Pressemitteilung Nr. 257 vom 12. Juli 2018
WIESBADEN – Im April 2018 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 729 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 9,9 % mehr als im April 2017. Die registrierten Insolvenzen von Unternehmen dürften auch deshalb relativ stark zugenommen haben, weil im April 2018 aufgrund der Lage der Osterfeiertage den Gerichten mehr Arbeitstage zur Verfügung gestanden hatten als im April 2017 und deshalb mehr Insolvenzanträge bearbeitet werden konnten.
Im Baugewerbe gab es im April 2018 mit 313 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 307 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 188 und im Gastgewerbe 182 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für April 2018 auf rund 1,8 Milliarden Euro. Im April 2017 hatten sie bei 1,3 Milliarden Euro gelegen.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7 579 übrige Schuldner im April 2018 Insolvenz an (+ 4,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 5 584 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie 1 627 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 1 729 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 8 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | – |
Verarbeitendes Gewerbe | 123 |
Energieversorgung | 7 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 10 |
Baugewerbe | 313 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 307 |
Verkehr und Lagerei | 107 |
Gastgewerbe | 182 |
Information und Kommunikation | 62 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 42 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 44 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 188 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 167 |
Erziehung und Unterricht | 13 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 47 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 34 |
Sonstige Dienstleistungen | 75 |
April 2018 | Januar bis April 2018 | |||
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Anzahl | Veränderung gegenüber April 2017 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 9 308 | 5,2 | 37 372 | – 2,6 |
Unternehmen | 1 729 | 9,9 | 6 749 | 0,0 |
Übrige Schuldner | 7 579 | 4,2 | 30 623 | – 3,2 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 5 584 | 1,4 | 22 651 | – 4,2 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 37 | – 19,6 | 176 | 6,0 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 627 | 7,7 | 6 437 | – 4,8 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 331 | 54,7 | 1 359 | 27,5 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".