Pressemitteilung Nr. 393 vom 12. Oktober 2018
WIESBADEN – Im Juli 2018 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 641 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1,8 % mehr als im Juli 2017.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im Juli 2018 mit 275 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 266 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Gastgewerbe wurden 204 und im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 182 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Juli 2018 auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Im Juli 2017 hatten sie bei knapp 1,5 Milliarden Euro gelegen.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 8 004 übrige Schuldner im Juli 2018 Insolvenz an (+0,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 025 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie 1 594 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 1 641 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 13 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 1 |
Verarbeitendes Gewerbe | 107 |
Energieversorgung | 8 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 3 |
Baugewerbe | 266 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 275 |
Verkehr und Lagerei | 102 |
Gastgewerbe | 204 |
Information und Kommunikation | 67 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 37 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 44 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 166 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 182 |
Erziehung und Unterricht | 17 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 30 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 46 |
Sonstige Dienstleistungen | 73 |
Juli 2018 | Januar bis Juli 2018 | |||
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Anzahl | Veränderung gegenüber Juli 2017 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 9 645 | 0,3 | 65 636 | -3,3 |
Unternehmen | 1 641 | 1,8 | 11 609 | -1,9 |
Übrige Schuldner | 8 004 | 0,1 | 54 027 | -3,6 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 6 025 | -0,4 | 40 273 | -4,3 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 54 | 20,0 | 303 | 7,1 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 594 | -3,7 | 11 162 | -5,7 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 331 | 31,3 | 2 289 | 26,5 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".