Pressemitteilung Nr. 270 vom 10. August 2017
WIESBADEN – Im Mai 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 764 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1,6 % mehr als im Mai 2016.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im Mai 2017 mit 296 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 290 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 227 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Mai 2017 auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Im Mai 2016 hatten sie bei 2,1 Milliarden Euro gelegen. Dieser Rückgang der Forderungen bei gleichzeitigem Anstieg der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im Mai 2016 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registriert hatten als im Mai 2017.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 8 404 übrige Schuldner im Mai 2017 Insolvenz an (+ 6,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 330 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 782 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 1 764 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 7 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | – |
Verarbeitendes Gewerbe | 139 |
Energieversorgung | 6 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 11 |
Baugewerbe | 290 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 296 |
Verkehr und Lagerei | 132 |
Gastgewerbe | 189 |
Information und Kommunikation | 60 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 60 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 44 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 227 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 164 |
Erziehung und Unterricht | 13 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 29 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 32 |
Sonstige Dienstleistungen | 65 |
Mai 2017 | Januar bis Mai 2017 | |||
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Anzahl | Veränderung gegenüber Mai 2016 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 10 168 | 5,2 | 48 554 | – 4,4 |
Unternehmen | 1 764 | 1,6 | 8 514 | – 5,7 |
Übrige Schuldner | 8 404 | 6,0 | 40 040 | – 4,1 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 6 330 | 2,9 | 29 971 | – 6,7 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 29 | – 29,3 | 195 | – 21,7 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 782 | 18,4 | 8 545 | 4,8 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 263 | 14,8 | 1 329 | 7,1 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".