Pressemitteilung Nr. 354 vom 20. September 2018
WIESBADEN – Der Nominallohnindex in Deutschland ist im zweiten Quartal 2018 um 2,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im selben Zeitraum um 2,0 % zu. Das war der höchste Anstieg der Inflation auf Quartalsbasis seit dem vierten Quartal 2012. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ergibt dies einen realen (preisbereinigten) Verdienstzuwachs von 0,5 %.
Überdurchschnittlich hohe nominale Verdienststeigerungen gab es im Bereich Energieversorgung (+4,5 %), im Verarbeitenden Gewerbe (+4,1 %), im Grundstücks- und Wohnungswesen (+3,7 %) sowie im Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+3,6 %). Deutlich geringer stiegen die nominalen Verdienste in der Öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (+0,6 %) sowie im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (+0,9 %).
Während der Nominallohnindex in den neuen Ländern mit +3,6 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt lag, fiel er im früheren Bundesgebiet mit +2,4 % leicht unterdurchschnittlich aus. Beide Landesteile unterscheiden sich allerdings deutlich im Hinblick auf das absolute Verdienstniveau. Während der Bruttomonatsverdienst (inklusive Sonderzahlungen) von ostdeutschen Vollzeitbeschäftigten im zweiten Quartal 2018 im Schnitt bei 3 365 Euro lag, belief er sich bei westdeutschen Vollzeitbeschäftigten auf 4 541 Euro.
Berichtszeitraum | Reallohn- index1 | Nominallohn- index1 | Verbraucher- preisindex |
---|---|---|---|
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in % | |||
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. | |||
Jahr 2012 | 0,5 | 2,5 | 2,0 |
Jahr 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
Jahr 2014 | 1,9 | 2,7 | 0,9 |
Jahr 2015 | 2,4 | 2,7 | 0,3 |
Jahr 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
Jahr 2017 | 0,8 | 2,5 | 1,8 |
1. Quartal 2012 | – 0,1 | 2,1 | 2,2 |
2. Quartal 2012 | 0,6 | 2,5 | 1,9 |
3. Quartal 2012 | 0,9 | 3,0 | 2,1 |
4. Quartal 2012 | 0,7 | 2,7 | 2,0 |
1. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,5 | 1,5 |
2. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
3. Quartal 2013 | – 0,2 | 1,3 | 1,6 |
4. Quartal 2013 | 0,0 | 1,3 | 1,3 |
1. Quartal 2014 | 1,5 | 2,7 | 1,1 |
2. Quartal 2014 | 1,5 | 2,6 | 1,0 |
3. Quartal 2014 | 1,8 | 2,7 | 0,8 |
4. Quartal 2014 | 2,2 | 2,7 | 0,5 |
1. Quartal 2015 | 2,5 | 2,6 | 0,1 |
2. Quartal 2015 | 2,7 | 3,2 | 0,5 |
3. Quartal 2015 | 2,4 | 2,5 | 0,1 |
4. Quartal 2015 | 2,2 | 2,5 | 0,3 |
1. Quartal 2016 | 2,7 | 2,9 | 0,2 |
2. Quartal 2016 | 1,9 | 2,0 | 0,1 |
3. Quartal 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
4. Quartal 2016 | 1,1 | 2,3 | 1,1 |
1. Quartal 2017 | 0,7 | 2,7 | 1,9 |
2. Quartal 2017 | 1,2 | 2,9 | 1,7 |
3. Quartal 2017 | 0,7 | 2,5 | 1,8 |
4. Quartal 2017 | 0,5 | 2,2 | 1,7 |
1. Quartal 2018 | 1,1 | 2,7 | 1,6 |
2. Quartal 2018 | 0,5 | 2,5 | 2,0 |
Gliederungsart | Veränderung 2017 gegenüber 2007 | Veränderung 2. Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal |
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in % | ||
1 Ohne geringfügig Beschäftigte. | ||
Insgesamt | 25,8 | 2,5 |
Nach Gebietsstand | ||
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin) | 25,2 | 2,4 |
Neue Länder | 31,4 | 3,6 |
Nach Beschäftigungsart | ||
Vollzeitbeschäftigte | 25,2 | 2,6 |
Teilzeitbeschäftigte | 29,8 | 2,6 |
Geringfügig Beschäftigte | 31,8 | 0,9 |
Nach Geschlecht | ||
Männer | 24,6 | 2,7 |
Frauen | 28,1 | 2,4 |
Nach Leistungsgruppen1 | ||
Arbeitnehmer in leitender Stellung | 33,0 | 2,6 |
Herausgehobene Fachkräfte | 25,7 | 2,3 |
Fachkräfte | 22,8 | 2,5 |
Angelernte Arbeitnehmer | 22,0 | 2,8 |
Ungelernte Arbeitnehmer | 26,0 | 4,1 |
nachrichtlich: | ||
Verbraucherpreisindex | 13,7 | 2,0 |
Methodische Hinweise:
Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Der Reallohnindex stellt die Veränderung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Die Zeitreihen des Nominal- und Reallohnindex stehen auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.
Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang, Leistungsgruppen, Geschlecht bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1 (Quartalsergebnisse) sowie Reihe 2.3 (Jahresergebnisse).
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten in Deutschland können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. In der Datenbank lassen sich auch Zeitreihen zum monatlichen Index der Tarifverdienste abrufen (62231-0001).