Der Mikrozensus (sowie die in diesen integrierte Arbeitskräfteerhebung) ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, müssen die Daten entsprechend hochgerechnet werden.
Im Hochrechnungsverfahren des Mikrozensus werden Bevölkerungseckwerte der laufenden Bevölkerungsfortschreibung in Untergliederung nach der Region, dem Alter, dem Geschlecht und der Staatsangehörigkeit verwendet. Die Bevölkerungsfortschreibung ermittelt den aktuellen Bevölkerungsstand durch Fortschreibung der Ergebnisse der jeweils letzten Volkszählung mit den Ergebnissen der Statistiken der Geburten und Sterbefälle sowie der Wanderungsstatistik.
Während das Hochrechnungsverfahren unverändert bleibt, wird mit der jetzigen Umstellung der aktuelle Bevölkerungsstand in der Hochrechnung berücksichtigt. Vor der Umstellung basierten die Bevölkerungseckwerte auf der Fortschreibung der Ergebnisse der Volkszählung 1987 (früheres Bundesgebiet) sowie des Zentralen Einwohnerregisters der früheren DDR zum Stand 3. Oktober 1990 (neuen Ländern und Berlin-Ost). Die für die neue Hochrechnung verwendeten Bevölkerungseckwerte stammen dagegen aus der Fortschreibung der Ergebnisse des Zensus 2011.
Die alten und neuen Bevölkerungszahlen weichen voneinander ab: Der registergestützte Zensus hat gezeigt, dass am 9. Mai 2011 in Deutschland 1,5 Millionen Menschen weniger leben als nach bisheriger Fortschreibung (–1,8 %). Insbesondere die Gruppe der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist nach den neuen Bevölkerungszahlen im Vergleich zur vorherigen Fortschreibung kleiner (–15 %). Die neue Hochrechnung des Mikrozensus und der Arbeitskräfteerhebung unter Berücksichtigung der neuen Bevölkerungseckwerte wirkt sich entsprechend auf die Ergebnisse zur Zahl der Erwerbstätigen und der Erwerbslosen aus. Im Durchschnitt des Jahres 2013 ist die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt um 2,3 % oder 929 000 Personen geringer als nach bisheriger Hochrechnung. Der Rückgang ist für Männer (–2,7 %) stärker als für Frauen (–1,8 %):
Merkmal | Ergebnis nach alter Hochrechnung | Ergebnis nach neuer Hochrechnung | ||
---|---|---|---|---|
Erwerbstätige | Erwerbstätigenquote | Erwerbstätige | Erwerbstätigenquote | |
in 1 000 | in % | in 1 000 | in % | |
Personen im Alter von 15 Jahren und mehr | ||||
Zusammen | 40 547 | 56,5 | 39 618 | 56,6 |
Männer | 21 780 | 62,1 | 21 193 | 62,3 |
Frauen | 18 768 | 51,2 | 18 425 | 51,2 |
Die Zahl der Erwerbslosen insgesamt ist im Durchschnitt des Jahres 2013 um 4 % oder 88 000 Personen kleiner (Tabelle 2). Der Rückgang ist für Männer (–4,9 %) stärker als für Frauen (–2,4 %):
Merkmal | Ergebnis nach alter Hochrechnung | Ergebnis nach neuer Hochrechnung | ||
---|---|---|---|---|
Erwerbslose | Erwerbslosenquote | Erwerbslose | Erwerbslosenquote | |
in 1 000 | in % | in 1 000 | in % | |
Personen im Alter von 15 Jahren und mehr | ||||
Zusammen | 2 270 | 5,3 | 2 182 | 5,2 |
Männer | 1 294 | 5,6 | 1 231 | 5,5 |
Frauen | 976 | 5,0 | 951 | 4,9 |
Die neue Hochrechnung von Mikrozensus und Arbeitskräfteerhebung hat auch Auswirkungen auf die Abweichungen zwischen den Ergebnissen des Mikrozensus und der Erwerbstätigenrechnung.