Pressemitteilung Nr. 304 vom 31. August 2017
WIESBADEN – Am Jahresende 2016 erhielten in Deutschland rund 374 000 Personen Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII „Sozialhilfe“). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren davon 54 % Männer und 46 % Frauen.
2016 sank die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 %. 2015 hatten 398 000 Personen entsprechende Leistungen bezogen. Zuvor war die Zahl der Leistungsbezieherinnen und -bezieher letztmals im Jahr 2009 zurückgegangen.
241 000 Leistungsberechtigte (64 %) lebten in Einrichtungen wie Wohn- oder Pflegeheimen. 133 000 Leistungsberechtigte (36 %) lebten außerhalb solcher Einrichtungen, davon überwiegend in Einpersonenhaushalten. Gegenüber dem Vorjahr ging vor allem die Zahl der in Einrichtungen lebenden Empfängerinnen und Empfänger zurück. Ende 2016 bezogen 7,5 % weniger Personen in Einrichtungen Hilfe zum Lebensunterhalt, 2,7 % weniger Personen außerhalb von Einrichtungen.
Mit 54 Jahren waren die Leistungsbezieherinnen und -bezieher in Einrichtungen im Durchschnitt deutlich älter als außerhalb von Einrichtungen (43 Jahre).
Hilfe zum Lebensunterhalt richtet sich unter anderem an Menschen mit Behinderung und pflegebedürftige Personen, die in Einrichtungen leben und dort Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem 6. Kapitel (SGB XII) oder Hilfe zur Pflege nach dem 7. Kapitel (SGB XII) beziehen. Sie können neben diesen rein maßnahmenbezogenen Sozialhilfeleistungen auch Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Voraussetzung hierfür ist, dass sie diesen Bedarf nicht in anderer Weise decken können, zum Beispiel durch Renteneinkünfte oder durch Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel (SGB XII). Außerhalb von Einrichtungen kommt die Hilfe zum Lebensunterhalt etwa für vorübergehend Erwerbsunfähige, längerfristig Erkrankte oder Personen im Vorruhestand mit niedriger Rente in Betracht.
Basisdaten und lange Zeitreihen können über die Tabellen Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt (22121-0001 und 22121-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Jahr | Insgesamt | Veränderung zum Vorjahr in % | davon | |
---|---|---|---|---|
außerhalb von Einrichtungen | in Einrichtungen | |||
a Ohne Bremen. | ||||
2005 a | 271 501 | X | 79 337 | 192 164 |
2006 a | 303 869 | 11,9 | 80 312 | 223 557 |
2007 | 312 477 | 2,8 | 88 459 | 224 018 |
2008 | 324 961 | 4,0 | 92 320 | 232 641 |
2009 | 313 912 | – 3,4 | 92 750 | 221 162 |
2010 | 319 362 | 1,7 | 98 354 | 221 008 |
2011 | 331 758 | 3,9 | 108 215 | 223 543 |
2012 | 342 640 | 3,3 | 112 585 | 230 055 |
2013 | 370 275 | 8,1 | 122 376 | 247 899 |
2014 | 382 473 | 3,3 | 132 770 | 249 703 |
2015 | 397 577 | 3,9 | 137 145 | 260 432 |
2016 | 374 310 | – 5,9 | 133 389 | 240 921 |