Presse Januar bis September 2017: 8,0 % weniger Unternehmens­insolvenzen als in den ersten 9 Monaten 2016

Pressemitteilung Nr. 448 vom 12. Dezember 2017

WIESBADEN – Von Januar bis September 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 15 169 Unternehmensinsolvenzen. Das waren 8,0 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Zeitraum Januar bis September 2017 mit 53 977 Fällen um 7,9 % niedriger als in den ersten neun Monaten 2016. Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen betrug die Gesamtzahl der Insolvenzen 86 967 Fälle, das waren 6,5 % weniger als von Januar bis September 2016. 

Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es von Januar bis September 2017 mit 2 741 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 2 484 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 1 730 und im Gastgewerbe 1 577 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für den Zeitraum Januar bis September 2017 auf rund 18,0 Milliarden Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatten sie bei rund 21,4 Milliarden Euro gelegen. 

Im September 2017 wurden 1 626 Insolvenzen von Unternehmen (– 14,2 % gegenüber September 2016) und 5 620 Insolvenzen von Verbrauchern (– 13,6 %) gemeldet. Insgesamt registrierten die Gerichte 9 152 Insolvenzen, das waren 12,0 % weniger als im September 2016.

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen
in Deutschland
Januar bis September 2017
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt15 169
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei87
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden8
Verarbeitendes Gewerbe1 194
Energieversorgung65
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen73
Baugewerbe2 484
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz2 741
Verkehr und Lagerei995
Gastgewerbe1 577
Information und Kommunikation497
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen434
Grundstücks- und Wohnungswesen450
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen1 730
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen1 439
Erziehung und Unterricht135
Gesundheits- und Sozialwesen330
Kunst, Unterhaltung und Erholung321
Sonstige Dienstleistungen609
Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
  Januar bis September 2017September 2017
AnzahlVeränderung
gegenüber
Vorjahreszeitraum
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
September 2016
in %
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt86 967– 6,59 152– 12,0
Unternehmen15 169– 8,01 626– 14,2
Übrige Schuldner71 798– 6,27 526– 11,5
davon:
– Verbraucher53 977– 7,95 620– 13,6
– natürliche Personen als Gesellschafter388– 16,655– 6,8
– ehemals selbstständig Tätige 115 067– 0,71 572– 6,0
– Nachlässe und Gesamtgut2 3662,02795,7

Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".

Weitere Auskünfte gibt:
Michael Ziebach,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 28 11,
Kontaktformular

Zum Thema