Zahl der Woche Sparquote mit 11,1 % im 1. Halbjahr 2022 wieder auf Vor-Pandemie-Niveau

Zahl der Woche Nr. 43 vom 25. Oktober 2022

WIESBADEN – Starke Preisanstiege vor allem für Energie und Lebensmittel machen es aktuell für viele Haushalte immer schwerer, Geld auf die Seite zu legen und zu sparen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltspartages am 28. Oktober mitteilt, lag die saisonbereinigte Sparquote der privaten Haushalte für das 1. Halbjahr 2022 bei 11,1 % und damit in etwa auf dem Niveau des Vor-Corona Jahres 2019 (1. Halbjahr 2019: 11,0 %). 

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Im 1. Halbjahr 2021 erreichte sie bedingt durch die Corona-Einschränkungen mit 18,2 % einen historischen Höchstwert. Während die privaten Haushalte in den ersten anderthalb Jahren seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie Anfang 2020 weniger konsumierten und mehr sparten als gewöhnlich, führte die Aufhebung vieler pandemiebedingter Einschränkungen im 2. Halbjahr 2021 zu deutlich steigenden Konsumausgaben und einem Rückgang der Sparquote auf 12,1 %. 

Für das 1. Halbjahr 2022 heißt das: Je 100 Euro verfügbarem Einkommen sparten die privaten Haushalte saisonbereinigt im Durchschnitt 11,10 Euro. Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich 240 Euro je Einwohnerin beziehungsweise Einwohner. Abhängig von Einkommenshöhe, Sparneigung und Lebenslage gibt es jedoch sehr deutliche Unterschiede. Während einige Haushalte nach wie vor viel Geld auf die Seite legen konnten, blieb bei anderen am Ende des Monats nichts übrig. Aus den hier zugrunde liegenden makroökonomischen Daten aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kann aber nur das gesamtwirtschaftliche Sparvolumen der privaten Haushalte – in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 belief es sich saisonbereinigt auf 121,2 Milliarden Euro – und ein Durchschnittswert ermittelt werden.

Methodischer Hinweis: 

Die Sparquote ergibt sich aus dem Sparen aller privaten Haushalte gemessen an ihrem verfügbaren Einkommen insgesamt einschließlich betrieblicher Versorgungsansprüche. Bewertungsbedingte Änderungen wie Kursgewinne oder -verluste bei Aktien und Wertänderungen bei Immobilien zählen nicht zum Sparen, da sie nicht aus erwirtschaftetem Einkommen entstanden sind. Der durch Abschreibungen ausgedrückte Verzehr von Werten – bei privaten Haushalten sind dies vor allem Abschreibungen auf eigen genutzte und vermietete Wohnungen – reduziert das verfügbare Einkommen privater Haushalte und damit auch deren Sparen.

 

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