Das geänderte Schwangerschaftskonfliktgesetz vom November 2024 ermöglicht eine Regionalisierung der Schwangerschaftsabbruchstatistik unterhalb der Landesebene. Die Regionalisierung erfolgt nach dem Sitz der zur Statistik meldenden Stelle erstmals zur Erhebung 2023. Eine Regionalisierung der Abbrüche nach dem Wohnort der Frau ist weiterhin nur auf der Ebene des Bundeslandes möglich.
Für die regionalisierte Darstellung sind in besonderem Maße die Vorgaben zur statistischen Geheimhaltung zu beachten. Bei der Tiefe der regionalen Gliederung der Ergebnisse muss eine Mindestzahl an vorhandenen Meldestellen gegeben sein. Das bedeutet, dass nur regionale Ebenen (Raumordnungsregionen beziehungsweise Kreise) nachgewiesen werden, in denen ausreichend Meldestellen vorhanden sind. In Bezug auf die Raumordnungsregionen waren daher teilweise Zusammenfassungen erforderlich, um diese Mindestzahl zu erreichen. Grundlegende Informationen zu den Raumordnungsregionen (ROR) bietet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt -und Raumforschung (BBSR).
Die Ergebnisse zu den Abbrüchen und Angaben zu den betroffenen Frauen sowie zusätzliche Eckzahlen zu den Meldestellen beinhaltet der Statistische Bericht ("Schwangerschaftsabbruchstatistik - Struktur der Meldestellen und Regionalergebnisse" in der Rubrik Publikationen). Es kann anhand des Berichts zum Beispiel nachvollzogen werden, in welchen Regionen innerhalb eines Bundeslandes eher Abbrüche durchgeführt werden. Betrachtet man zum Beispiel das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, so werden in der Raumordnungsregion Münster rund 31 Abbrüche je 10 000 Frauen (dort wohnende Frauen im gebärfähigen Alter von 15 bis unter 50 Jahren) durchgeführt. Der höchste Wert in Nordrhein-Westfalen ergibt sich für die Region Dortmund (132). Weitere Strukturergebnisse und Vergleiche auf Bundes- und Landesebene sind unseren Berichten entnehmbar oder auch dem Artikel "Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland - Ergebnisse der Bundesstatistik".
Eine Veröffentlichung der regionalen Ergebnisse der Erhebung 2024 wird für das 3. Quartal 2025 geplant.