Pressemitteilung Nr. 136 vom 13. April 2018
WIESBADEN – Im Januar 2018 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 608 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 3,4 % weniger als im Januar 2017.
Im Baugewerbe gab es im Januar 2018 mit 273 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 272 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 186 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Januar 2018 auf rund 2,8 Milliarden Euro. Im Januar 2017 hatten sie bei 1,8 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im Januar 2018 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im Januar 2017.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7 899 übrige Schuldner im Januar 2018 Insolvenz an (+ 4,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 5 865 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 632 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt Anzahl |
---|---|
Insgesamt | 1 608 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 7 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 2 |
Verarbeitendes Gewerbe | 127 |
Energieversorgung | 6 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 6 |
Baugewerbe | 273 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 272 |
Verkehr und Lagerei | 107 |
Gastgewerbe | 185 |
Information und Kommunikation | 58 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 35 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 42 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 186 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 156 |
Erziehung und Unterricht | 9 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 36 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 32 |
Sonstige Dienstleistungen | 69 |
Januar 2018 | ||
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Anzahl | Veränderung gegenüber Januar 2017 in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||
Insgesamt | 9 507 | 3,3 |
Unternehmen | 1 608 | – 3,4 |
Übrige Schuldner | 7 899 | 4,8 |
davon: | ||
Verbraucher | 5 865 | 4,1 |
natürliche Personen als Gesellschafter | 55 | 44,7 |
ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 632 | 3,8 |
Nachlässe und Gesamtgut | 347 | 19,7 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".