Todesursachen Todesursachenstatistik 2022 voraussichtlich im November 2023 verfügbar

Die vorläufigen Ergebnisse der Todesursachenstatistik werden monatlich in einer Sonderauswertung aktualisiert und sind aktuell bis Dezember 2022 verfügbar. Endgültige Aussagen zur Entwicklung der Todesursachen sind dann möglich, wenn sämtliche Todesbescheinigungen ausgewertet sind. Bis zum Stichtag 16. Oktober 2023 waren 103 Todesbescheinigungen noch nicht statistisch erfasst, das entspricht rund 0,01 % der Sterbefälle des Jahres 2022. Die amtliche Todesursachenstatistik für das Jahr 2022 soll November 2023 veröffentlicht werden.

Todesbescheinigungen werden in Deutschland nach wie vor auf Papier ausgestellt. Die leichenschauenden Ärztinnen und Ärzte machen dazu Angaben unter anderem zu den Grundleiden und Begleiterkrankungen der Verstorbenen auf Durchschlagsformularen. Für die Erstellung der Todesursachenstatistik müssen die handschriftlichen Angaben kodiert, elektronisch erfasst und qualitätsgesichert werden. Je nach Bundesland wird dies entweder von den Gesundheitsämtern vor Ort oder zentral vom jeweiligen Statistischen Landesamt durchgeführt. Dieser Prozess ist zeitaufwändig und beinhaltet auch Rückfragen bei den leichenschauenden Ärztinnen und Ärzten, um gesicherte Ergebnisse zu erhalten.

Elektronische Todesbescheinigung erfolgreich pilotiert, bundesweite Einführung aber noch nicht in Sichtweite
Die Corona-Pandemie hat deutlich den Bedarf nach zeitnah bereitstehenden amtlichen Ergebnissen der Todesursachenstatistik aufgezeigt. Eine deutliche Beschleunigung des Prozesses kann nur mit einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur zur Erhebung und Verarbeitung von Todesursachendaten in den Bundesländern erreicht werden. In diese elektronischen Meldewege müssen insbesondere Ärztinnen und Ärzte, Gesundheitsämter, Standesämter und Statistische Ämter einbezogen werden.

In einem Pilotprojekt hat das Statistische Bundesamt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine sogenannte eTB-App (eTB für elektronische Todesbescheinigung) entwickelt und in zwei Regionen mit etwa 200 leichenschauenden Ärztinnen und Ärzten erfolgreich getestet. Mit dieser Software werden elektronische Todesbescheinigungen auf mobilen Endgeräten erfasst, auf Plausibilität geprüft und direkt an die Verwaltungen (Gesundheitsamt und Standesamt) übermittelt. Mit dem bundesweiten Aufbau einer solchen Infrastruktur könnte die Erstellung der Todesursachenstatistik bei gleichbleibend hoher Qualität der Ergebnisse deutlich verschlankt und beschleunigt werden.