Qualität der Arbeit Weiterbildung

*** Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2021 sind noch nicht auf die Bevölkerungseckwerte gemäß Zensus 2022 hochgerechnet. Die Aktualisierung erfolgt voraussichtlich Anfang des 3. Quartals 2025. ***

Wie hoch ist der Anteil der Erwerbstätigen, die in den vergangenen vier Wochen an Veranstaltungen zur beruflichen Weiterbildung teilgenommen haben? Bezogen wird der Anteil auf alle Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 64 Jahren. Es zählt nur die Teilnahme, unabhängig von Anzahl und Dauer der besuchten Veranstaltungen.

Als Weiterbildung gelten formale Bildungsgänge zum Erwerb eines weiterführenden Bildungsabschlusses oder zur Umschulung. Außerdem werden Lehrveranstaltungen der nicht-formalen Weiterbildung einbezogen. Diese sind meist weniger umfangreich und führen nicht zu einem allgemein anerkannten Abschluss. Sie können unterschiedliche Qualifikationen wie Führungskompetenzen, Sprachen oder den Umgang mit Software vermitteln.

Jeder Vierundzwanzigste hat sich im letzten Monat beruflich weitergebildet

4,1 % der 25 bis 64-jährigen haben sich 2023 an Kursen und Lehrgängen der beruflichen Weiterbildung beteiligt. Die Weiterbildungsquoten der Männer und Frauen unterschieden sich nur geringfügig. 4,6 % der Frauen und 3,7 % der Männer gaben an, in den letzten vier Wochen vor der Befragung mindestens eine Weiterbildungsveranstaltung besucht zu haben.

Erwerbstätige im Alter von 25 bis 34 und 35 bis 44 Jahren beteiligten sich mit je 4,5 % häufiger an beruflicher Weiterbildung als andere Altersgruppen. Am niedrigsten war die Beteiligung mit 3,3 % bei den 55- bis 64-Jährigen, die kurz vor dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben standen.

Während sich die Weiterbildungsquoten von Erwerbstätigen in Vollzeit und Teilzeit in 2023 nicht unterscheiden, nehmen sowohl Selbstständige mit Beschäftigten (6,8 %) als auch Solo-Selbstständige (5,3 %) häufiger an Kursen und Lehrgängen der beruflichen Weiterbildung teil.

Neben der beruflichen Weiterbildung gibt es aber auch noch die Möglichkeit an Weiterbildungsangeboten aus eigener Initiative teilzunehmen. Die beruflichen Fortbildungen nahmen mit 80,6 % jedoch den wesentlich größeren Teil ein.

Weiterbildungsbeteiligung in akademischen Berufen am höchsten

In 2023 haben sich 7,9 % der Erwerbstätigen in akademischen Berufen weitergebildet. Die berufliche Weiterbildungsquote war in dieser Berufsgruppe fast doppelt so hoch wie die der Erwerbstätigen insgesamt (4,1 %). Führungskräfte (4,7 %) und Techniker/-innen (4,9 %) nahmen ebenfalls überdurchschnittlich häufig an beruflichen Weiterbildungen teil. Eine geringe Weiterbildungsbeteiligung weisen Anlagen- und Maschinenbediener/-innen (1,2 %) sowie Hilfsarbeitskräfte (0,6 %) auf.

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Weiterbildungsbeteiligung im Zeitverlauf

Die längerfristige Entwicklung der Weiterbildungsbeteiligung wird mit Hilfe einer zweijährlichen Personenbefragung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beobachtet. Die Befragung zeigt, dass der Anteil der Erwerbstätigen, die sich in den jeweils zurückliegenden zwölf Monaten beruflich weitergebildet haben, seit Anfang der 1990er Jahre bis 1997 von 37 % auf 48 % gestiegen war.

Danach war die Beteiligung an der beruflichen Weiterbildung rückläufig und die Beteiligung sank bis 2003, lag aber noch über dem Niveau vom Anfang der 1990er Jahre. Zwischen 2000 und 2010 lag die Weiterbildungsbeteiligung bei knapp über 40 %. In den Jahren 2012 bis 2016 stieg der Anteil der Personen, die sich in den letzten 12 Monaten weitergebildet haben auf rund 50 % an. In den Folgejahren nahm die Weiterbildungsquote weiter zu und erreichte in 2020 mit 60 % ihren bisherigen Höhepunkt. Den größten Anteil an beruflicher Weiterbildung machte in 2020 die betriebliche Weiterbildung (75 %) aus, individuelle berufsbezogene Weiterbildung fand mit rund 8 % statt.

Informationen zum Indikator

Beschreibung/Definition
Anteil der Erwerbstätigen (25 bis 64 Jahre), die in den letzten 4 Wochen vor der Befragung an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben an allen Erwerbstätigen (25 bis 64 Jahren).

Quelle
Arbeitskräfteerhebung, AES Trendbericht 2020, Ergebnisse des Adult Education Survey 2020

Hinweise zur Interpretation

Der Mikrozensus mit der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde in 2020 neugestaltet. Neben dem Fragenprogramm wurden die Konzeption der Stichprobe sowie mit der Einführung eines Online-Fragebogens auch die Form der Datengewinnung verändert. Die Ergebnisse ab Erhebungsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Weitere methodische Veränderungen mit Auswirkungen auf die Ergebnisse wurden darüber hinaus in den Jahren 2005, 2011 und 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse in diesen Jahren sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Die Hochrechnung berücksichtigt die Bevölkerungseckwerte aus der Fortschreibung des mit Stichtag 9. Mai 2011 durchgeführten Zensus und revidiert die Ergebnisse ab dem Jahr 2010. Ab dem Berichtsjahr 2016 basiert die Stichprobe des Mikrozensus auf den Daten des Zensus 2011. Durch diese Umstellung ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Methoden: Qualitätsberichte und Erläuterungen.

BMBF (2022): Weiterbildungsverhalten in Deutschland. Ergebnisse des Adult Education Survey-AES Trendbericht, 2. überarbeitete Auflage.

Weitere Informationen
Neuregelung des Mikrozensus ab 2020