Die Berechnung von Rohstoffäquivalenten informiert über das direkte und indirekte Rohstoffaufkommen sowie den Rohstoffbedarf für Konsum, Investitionen und Exporte, untergliedert nach Rohstoff- und Gütergruppen. Dabei werden alle Güter in den Rohstoffen ausgedrückt, die für ihre Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg sowohl im Inland als auch im Ausland benötigt wurden.
Im Rahmen eines von der EU kofinanzierten Projektes wurde das Berechnungsmodell umfassend überprüft und in verschiedenen Teilen überarbeitet. Dies betrifft die Modellierung einzelner Rohstoffströme sowie die Schritte des implementierten Input-Output-Analysemodells. Daneben wurde im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse geprüft, inwiefern die Nutzung von Input-Output-Tabellen früherer Jahre – zur Verbesserung der Aktualität der Veröffentlichung – Einfluss auf die Qualität der berechneten Ergebnisse nimmt.
Der vorliegende englischsprachige Projektbericht bietet detaillierte Erläuterungen zu den oben beschriebenen Aspekten sowie einen Überblick über die Ergebnisse bis zum Berichtsjahr 2022.
Das gesamtwirtschaftliche Materialkonto dient dazu, die Materialflüsse zwischen Umwelt, inländischer und ausländischer Wirtschaft in physischen Einheiten (Tonnen) abzubilden und zu bilanzieren. Neben der direkten inländischen Entnahme von Rohstoffen aus der Umwelt durch menschliche Aktivitäten, werden auch Rest- und Schadstoffe erfasst, die durch Verarbeitung und Nutzung dieser Materialien entstehen und wieder an die Umwelt abgegeben werden.
Im Rahmen eines von der EU-kofinanzierten Projektes wurde die Berichterstattung des Materialkontos um die Emissionen ins Wasser erweitert. Im Detail wurden dabei die jährlichen Schadstofffrachten von Stickstoff, Phosphor, Schwermetallen, sonstigen (organischen) Substanzen sowie Verklappungen berechnet. Bestandteil der Berechnung sind alle Emissionen ins Wasser durch Aktivitäten der Wirtschaft und der privaten Haushalte, wobei sowohl behandelte als auch unbehandelte Abwässer berücksichtigt werden.
Der vorliegende englischsprachige Projektbericht bietet detaillierte Erläuterungen zu den verwendeten Quellen sowie Berechnungsmethoden, inklusive Ergebnissen für die Jahre 2001 bis 2021.
Die Wassergesamtrechnung informiert über die Entnahme von Wasser aus der Umwelt, den Wassereinsatz in den Wirtschaftszweigen und privaten Haushalten sowie die Abgabe von Wasser an die Umwelt. Im Rahmen eines EU-finanzierten Projektes wurde die Wassergesamtrechnung methodisch grundlegend überarbeitet, um sie besser an internationale Rahmenwerke wie beispielweise das 'System of Environmental-Economic Accounting - Central Framework' (SEEA-CF) anzupassen. Dazu gehört neben der Schätzung des Wassereinsatzes von Kleinbetrieben auch der Wassergehalt im- und exportierter Güter, die Eigengewinnung von Wasser durch private Haushalte sowie der Wassereinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Hervorzuheben ist auch die Berechnung des Entzugs von Bodenwasser durch landwirtschaftliche Kulturpflanzen, das bisher in der Wassergesamtrechnung nicht berücksichtigt wurde. Darüber hinaus bestand ein weiteres Hauptziel des Projektes in der Schätzung von jährlichen Daten, da die Wassergesamtrechnung zuvor nur alle drei Jahre veröffentlicht wurde. Der vorliegende englischsprachige Projektbericht bietet detaillierte Erläuterungen zu den methodischen Anpassungen sowie der jährlichen Schätzung inklusive Ergebnissen bis zum Berichtsjahr 2019.
Die Publikation informiert über Inhalt und Struktur des gesamtwirtschaftlichen Materialkontos, beinhaltet die Definition und Berechnung der einzelnen Teile des Materialkontos und Angaben zu Periodizität, Aktualität und Revisionen.
Wie viele Rohstoffe werden weltweit zur Herstellung der Güter eingesetzt, die in die deutsche Volkswirtschaft fließen? Welche Rohstoffmengen werden zur Befriedigung der Konsum-, Investitions- oder Exportnachfrage gebraucht? Wie steht es um die Ressourceneffizienz Deutschlands? Um diese Fragen zu beantworten, rechnen die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen Importe und Exporte in Rohstoffäquivalente um – also in die Menge aller Rohstoffe, die zur Herstellung dieser Güter verwendet wurden. Dieser Artikel beschreibt zunächst die Berechnungsmethode. Anschließend werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt, die die oben gestellten Fragen beantworten.
Auszug aus der Publikation "WISTA - Wirtschaft und Statistik", 2/2018
Autorin: Lucia Maier
Die Wassergesamtrechnung beschreibt die Entnahme von Wasser aus der Umwelt, den Wassereinsatz in den Wirtschaftszweigen und privaten Haushalten und die Abgabe von Wasser an die Umwelt. Bei der Entnahme von Wasser aus der Umwelt handelt es sich um die direkte Entnahme von Grund-, Oberflächen-, Meer- und Niederschlagswasser durch die Wirtschaftszweige und privaten Haushalte sowie den Entzug von Bodenwasser durch den Anbau von Kulturpflanzen. Nach dem Konzept der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) gehört zu dem aus der Umwelt entnommenen Wasser auch das im Kanalsystem gesammelte Fremd- und Regenwasser.
Bei der Abgabe von Wasser an die Umwelt ist besonders das Abwasser von Bedeutung, denn Quantität und Qualität des Abwassers haben direkten Einfluss auf den Zustand der Umwelt. Neben dem Abwasser zählen nach dem Konzept der UGR zur Wasserabgabe an die Umwelt: Fremd- und Regenwasser, Wasserverdunstung, Wasserverluste im Wasserversorgungsnetz und in Produkte „eingebautes“ Wasser. Dabei wird, wie bei der Entnahme von Wasser, in die Abgabe an Oberflächen-, Grund- und Bodenwasser sowie in die Abgabe an die Atmosphäre unterschieden.
Wichtigste Datenquelle der Wassergesamtrechnungen sind die Wasser- und Abwasserstatistiken. Als Primärerhebungen haben diese aber Abschneidegrenzen (zum Beispiel bei der Befragung der Industrie zur Eigengewinnung von Wasser oder beim Bezug von Wasser aus dem öffentlichen Netz). Die Wassergesamtrechnung schließt diese Datenlücken mit Schätzungen basierend auf Angaben aus anderen amtlichen Statistiken, und somit im Sinne eines Gesamtrechnungssystems ein möglichst vollständiges Bild der Wasserflüsse zu zeichnen. Dazu gehört auch die Berücksichtigung von im- und exportierten Wasser sowie der Wasserentnahme durch private Haushalte.
Im Gegensatz zu den Wasser- und Abwasserstatistiken, die nur 3-jährlich berichten, schätzt die Wassergesamtrechnung jährliche Daten zu den oben beschriebenen Wasserflüssen.