Pressemitteilung Nr. 333 vom 21. September 2017
WIESBADEN – Der Reallohnindex in Deutschland ist nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung vom zweiten Quartal 2016 bis zum zweiten Quartal 2017 um 1,2 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug der nominale Verdienstanstieg 2,9 %. Der Verbraucherpreisindex legte im selben Zeitraum um 1,7 % zu.
Die deutliche Reallohnsteigerung ist auf überdurchschnittlich gestiegene Verdienste der Beschäftigten zurückzuführen: Der nominale Verdienstzuwachs in Höhe von 2,9 % lag einen halben Prozentpunkt über dem Durchschnittswert der letzten 20 Quartale. Dies lag unter anderem daran, dass binnen Jahresfrist ein Doppelabschluss im Bereich des öffentlichen Dienstes zu überdurchschnittlich starken Verdienstzuwächsen in der Öffentlichen Verwaltung (+ 4,5 %) sowie im Bereich „Erziehung und Unterricht“ (+ 3,6 %) geführt hat.
Zwischen den einzelnen Leistungsgruppen gab es keine gravierenden Unterschiede in den Verdienstzuwächsen. Mit + 3,1 % war der Verdienstanstieg bei den ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern am größten, gefolgt von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in leitender Stellung sowie den Fachkräften mit jeweils + 3,0 %. Die Verdienste von angelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (+ 2,8 %) sowie herausgehobenen Fachkräften (+ 2,7 %) sind leicht unterdurchschnittlich gestiegen.
Berichtszeitraum | Reallohn- index1 | Nominallohn- index1 | Verbraucher- preisindex |
---|---|---|---|
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in % | |||
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. | |||
Jahr 2011 | 1,2 | 3,3 | 2,1 |
Jahr 2012 | 0,5 | 2,5 | 2,0 |
Jahr 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
Jahr 2014 | 1,9 | 2,7 | 0,9 |
Jahr 2015 | 2,4 | 2,7 | 0,3 |
Jahr 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
1. Quartal 2011 | 1,9 | 3,8 | 1,9 |
2. Quartal 2011 | 2,0 | 4,0 | 2,0 |
3. Quartal 2011 | 0,8 | 3,0 | 2,2 |
4. Quartal 2011 | 0,2 | 2,4 | 2,2 |
1. Quartal 2012 | – 0,1 | 2,1 | 2,2 |
2. Quartal 2012 | 0,6 | 2,5 | 1,9 |
3. Quartal 2012 | 0,9 | 3,0 | 2,1 |
4. Quartal 2012 | 0,7 | 2,7 | 2,0 |
1. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,5 | 1,5 |
2. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
3. Quartal 2013 | – 0,2 | 1,3 | 1,6 |
4. Quartal 2013 | 0,0 | 1,3 | 1,3 |
1. Quartal 2014 | 1,5 | 2,7 | 1,1 |
2. Quartal 2014 | 1,5 | 2,6 | 1,0 |
3. Quartal 2014 | 1,8 | 2,7 | 0,8 |
4. Quartal 2014 | 2,2 | 2,7 | 0,5 |
1. Quartal 2015 | 2,5 | 2,6 | 0,1 |
2. Quartal 2015 | 2,7 | 3,2 | 0,5 |
3. Quartal 2015 | 2,4 | 2,5 | 0,1 |
4. Quartal 2015 | 2,2 | 2,5 | 0,3 |
1. Quartal 2016 | 2,7 | 2,9 | 0,2 |
2. Quartal 2016 | 1,9 | 2,0 | 0,1 |
3. Quartal 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
4. Quartal 2016 | 1,1 | 2,3 | 1,1 |
1. Quartal 2017 | 0,6 | 2,6 | 1,9 |
2. Quartal 2017 | 1,2 | 2,9 | 1,7 |
Gliederungsart | Veränderung 2016 gegenüber 2007 | Veränderung 2. Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahresquartal |
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in % | ||
1 Ohne geringfügig Beschäftigte. | ||
Insgesamt | 22,7 | 2,9 |
Nach Gebietsstand | ||
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin) | 22,1 | 2,9 |
Neue Länder | 27,5 | 3,2 |
Nach Beschäftigungsart | ||
Vollzeitbeschäftigte | 22,1 | 2,9 |
Teilzeitbeschäftigte | 26,1 | 3,1 |
Geringfügig Beschäftigte | 29,3 | 2,5 |
Nach Geschlecht | ||
Männer | 21,5 | 2,9 |
Frauen | 24,7 | 2,9 |
Nach Leistungsgruppen1 | ||
Arbeitnehmer in leitender Stellung | 29,2 | 3,0 |
Herausgehobene Fachkräfte | 22,8 | 2,7 |
Fachkräfte | 19,7 | 3,0 |
Angelernte Arbeitnehmer | 18,9 | 2,8 |
Ungelernte Arbeitnehmer | 22,6 | 3,1 |
nachrichtlich: | ||
Verbraucherpreisindex | 11,8 | 1,7 |
Methodische Hinweise:
Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Der Reallohnindex stellt die Veränderung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Die Zeitreihen des Nominal- und Reallohnindex stehen auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.
Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang, Leistungsgruppen, Geschlecht bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1 (Quartalsergebnisse) sowie Reihe 2.3 (Jahresergebnisse).
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten in Deutschland können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. In der Datenbank lassen sich auch Zeitreihen zum monatlichen Index der Tarifverdienste abrufen (62231-0001).