Presse 16,7 % weniger Unternehmens­insolvenzen im April 2017

Pressemitteilung Nr. 243 vom 13. Juli 2017

WIESBADEN – Im April 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 573 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 16,7 % weniger als im April 2016. 

Die registrierten Insolvenzen dürften im April 2017 auch deshalb so stark abgenommen haben, weil im April 2017 aufgrund der Lage der Osterfeiertage (Ostern war 2017 im April und 2016 im März) den Gerichten für die Bearbeitung der Insolvenzanträge weniger Arbeitstage zur Verfügung gestanden hatten als im Vorjahresmonat. 

Im Baugewerbe gab es im April 2017 mit 270 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 259 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 179 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für April 2017 auf 1,3 Milliarden Euro. Im April 2016 hatten sie bei 6,4 Milliarden Euro gelegen. 

Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7 277 übrige Schuldner im April 2017 Insolvenz an (– 17,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 5 506 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 511 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen
in Deutschland
April 2017
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt1 573
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei9
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden2
Verarbeitendes Gewerbe131
Energieversorgung3
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen11
Baugewerbe270
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz259
Verkehr und Lagerei109
Gastgewerbe147
Information und Kommunikation62
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen33
Grundstücks- und Wohnungswesen42
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen179
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen160
Erziehung und Unterricht17
Gesundheits- und Sozialwesen47
Kunst, Unterhaltung und Erholung31
Sonstige Dienstleistungen61
Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
 April 2017Januar bis April 2017
AnzahlVeränderung
gegenüber
April 2016
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum
in %
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt8 850– 16,938 386– 6,7
Unternehmen1 573– 16,76 750– 7,5
Übrige Schuldner7 277– 17,031 636– 6,5
davon:
– Verbraucher5 506– 18,423 641– 9,0
– natürliche Personen als Gesellschafter46– 9,8166– 20,2
– ehemals selbstständig Tätige 11 511– 10,96 7631,7
– Nachlässe und Gesamtgut214– 21,01 0665,3

Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".

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