Pressemitteilung Nr. 370 vom 14. Oktober 2016
WIESBADEN – Im Juli 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 805 Unternehmensinsolvenzen, das waren 17,5 % weniger als im Juli 2015. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mit. Somit waren die Zahlen der monatlich registrierten Unternehmensinsolvenzen seit Dezember 2015 jeweils niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im Juli 2016 mit 315 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 311 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 219 und im Gastgewerbe 214 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Juli 2016 auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Im Juli 2015 hatten sie bei rund 1,4 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im Juli 2016 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im Juli 2015.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 8 341 übrige Schuldner im Juli 2016 Insolvenz an (– 7,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 338 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 722 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 1 805 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 12 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | - |
Verarbeitendes Gewerbe | 105 |
Energieversorgung | 12 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 2 |
Baugewerbe | 311 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 315 |
Verkehr und Lagerei | 114 |
Gastgewerbe | 214 |
Information und Kommunikation | 47 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 57 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 62 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 219 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 178 |
Erziehung und Unterricht | 20 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 42 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 32 |
Sonstige Dienstleistungen | 63 |
Juli 2016 | Januar bis Juli 2016 | |||
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Anzahl | Veränderung gegenüber Juli 2015 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 10 146 | – 9,8 | 72 252 | – 3,9 |
Unternehmen | 1 805 | – 17,5 | 12 804 | – 6,8 |
Übrige Schuldner | 8 341 | – 7,9 | 59 448 | – 3,3 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 6 338 | – 8,5 | 45 566 | – 3,6 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 44 | 4,8 | 351 | – 9,1 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 722 | – 5,4 | 11 751 | – 2,8 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 237 | – 11,6 | 1 780 | 3,1 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".