Industrie, Verarbeitendes Gewerbe Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe

Was beschreibt der Indikator?

Der Umsatz umfasst den Wert aller im Berichtsmonat von den Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes über die an Dritte gelieferten eigenen Erzeugnisse und industriellen/handwerklichen Dienstleistungen (Summe der Rechnungsendbeträge ohne Umsatzsteuer). Die Erhebung unterscheidet zwischen dem Umsatz aus dem Inland und den mit ausländischen Empfängern getätigten Umsätzen. Die Ergebnisse werden monatlich als Wertindizes zur Messung der nominalen sowie als Volumenindizes zur Darstellung der preisbereinigten Umsatzentwicklung dargestellt.

Die monatlichen Indizes des Umsatzes für das Verarbeitende Gewerbe zählen neben den Auftragseingangs- und Produktionsindizes zu den wichtigsten Indikatoren für die Beobachtung und Analyse der Konjunkturentwicklung in Deutschland. Die wirtschaftspolitische Sensibilität dieser Daten erfordert ein besonders hohes Maß an Aktualität und Genauigkeit der Berichterstattung.

Wie wird der Indikator berechnet?

Grundlage der Indexberechnung ist die in einem Berichtsmonat anfallende Summe der Rechnungsendbeträge (nach den Absatzrichtungen Inland und Ausland unterschieden). Diese Wertsumme wird zu dem entsprechenden Ergebnis für den Monatsdurchschnitt im Basisjahr in Beziehung gesetzt und bildet den Wertindex für einen Wirtschaftszweig. Zur Berechnung des Volumenindex wird noch eine Deflationierung mit den Erzeugerpreis- beziehungsweise den Ausfuhrpreisindizes vorgenommen. Die Aggregation der einzelnen Wirtschaftszweigindizes zum Verarbeitenden Gewerbe und seinen Hauptgruppen erfolgt mit den Anteilen der Umsatzwerte aus dem Basisjahr.

Umsätze und entsprechende Indizes werden von der amtlichen Statistik seit 1949 ermittelt. Seit 1977 wird die Umsatzstatistik im Rahmen des Monatsberichts für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe durchgeführt. Die Erhebung der Umsätze für fachliche Betriebsteile erfolgt derzeit bei Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten in 245 Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes nach der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" in der Untergliederung nach inländischen und ausländischen Abnehmern. Für internationale Zwecke werden die Umsatzindizes für das Verarbeitende Gewerbe zusätzlich nach der internationalen Wirtschaftszweigklassifikation ISIC Revision 4 berechnet.

Wann wird der Indikator veröffentlicht?

Im Interesse einer möglichst frühzeitigen Information über die aktuellen Konjunkturtendenzen im besonders wichtigen Bereich des Verarbeitenden Gewerbes stellt das Statistische Bundesamt etwa 5 Wochen nach Ende des Berichtsmonats vorläufige Ergebnisse bereit. Der genaue Veröffentlichungskalender zum Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes abrufbar.

Wie genau ist der Indikator?

Erste Ergebnisse für alle Wirtschaftszweige liegen etwa 5 Wochen nach Ende des jeweiligen Berichtsmonats vor (vorläufiger Index). Teilweise haben zum Zeitpunkt dieser Berechnung noch nicht alle Betriebe ihre Meldungen abgegeben oder wegen der Eilbedürftigkeit nur mit geschätzten Werten. Zur Qualitätsverbesserung der Aussagekraft der Indizes am aktuellen Rand wird der voraussichtliche Korrekturbedarf in die Berechnung der vorläufigen Ergebnisse integriert. Die Schätzung basiert auf den in den aktuellen statistischen Meldungen noch enthaltenen Vormonatswerten; für diese wird im wesentlichen die Veränderungsrate der termingerecht eingetroffenen Daten eingesetzt und in die Indexberechnung aufgenommen.

Die in den aktuellen Indizes noch enthaltenen Schätzungen werden vier Wochen später durch die dann vorliegenden Originalmeldungen ersetzt und zusammen mit den neuen vorläufigen Indizes veröffentlicht. Nach Ablauf eines Jahres werden sämtliche in der Zwischenzeit noch bekannt gewordenen Datenänderungen im Rahmen der sog. Jahreskorrektur verarbeitet (endgültiger Index).