Presse Rund 34 500 Einkommensmillionärinnen und -millionäre im Jahr 2021 in Deutschland

Pressemitteilung Nr. 194 vom 4. Juni 2025

  • Anstieg um 18 % gegenüber 2020 kann nur zum Teil durch Inflation erklärt werden
  • Einkommensmillionärinnen und -millionäre erzielten im Durchschnitt Jahreseinkünfte von 2,8 Millionen Euro

WIESBADEN – Im Jahr 2021 hatten gut 34 500 aller in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das waren 18 % beziehungsweise knapp 5 200 Einkommensmillionärinnen und -millionäre mehr als im ersten Corona-Krisenjahr 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, kann ein Teil dieses überdurchschnittlichen Anstiegs auf die im Jahr 2021 höhere Inflation zurückgeführt werden. Werden die Einkommensgrenzen mithilfe des Verbraucherpreisindex deflationiert, beträgt der Anstieg der Anzahl der Einkommensmillionärinnen und -millionäre im Vorjahresvergleich 12 %, liegt damit aber weiterhin deutlich über dem mittleren preisbereinigten Zuwachs von 6 % zwischen 2010 und 2021. Auch pandemiebedingte Sondereffekte können 2021 einen Teil zur Erklärung beitragen.

Für 20 600 (60 %) dieser Steuerpflichtigen bildeten die Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb die Haupteinnahmequelle. Weitere 6 500 (19 %) bezogen ihre Einkünfte vorwiegend aus nichtselbstständiger Arbeit und 5 300 (15 %) aus selbstständiger Arbeit. Andere Einkunftsarten spielten nur eine untergeordnete Rolle, wobei Einkünfte aus Kapitalvermögen seit Einführung der Abgeltungssteuer im Jahr 2009 nur noch unvollständig abgebildet werden können. Die Höhe der erzielten Einkünfte lag bei den Einkommensmillionärinnen und -millionären im Bundesdurchschnitt bei 2,8 Millionen Euro (2020: 2,6 Millionen Euro).

43,3 Millionen Steuerpflichtige erzielten 2,0 Billionen Euro Einkünfte

Insgesamt erzielten die 43,3 Millionen Steuerpflichtigen im Jahr 2021 Einkünfte in Höhe von 2,0 Billionen Euro. Zusammen veranlagte Personen werden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt. Im Vergleich zum ersten Corona-Krisenjahr 2020 stieg die Zahl der Steuerpflichtigen um 1,3 %, nachdem sie 2020 zum ersten Mal seit über zehn Jahren gesunken war. Die Einkünfte aller Steuerpflichtigen fielen 2021 um 109 Milliarden Euro oder 6 % höher aus als im Vorjahr. Die von den Arbeitgebern einbehaltene Lohnsteuer summierte sich zusammen mit der von den Finanzbehörden festgesetzten Einkommensteuer für 2021 auf 357 Milliarden Euro. Gegenüber 2020 war dies eine Steigerung um 22 Milliarden Euro (+7 %).

134 200 Steuerpflichtige zahlten den Höchststeuersatz von 45 %

In Deutschland wird ein progressiver Steuersatz angewendet, der Steuersatz steigt also mit zunehmendem Einkommen. Dadurch werden die Steuerpflichtigen unterschiedlich stark belastet. 2021 wurden Jahreseinkommen ab 274 613 Euro (beziehungsweise ab 549 226 Euro bei gemeinsam veranlagten Personen) mit dem Höchstsatz von 45 % besteuert. Bei rund 134 200 Steuerpflichtigen kam dieser sogenannte Reichensteuersatz zum Tragen, was rund 0,3 % aller Steuerpflichtigen entspricht. Auf sie entfielen 7,8 % der gesamten Einkünfte und 15,7 % der Steuersumme.

Methodische Hinweise:

Für die dargestellten Ergebnisse wurde die Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2021 ausgewertet. Diese Statistik ist aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar.

Weitere Informationen:

Detaillierte Informationen unter anderem zur Verteilung der Einkünfte und Steuern bieten die Themenseite Lohn- und Einkommensteuer sowie der Statistische Bericht zur Lohn- und Einkommensteuer 2021.

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