Pressemitteilung Nr. 043 vom 9. Februar 2018
WIESBADEN – Im November 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 771 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 5,6 % mehr als im November 2016.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im November 2017 mit 316 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 287 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 215 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für November 2017 auf knapp 9,0 Milliarden Euro. Im November 2016 hatten sie bei rund 1,2 Milliarden Euro gelegen. Dieser starke Anstieg der Forderungen ist auf die Insolvenzen einiger wirtschaftlich bedeutender Unternehmen zurückzuführen.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 8 717 übrige Schuldner im November 2017 Insolvenz an (+ 3,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 553 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 788 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 1 771 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 8 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | – |
Verarbeitendes Gewerbe | 141 |
Energieversorgung | 11 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 6 |
Baugewerbe | 287 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 316 |
Verkehr und Lagerei | 101 |
Gastgewerbe | 191 |
Information und Kommunikation | 52 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 45 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 63 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 215 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 165 |
Erziehung und Unterricht | 17 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 37 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 39 |
Sonstige Dienstleistungen | 77 |
November 2017 | Januar bis November 2017 | |||
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Anzahl | Veränderung gegenüber November 2016 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 10 488 | 3,8 | 106 732 | – 5,0 |
Unternehmen | 1 771 | 5,6 | 18 572 | – 6,1 |
Übrige Schuldner | 8 717 | 3,5 | 88 160 | – 4,7 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 6 553 | 1,9 | 66 313 | – 6,4 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 35 | – 12,5 | 481 | – 10,8 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 788 | 5,1 | 18 399 | 0,1 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 341 | 34,3 | 2 967 | 6,2 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".