Pressemitteilung Nr. N042 vom 13. August 2025
- Teilzeitquote bei Lehrkräften auf neuem Höchststand
- Hamburg mit höchster, Thüringen mit niedrigster Teilzeitquote
- Gut ein Drittel der Lehrerinnen und Lehrer ist 50 Jahre und älter
WIESBADEN – Mit Beginn des neuen Schuljahres wird vielerorts über den steigenden Lehrkräftebedarf an den Schulen diskutiert. Dabei steht häufig auch der Beschäftigungsumfang von Lehrerinnen und Lehrern im Fokus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Schuljahr 2023/2024 deutschlandweit rund 739 500 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen tätig – davon 43,1 % in Teilzeit. Damit war die Teilzeitquote bei Lehrkräften etwas höher als im Schuljahr zuvor (42,3 %) und auf einem neuen Höchststand. Besonders Frauen reduzieren häufig ihre Arbeitszeit: Im Schuljahr 2023/2024 war die Teilzeitquote bei Lehrerinnen (50,7 %) mehr als doppelt so hoch wie bei Lehrern (22,6 %).
Teilzeitquote bei Lehrkräften überdurchschnittlich hoch
Im Vergleich zu anderen abhängig Beschäftigten ist die Teilzeitquote bei Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen mit 43,1 % überdurchschnittlich hoch. So arbeiteten im Jahr 2023 über alle Wirtschaftsbereiche hinweg 30,9 % der abhängig Beschäftigten in Teilzeit. Ein Grund für die höhere Teilzeitquote von Lehrerinnen und Lehrern ist der vergleichsweise hohe Frauenanteil: Während Frauen im Schuljahr 2023/2024 fast drei Viertel (73,1 %) des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen ausmachten, stellten sie knapp die Hälfte (48,1 %) der abhängig Beschäftigten aller Wirtschaftsbereiche im Jahr 2023.
Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte in Bremen, Hamburg und Baden-Württemberg arbeiten in Teilzeit
Im Hinblick auf den Anteil der Teilzeitkräfte unter den Lehrerinnen und Lehrern zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während in Hamburg (55,0 %), Bremen (52,2 %) und Baden-Württemberg (50,1 %) im Schuljahr 2023/2024 mehr als die Hälfte des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen einer Teilzeitbeschäftigung nachging, traf dies nur auf knapp jede vierte Lehrkraft in Thüringen (23,0 %) und Sachsen-Anhalt (23,1 %) zu.
Jede zehnte Lehrkraft ist 60 Jahre und älter
Wichtig zur Einschätzung des künftigen Bedarfs an neuen Lehrkräften ist die Altersstruktur innerhalb der Berufsgruppe. Gut ein Viertel (25,4 %) der Lehrkräfte im Schuljahr 2023/2024 war zwischen 50 und 59 Jahre alt, weitere 10,3 % waren 60 Jahre und älter. Mehr als jede dritte Lehrkraft (35,7 %) war demnach 50 Jahre und älter. Im Vergleich dazu fällt der Anteil der jüngeren Lehrkräfte geringer aus: Die unter 35-Jährigen machten gut ein Fünftel (20,8 %) des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen aus.
Auch hinsichtlich der Altersstruktur bestehen große Unterschiede zwischen den Bundesländern: In Sachsen-Anhalt war mehr als die Hälfte (54,0 %) der Lehrkräfte 50 Jahre und älter, in Thüringen 50,0 %. Am niedrigsten war der Anteil dieser Altersgruppe im Saarland (28,4 %) und in Bremen (30,1 %).
Methodische Hinweise:
Betrachtet werden hier nur die vollzeit- und teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte, stundenweise Beschäftigte werden nicht berücksichtigt.
Die Teilzeitquote sowie der Frauenanteil über alle Wirtschaftsbereiche hinweg stammen aus den Ergebnissen des Mikrozensus 2023.
Weitere Informationen:
Weiterführende Daten zu Quer- und Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern unter Lehrkräften, zu Studienanfängerinnen und -anfängern im Lehramtsstudium sowie zu Absolventinnen und Absolventen eines solchen Studiums bietet die Pressemitteilung Nr. N030 vom 4. Juni 2025.
Einen Gesamtüberblick über die Bildungssituation in Deutschland von der Schule über die Berufsbildung bis zur Hochschule bietet die Themenseite Bildungsindikatoren.
Mehr Daten zu den allgemeinbildenden Schulen enthält auch der Statistischen Berichte zum Schuljahr 2023/2024.