Qualität der Arbeit Solo-Selbstständige

Der Indikator zeigt den Anteil der "Solo-Selbstständigen" an allen Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren. Als Solo-Selbstständige gelten Selbstständige, die keine Mitarbeiter beschäftigen.

Solo-Selbstständige müssen nicht nur die Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung eigenverantwortlich finanzieren, sie tragen auch im Vergleich zu Selbstständigen mit Mitarbeitern in der Regel ein erhöhtes unternehmerisches Risiko.

Selbstständige, die auf sich allein gestellt sind, befinden sich häufig in der Startphase ihres Unternehmens. Diese Form der Selbstständigkeit ist oft durch Instabilität und Unsicherheit gekennzeichnet, da Arbeitsausfälle nicht kompensiert werden können.

3,6 % der Erwerbstätigen sind Selbstständige ohne Mitarbeiter

2024 waren 3,6 % aller Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren Selbstständige ohne weitere Mitarbeiter. Bei den Frauen war der Anteil geringer und lag bei 3,3 %, bei den Männern betrug er 3,9 %.

Anteil der Solo-Selbstständigen an den Erwerbstätigten im Jahr 2024 in %
AlterInsgesamtFrauenMänner
Quelle: Ergebnis der Arbeitskräfteerhebung
() = Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist.
15 bis 24 Jahre1,1(0,8)1,3
25 bis 34 Jahre2,21,92,4
35 bis 44 Jahre3,53,53,5
45 bis 54 Jahre4,33,84,8
55 bis 64 Jahre5,54,86,1
Insgesamt3,63,33,9

Staatliche Fördermöglichkeiten beeinflussen die Entwicklung

Im Vergleich zu 1991 ist der Anteil der Selbstständigen, ohne angestellte Mitarbeiter gestiegen. Damals lag er bei 3,6 %.

Der Anteil der Solo-Selbstständigen hat von 1991 bis 2005 kontinuierlich zugenommen. Die Wachstumsphase ab 2003 dürfte dabei eng mit dem durch die sogenannten Hartz-Gesetze eingeführten Existenzgründerzuschuss, auch "Ich-AG" genannt, zusammenhängen.

Mitte 2006 wurde er durch den Gründungszuschuss ersetzt, für den es einen kleineren Kreis an Berechtigten gibt. Entsprechend ist der Anteil der Solo-Selbstständigen im Zeitraum danach wieder leicht zurückgegangen. Nach einer Phase der Stagnation von 2009 bis 2012 sinkt der Anteil der Solo-Selbstständigen weiter. In der Corona-Krise ist der Anteil der Selbstständigen ohne Beschäftigte noch etwas stärker zurückgegangen. Inwiefern der Rückgang auf Auswirkungen der Corona-Krise zurückzuführen ist, kann aufgrund der eingeschränkten Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit den Vorjahren infolge der Neugestaltung der Arbeitskräfteerhebung nicht näher bestimmt werden.

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Der größte Teil der Solo-Selbstständigen war 2024 in der Land- und Forstwirtschaft anzutreffen (15,1 %). Auch im Bereich des Grundstücks- und Wohnungswesens (8,5 %) sowie im Unternehmensdienstleistungsbereich (7,5 %) und Baugewerbe (5,6 %) gab es viele Selbstständige die keine weiteren Mitarbeiter beschäftigten.

Informationen zum Indikator

Beschreibung/Definition
Anteil der Solo-Selbstständigen (15 bis 64 Jahre) an allen Erwerbstätigen (15 bis 64 Jahren).

Solo-Selbstständige sind Selbstständige, die keine Mitarbeiter beschäftigen.

Quelle
Arbeitskräfteerhebung

Hinweise zur Interpretation

Die Hochrechnung berücksichtigt die Bevölkerungseckwerte aus der Fortschreibung des mit Stichtag 15. Mai 2022 durchgeführten Zensus und revidiert die Ergebnisse ab dem Jahr 2021. In den Jahren 2010 bis 2020 basierten die Bevölkerungseckwerte auf der Fortschreibung der Ergebnisse des Zensus 2011.

Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde in 2020 neugestaltet. Neben dem Fragenprogramm wurden die Konzeption der Stichprobe sowie mit der Einführung eines Online-Fragebogens auch die Form der Datengewinnung verändert. Die Ergebnisse ab Erhebungsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Weitere methodische Veränderungen mit Auswirkungen auf die Ergebnisse wurden darüber hinaus in den Jahren 2005, 2011 und 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Jahren sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Bei zeitlichen Vergleichen sollten Änderungen in der arbeitsmarktpolitischen Förderung der Selbstständigkeit beachtet werden (zum Beispiel zeigt diese einen Höchststand an Förderfällen in Jahr 2005).

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Methoden: Qualitätsberichte und Erläuterungen.

Weitere Informationen

Auswirkungen der Umstellung auf die Bevölkerungseckwerte des Zensus 2022 auf die Arbeitsmarktergebnisse
Neuregelung des Mikrozensus ab 2020