Pressemitteilung Nr. 477 vom 22. Dezember 2017
WIESBADEN – Der Reallohnindex in Deutschland ist im dritten Quartal 2017 nach vorläufigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung um 0,7 % gegenüber dem dritten Quartal 2016 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug der nominale (nicht preisbereinigte) Verdienstanstieg 2,5 %. Der Verbraucherpreisindex legte im selben Zeitraum um 1,8 % zu. Damit liegen die Reallöhne seit dem ersten Quartal 2014 ununterbrochen über dem jeweiligen Vorjahresniveau.
Die Reallohnsteigerung im dritten Quartal 2017 ist auf leicht überdurchschnittlich gestiegene Verdienste der Beschäftigten zurückzuführen. Der nominale Verdienstzuwachs in Höhe von 2,5 % lag 0,1 Prozentpunkte über dem Durchschnittswert der letzten 20 Quartale. Im Bereich „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ stiegen die Verdienste um 5,1 % und im Bergbau um 3,9 %. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bereich „Information und Kommunikation“ konnten sich im Durchschnitt über eine Steigerung von 3,6 % freuen.
Zwischen den einzelnen Leistungsgruppen gab es keine gravierenden Unterschiede in den Verdienstzuwächsen. Mit + 2,8 % war der Verdienstanstieg bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in leitender Stellung am größten, gefolgt von den ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (+ 2,7 %) sowie den Fachkräften (+ 2,5 %). Die Verdienste von angelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie herausgehobenen Fachkräften sind mit jeweils + 2,4 % leicht unterdurchschnittlich gestiegen.
Berichtszeitraum | Reallohn- index1 | Nominallohn- index1 | Verbraucher- preisindex |
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Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in % | |||
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Die Angaben für das 3. Quartal 2017 sind vorläufig. | |||
Jahr 2011 | 1,2 | 3,3 | 2,1 |
Jahr 2012 | 0,5 | 2,5 | 2,0 |
Jahr 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
Jahr 2014 | 1,9 | 2,7 | 0,9 |
Jahr 2015 | 2,4 | 2,7 | 0,3 |
Jahr 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
1. Quartal 2011 | 1,9 | 3,8 | 1,9 |
2. Quartal 2011 | 2,0 | 4,0 | 2,0 |
3. Quartal 2011 | 0,8 | 3,0 | 2,2 |
4. Quartal 2011 | 0,2 | 2,4 | 2,2 |
1. Quartal 2012 | – 0,1 | 2,1 | 2,2 |
2. Quartal 2012 | 0,6 | 2,5 | 1,9 |
3. Quartal 2012 | 0,9 | 3,0 | 2,1 |
4. Quartal 2012 | 0,7 | 2,7 | 2,0 |
1. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,5 | 1,5 |
2. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
3. Quartal 2013 | – 0,2 | 1,3 | 1,6 |
4. Quartal 2013 | 0,0 | 1,3 | 1,3 |
1. Quartal 2014 | 1,5 | 2,7 | 1,1 |
2. Quartal 2014 | 1,5 | 2,6 | 1,0 |
3. Quartal 2014 | 1,8 | 2,7 | 0,8 |
4. Quartal 2014 | 2,2 | 2,7 | 0,5 |
1. Quartal 2015 | 2,5 | 2,6 | 0,1 |
2. Quartal 2015 | 2,7 | 3,2 | 0,5 |
3. Quartal 2015 | 2,4 | 2,5 | 0,1 |
4. Quartal 2015 | 2,2 | 2,5 | 0,3 |
1. Quartal 2016 | 2,7 | 2,9 | 0,2 |
2. Quartal 2016 | 1,9 | 2,0 | 0,1 |
3. Quartal 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
4. Quartal 2016 | 1,1 | 2,3 | 1,1 |
1. Quartal 2017 | 0,7 | 2,7 | 1,9 |
2. Quartal 2017 | 1,2 | 2,9 | 1,7 |
3. Quartal 2017 | 0,7 | 2,5 | 1,8 |
Gliederungsart | Veränderung 2016 gegenüber 2007 | Veränderung 3. Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahresquartal2 |
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in % | ||
1 Ohne geringfügig Beschäftigte. 2 Mit Ausnahme des Verbraucherpreisindex vorläufige Angaben. | ||
Insgesamt | 22,7 | 2,5 |
Nach Gebietsstand | ||
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin) | 22,1 | 2,5 |
Neue Länder | 27,5 | 2,8 |
Nach Beschäftigungsart | ||
Vollzeitbeschäftigte | 22,1 | 2,5 |
Teilzeitbeschäftigte | 26,1 | 2,8 |
Geringfügig Beschäftigte | 29,3 | 2,0 |
Nach Geschlecht | ||
Männer | 21,5 | 2,4 |
Frauen | 24,7 | 2,7 |
Nach Leistungsgruppen1 | ||
Arbeitnehmer in leitender Stellung | 29,2 | 2,8 |
Herausgehobene Fachkräfte | 22,8 | 2,4 |
Fachkräfte | 19,7 | 2,5 |
Angelernte Arbeitnehmer | 18,9 | 2,4 |
Ungelernte Arbeitnehmer | 22,6 | 2,7 |
nachrichtlich: | ||
Verbraucherpreisindex | 11,8 | 1,8 |
Methodische Hinweise:
Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Der Reallohnindex stellt die Veränderung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Die Zeitreihen des Nominal- und Reallohnindex stehen auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.
Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang, Leistungsgruppen, Geschlecht bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1 (Quartalsergebnisse) sowie Reihe 2.3 (Jahresergebnisse).
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten in Deutschland können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. In der Datenbank lassen sich auch Zeitreihen zum monatlichen Index der Tarifverdienste abrufen (62231-0001).