Im Jahr 2022 betrug die Wasserentnahme aus der Umwelt durch die Wirtschaft und die privaten Haushalte rund 66 886 Millionen m3. Dabei überwog mit 66 % die Entnahme aus dem Bodenwasser, gefolgt von der Entnahme aus dem Oberflächenwasser (19 %) und dem Grundwasser (11 %). Dabei ist Bodenwasser das Wasser, das in der Landwirtschaft angebaute Kulturpflanzen für ihr Wachstum dem Boden entziehen, wobei Bewässerungswasser nicht mit einbezogen wird. Neben der Landwirtschaft ist auch die Energieversorgung besonders relevant, sie ist mit 6 582 Millionen m3 für rund die Hälfte der Oberflächenwasserentnahme verantwortlich. Das meiste Grundwasser wird mit 3 756 Millionen m3 von öffentlichen Wasserversorgern entnommen.
Gegenüber dem Jahr 2019 sank die gesamte Wasserentnahme um 6 %, wobei der größte Rückgang im Niederschlagswasser zu sehen ist (19 %) gefolgt vom Oberflächenwasser (16 %). Der Rückgang im Oberflächenwasser lässt sich zu einem Großteil auf die Energieversorgung zurückführen, die im Jahr 2022 mit 6 582 Millionen m3 25 % weniger entnahm als noch 2019 (8 786 Millionen m3). Grundwasser wird zu rund 51 % von der öffentlichen Wasserversorgung entnommen und anschließend an die Wirtschaft und die privaten Haushalte weiterverteilt. Im Vergleich zu 2019 (3 779 Millionen m3) ist diese Grundwasserentnahme in 2022 mit 3 756 Millionen m3 fast unverändert geblieben.
Bei der Nutzung des entnommenen Wassers überwiegt der Einsatz als Produktionswasser (75 %), mit rund 44 380 Millionen m3 dominiert vom Wirtschaftszweig der Landwirtschaft durch den Anbau von Kulturpflanzen. In einigem Abstand dazu finden sich mit 1 121 Millionen m3 ebenfalls hohe Produktionswassermengen im Verarbeitenden Gewerbe. Mit 10 883 Millionen m3 ist das Kühlwasser ein weiterer wichtiger Verwendungszweck, wobei 60 % auf die Energieversorgung entfallen.
Die Rückgabe des Wassers zurück an die Umwelt erfolgt zum größten Teil in Form von Wasserdampf an die Atmosphäre (70 %), wobei die Transpiration mit 44 654 Millionen m3 gegenüber der Verdunstung (917 Millionen m3) dominiert. Das anfallende Abwasser der Wirtschaft und der privaten Haushalte beträgt 18 269 Millionen m3 und wird überwiegend in Oberflächengewässer eingeleitet. Dabei ist ungefähr 60 % des Abwassers unbehandelt, was hauptsächlich auf die Kühlwassermengen der Energieversorgung zurückzuführen ist.
Weitere Informationen:
Weitere Ergebnisse bieten der Statistische Bericht "Umweltökonomische Gesamtrechnungen - Wassergesamtrechnung"sowie die Themenseite "Rohstoffe, Materialflüsse, Wasser" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.