Statistisches Unternehmensregister Neue Karten zur Beschäftigtendichte

Wie hoch ist die Beschäftigtendichte für die gesamte deutsche Wirtschaft und für bestimmte Branchen einer Region? In welchen Regionen und Wirtschaftszweigen konzentrieren sich besonders viele abhängig Beschäftigte im Verhältnis zu der dort lebenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter? Wo ist die Beschäftigtendichte sehr niedrig?

Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt ein neues interaktives Kartenangebot im Regionalatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.

Die Karten zeigen zahlreiche regionale und branchenspezifische Besonderheiten:

So ist die Beschäftigtendichte des Verarbeitenden Gewerbes in mehreren süddeutschen Kreisen deutlich höher als in den meisten anderen Regionen Deutschlands. Das Baugewerbe weist in Kreisen, die an die Niederlande, Tschechien, Polen und Österreich grenzen, eine hohe Beschäftigtenkonzentration auf, während im Bereich des Handels ein deutliches Ost-West-Gefälle erkennbar ist.
In den Urlaubsregionen der Nord- und Ostseeküste sowie Bayerns und Baden-Württembergs ist nicht nur die Beschäftigtendichte des Gastgewerbes erwartungsgemäß überdurchschnittlich hoch, auch die der Unterhaltungsbranche (Kunst, Unterhaltung, Erholung) ist hier deutlich sichtbar.

Weitere Informationen:

Informationen auf regionaler Ebene zur Zahl der abhängig Beschäftigten in der Gesamtwirtschaft sowie in einzelnen Branchen im Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bieten die neuen interaktiven Branchenkarten im Regionalatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.
Ein weiteres interaktives Kartenangebot veranschaulicht wirtschaftsstarke und -schwache Regionen in Deutschland. Die Karten zeigen die Zahl der Niederlassungen sowie die Zahl der abhängig, sozialversicherungspflichtig und geringfügig entlohnt Beschäftigten der Gesamtwirtschaft für das Jahr 2022 für Kreise und kreisfreie Städte.

Tabellarische Auswertungen des Statistischen Unternehmensregisters (URS) können in der Regionaldatenbank abgerufen werden.

Methodische Hinweise:

Die neuen kartografischen Auswertungen zeigen die Zahl der abhängig Beschäftigten je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Hierbei wird die jahresdurchschnittliche Zahl der abhängig Beschäftigten durch die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 18 bis unter 66 Jahren im Jahresdurchschnitt geteilt und mit 1 000 multipliziert. Die durchschnittliche Jahresbevölkerung ist das arithmetische Mittel aus Jahresanfangs- und Jahresendbestand.

Als Niederlassungen werden in der amtlichen Statistik örtlich abgegrenzte Einheiten bezeichnet, die einer Rechtlichen Einheit zugeordnet sind. Niederlassungen sind rechtlich unselbstständig. In den Statistiken des Produzierenden Gewerbes wird der Begriff "Betrieb" anstelle von "Niederlassung" verwendet.

Die Zahl der abhängig Beschäftigten umfasst die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie die ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten. Alle Beschäftigtenangaben werden als Jahresdurchschnittswerte dargestellt. Kurzfristig Beschäftigte werden nicht nachgewiesen. Zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich der zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten, die kranken-, renten-, pflegeversicherungspflichtig oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung sind oder für die von Arbeitgebern Beitragsanteile nach dem Recht der Arbeitsförderung zu entrichten sind und die von der Bundesagentur für Arbeit aus dem Kontext der Beschäftigungsstatistik übermittelt wurden. Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung liegt nach § 8 Absatz 1 Nr. 1 SGB IV vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung (§ 14 SGB IV) regelmäßig im Monat 520 Euro nicht überschreitet. Geringfügig entlohnt Beschäftigte im Nebenjob (neben einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung) sind bei Auswertungen aus dem Statistischen Unternehmensregister nicht enthalten.