige Nahrungsmittelgruppen war eine deutlich unterdurchschnittliche Preiserhöhung zu beobachten, zum Beispiel für Fleisch und Fleischwaren (+1,3 %), Brot und Getreideerzeugnisse (+0,7 %) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+0,1 %).

Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +2,9 %

Im April 2025 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +2,8 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im April 2025 bei +2,9 %. Die beiden Kenngrößen liegen seit über einem Jahr über der Gesamtteuerung und verdeutlichen somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

Lädt...

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 3,9 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2025 um 3,9 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung von Dienstleistungen hat sich damit erneut verstärkt (März 2025: +3,5 %). Von April 2024 bis April 2025 erhöhten sich Preise vor allem im Güterbereich Verkehr beispielsweise für Pauschalreisen (+9,2 %), für kombinierte Personenbeförderung (+11,3 %) und für Flugtickets (+19,1 %). Auch im Bereich der Pflege und Gesundheit, beispielsweise für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,4 %) und für stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,5 %), wurden überdurchschnittliche Preiserhöhungen ermittelt. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren weiterhin viele andere Dienstleistungen wie Versicherungen (+8,9 %), Brief und Paketdienstleistungen (+8,2 %), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,7 %) sowie die Gaststättendienstleistungen (+4,2 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben die Nettokaltmieten mit +2,1 %. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-1,2 %).

Waren verteuerten sich gegenüber April 2024 um 0,5 %

Waren insgesamt verteuerten sich von April 2024 bis April 2025 um 0,5 %. Im März 2025 hatte die Teuerung noch +1,0 % betragen. Im April 2025 erhöhten sich die Preise für Verbrauchsgüter und für Gebrauchsgüter um jeweils +0,5 %. Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2,8 %) wurden einige andere Waren deutlich teurer, unter anderem alkoholfreie Getränke (+6,2 %), Tabakwaren (+4,6 %) und Kraftwagen (+3,5 %). Preisrückgänge waren hingegen außer bei der Energie (-5,4 %) beispielsweise bei Mobiltelefonen (-8,1 %) und Informationsverarbeitungsgeräten (-5,4 %) zu verzeichnen.

Preise insgesamt stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 %

Im Vergleich zum März 2025 stieg der Verbraucherpreisindex im April 2025 um 0,4 %. Teurer binnen Monatsfrist wurden vor allem auch saisonbedingt Flugreisen (+21,0 %), Pauschalreisen (+5,5 %) und frisches Gemüse (+3,0 %). Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt blieben binnen Monatsfrist nahezu stabil (+0,1 %). Hingegen verbilligte sich Energie insgesamt um 0,6 % gegenüber dem Vormonat, insbesondere wurden Kraftstoffe (-0,8 %) und leichtes Heizöl (-2,5 %) günstiger.

Methodische Hinweise:

Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Maßnahmen der Bundesregierung und deren Wirksamkeit auf den Verbraucherpreisindex ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird im Euroraum zu Zwecken der Geldpolitik verwendet. Der Verbraucherpreisindex (VPI) und der HVPI unterscheiden sich neben der Verwendung zudem im Erfassungsbereich, in der Methodik und der Gewichtung. Diese Unterschiede erklären die Abweichungen zwischen VPI und HVPI für Deutschland. Bei der Berechnung des VPI werden anders als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert. Darüber hinaus sind Erläuterungen, ein Methodenpapier sowie die HVPI-Ergebnisse im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Inflationsrechner gibt Auskunft über persönliche Inflationsrate:

Mit dem persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamtes können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre monatlichen Konsumausgaben für einzelne Güterbereiche entsprechend des eigenen Verbrauchsverhaltens anpassen und eine persönliche Inflationsrate berechnen. Darüber hinaus bietet das Preis-Kaleidoskop einen Überblick über die Preisentwicklung und die Gewichte verschiedener Güter.

Verbraucherpreisindex für Deutschland April 2025
Gesamtindex / TeilindexGewichtung

Index
2020=100

Veränderung
gegenüber Vormonat
Veränderung
gegenüber
Vorjahreszeitraum
in ‰in %
1: Der Ergebnisnachweis erfolgt ohne Betriebskosten.
2: sogenannte Kerninflation
Gesamtindex1 000,00121,72,10,4
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke119,04136,53,30,2
Nahrungsmittel104,69136,52,80,1
Fleisch und Fleischwaren22,16130,61,30,4
Obst11,62124,46,00,1
Gemüse13,72138,85,62,4
Alkoholische Getränke und Tabakwaren35,26125,22,60,6
Bekleidung und Schuhe42,25112,21,01,2
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe259,25117,21,10,2
Tatsächliche Nettokaltmiete68,30109,62,00,3
Unterstellte Nettokaltmiete104,13108,82,10,4
Strom, Gas und andere Brennstoffe (Haushaltsenergie)43,44146,9-3,4-0,3
Strom24,50124,5-2,5-0,2
Erdgas 16,07191,8-0,20,2
Leichtes Heizöl 11,70184,7-12,8-2,5
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör67,78118,2-0,30,1
Gesundheit55,49110,62,80,0
Verkehr138,22127,51,41,0
Kraftstoffe30,46137,3-8,3-0,8
Superbenzin23,19135,2-8,5-0,3
Dieselkraftstoff6,92142,5-8,4-2,1
Post und Telekommunikation23,3598,3-0,9-0,2
Freizeit, Unterhaltung und Kultur104,23116,61,60,6
Pauschalreisen13,22132,59,25,5
Bildungswesen9,06119,04,80,3
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen47,20130,63,70,5
Andere Waren und Dienstleistungen98,87126,06,00,4
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie 2821,41117,92,90,5

Weitere Informationen:

Detaillierte Ergebnisse sind über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) sowie Harmonisierter Verbraucherpreisindex (61121-0002) und (61121-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar. Die Tabellen 61111-0006 und 61121-0006 enthalten unter den Sonderpositionen VPI- und HVPI-Ergebnisse, die zur Messung der sogenannten "Kerninflation" verwendet werden. Über Preisveränderungen für einzelne Nahrungsmittel informiert die Tabelle "Verbraucherpreisindex – Preisentwicklung für Nahrungsmittel" auf der Themenseite "Verbraucherpreisindex und Inflationsrate" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Für die Inflation in der Eurozone wurden von der europäischen Statistikbehörde Eurostat vorläufige Ergebnisse für April 2025 veröffentlicht (verfügbar im Eurostat-Internetangebot unter News > Euro indicators).

Die Ergebnisse zum Verbraucherpreisindex sind auch im "Dashboard Konjunktur" verfügbar, das Teil des "Dashboard Deutschland" (www.dashboard-deutschland.de) ist. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Arbeitsmarkt, Bauen und Wohnen, Energie und Ukraine. Mit dem "Pulsmesser Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Kontaktfür weitere Auskünfte

Verbraucherpreise

Telefon: +49 611 75 4777

Zum Kontaktformular