Presse Öffentliche Schulden im 3. Quartal 2016 um 0,4 % höher als am Jahresende 2015

Pressemitteilung Nr. 475 vom 28. Dezember 2016

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des 3. Vierteljahres 2016 mit 2 031,4 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, stieg damit der Schuldenstand gegenüber dem 31. Dezember 2015 um 0,4 % beziehungsweise 8,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorquartal sank der Schuldenstand um 0,3 % beziehungsweise 6,2 Milliarden Euro.
Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische (zum Beispiel private Unternehmen) und sonstige ausländische Bereich. 

Den stärksten absoluten Anstieg der Verschuldung gegenüber dem 31. Dezember 2015 gab es beim Bund mit 8,7 Milliarden Euro beziehungsweise 0,7 % auf 1 273,7 Milliarden Euro. 

Die Länder waren zum Ende des 3. Vierteljahres 2016 mit 613,5 Milliarden Euro verschuldet, das war ein Zuwachs um 0,1 % beziehungsweise 0,6 Milliarden Euro gegenüber dem 31. Dezember 2015. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (– 14,8 %), Mecklenburg-Vorpommern (– 6,5 %) und Thüringen (– 5,1 %). Die prozentual höchsten Zuwächse gab es in Hamburg (+ 8,9 %), Hessen (+ 8,8 %) und Schleswig-Holstein (+ 5,5 %). Der hohe Anstieg in Hamburg und Schleswig-Holstein ist im Wesentlichen bedingt durch die Übernahme notleidender Altkredite von der HSH Nordbank, die an die neu gegründete „hsh portfoliomanagement AöR“ übertragen wurden. Der Schuldenstand des Kernhaushaltes Hamburg stieg um 0,2 %, der von Schleswig-Holstein sank um 2,0 %. 

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank um 0,3 % beziehungsweise 0,4 Milliarden Euro auf 143,7 Milliarden Euro. Die prozentualen Rückgänge der Schuldenstände waren in Sachsen (– 16,5 %) und Baden-Württemberg (– 9,7 %) besonders hoch. Die prozentual höchsten Zuwächse wurden in Niedersachsen (+ 5,7 %) und Schleswig-Holstein (+ 3,9 %) ermittelt. 

Weitere Daten können der Fachserie 14, Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden.

 

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts
beim nicht-öffentlichen Bereich – vorläufige Ergebnisse
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
31.12.2015
30.09.201631.12.2015 1
in Millionen Euroin %
1 Endstände.
2 Kaufmännisch buchende Extrahaushalte in Bremen zum Stand 31.12.2015.
3 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2015.
Insgesamt2 031 4422 022 5620,4
Bund1 273 7301 264 9950,7
Länder 2613 500612 909 0,1
Gemeinden/Gemeindeverbände143 723144 169– 0,3
Sozialversicherung 34894890,2
Länder
Baden-Württemberg53 233 53 107  0,2
Bayern20 403 21 234 –  3,9
Brandenburg17 468 18 128 – 3,6
Hessen46 380 42 620 8,8
Mecklenburg-Vorpommern8 896 9 510 – 6,5
Niedersachsen60 284 60 820 – 0,9
Nordrhein-Westfalen181 108 184 956 – 2,1
Rheinland-Pfalz32 497 32 967 – 1,4
Saarland13 898 14 053 – 1,1
Sachsen1 954 2 294 – 14,8
Sachsen-Anhalt21 248 20 741 2,4
Schleswig-Holstein29 175 27 661 5,5
Thüringen14 848 15 650 – 5,1
Berlin58 254 58 719 – 0,8
Bremen 222 585 21 723 4,0
Hamburg31 269 28 725 8,9
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg7 6788 506– 9,7
Bayern13 74114 152– 2,9
Brandenburg2 0472 066– 0,9
Hessen18 64218 996– 1,9
Mecklenburg-Vorpommern1 9772 042– 3,2
Niedersachsen13 25412 5355,7
Nordrhein-Westfalen55 81455 1091,3
Rheinland-Pfalz12 93612 5972,7
Saarland3 7653 773– 0,2
Sachsen3 5464 248– 16,5
Sachsen-Anhalt3 0853 0610,8
Schleswig-Holstein4 4114 2443,9
Thüringen2 8262 839– 0,4

Methodische Hinweise
2016 wurde die vierteljährliche Schuldenstatistik an den Berichtskreis und die Abgrenzungen der jährlichen Schuldenstatistik angepasst. Daher sind die hier vorliegenden Ergebnisse mit den endgültigen jährlichen Ergebnissen vergleichbar, allerdings nur noch eingeschränkt mit Quartalswerten bis einschließlich des 4. Quartals 2015. Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2015 der jährlichen Schuldenstatistik auf gleichbleibend 480 Millionen Euro geschätzt.

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