Wohnen Wohnsituation privater Haushalte 2022 in Deutschland

Wohnen ist eines der drängendsten sozialen Themen in Deutschland. Jeder Mensch ist unweigerlich von dieser Thematik betroffen und auch auf die allgemeine Lebensqualität kann die Wohnsituation einen starken Effekt haben. Diskussionen über mangelnden Wohnraum, steigende Wohnkosten und Baupreise haben daher in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen und prägen immer häufiger den öffentlichen Diskurs rund um das Thema Wohnen in Deutschland. Vor dem Hintergrund ist es daher beispielsweise besonders interessant in den Blick zu nehmen, wer zur Miete oder im Eigentum lebt, wie viel Wohnfläche privaten Haushalten in Deutschland zur Verfügung steht und auch, wie viel Geld für das Wohnen aufgewendet werden muss. Der Beitrag beruht auf Ergebnissen des Zusatzprogramms Wohnen des Mikrozensus, das alle vier Jahre durchgeführt wird, zuletzt im Jahr 2022.

Eigentümer- und Mieterhaushalte 2022

Im Jahr 2022 lebten von insgesamt rund 39,3 Millionen Haushalten in Deutschland nur knapp 42 % in einer Wohnung, von der sie selbst Eigentümerin oder Eigentümer waren. Im Umkehrschluss lebten 58 % der Haushalte in Deutschland zur Miete. In der Tendenz zeigt sich in den letzten 16 Jahren wenig Veränderung (Eigentumsquote 2006: 41 %). Bundesweit bleibt Deutschland somit weiterhin ein Land der Mieterinnen und Mieter.

Regionale Unterschiede

Die Eigentumsquote variiert stark je nach Region. Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen haben die niedrigsten Eigentumsquoten, während das Saarland die höchste und Sachsen die niedrigste Eigentumsquote bei den Flächenländern aufweist. In den neuen Bundesländern ist die Eigentumsquote tendenziell niedriger als in den alten Bundesländern.

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In städtischen Gebieten leben mehr Menschen zur Miete, während in ländlichen Gebieten mehr Eigentümerhaushalte anzutreffen sind. Je geringer die Einwohnerdichte, desto eher handelt es sich somit um eine von Eigentümerinnen oder Eigentümern bewohnte Wohnung.

Gebäudetyp

Eigentümerhaushalte leben häufiger in Einfamilienhäusern, während Mieterhaushalte eher in Mehrfamilienhäusern leben. Eigentümerhaushalte haben im Durchschnitt auch mehr Wohnräume und Wohnfläche zur Verfügung als Mieterhaushalte.

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Wohndauer

Menschen in Mieterhaushalten wechseln auch in höherem Alter noch eher die Wohnung als Menschen in Eigentümerhaushalten. Der Anteil der Haushalte, die schon lange in derselben Wohnung leben, wächst natürlich mit steigendem Alter der Haushaltsmitglieder. Von den Haushalten, in denen die sogenannte Haupteinkommensperson der Altersgruppe ab 65 Jahren zuzuordnen ist, lebten 2022 insgesamt gut drei von fünf Haushalten (61 %) seit mehr als 23 Jahre in ihrer Wohnung. Der Anteil der Eigentümerhaushalte der Altersgruppe 65 plus, die bereits so lange in ihrer Wohnung lebten, lag mit 78 % über diesem Gesamtdurchschnitt. Bei den entsprechenden Mieterhaushalten wiederum waren es weniger als die Hälfte (43 %).

Soziale Aspekte

Die Eigentumsverhältnisse variieren je nach überwiegendem Lebensunterhalt der Haupteinkommensperson und Einwanderungsgeschichte der Haushalte. So lebten 2022 deutlich mehr Haushalte in Eigentümerwohnungen, in denen die Haupteinkommensperson ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit bezieht, verglichen mit Haushalten, in denen der überwiegende Lebensunterhalt aus staatlichen Leistungen (Sozialhilfe, Sozialgeld, Arbeitslosengeld I oder II) bezogen wurde. Die Eigentumsquote für Haushalte, in denen der Lebensunterhalt hauptsächlich aus Renten und Pensionen erworben wird, lag deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Nur Haushalte, in denen die Haupteinkommensperson überwiegend von eigenem Vermögen, Vermietung, Zinsen und Altenteilen lebt, wohnten noch häufiger in Eigentümerwohnungen.

Eigentümer- und Mieterhaushalte nach überwiegendem Lebensunterhalt der Haupteinkommensperson 2022
in %
Überwiegender Lebensunterhalt der HaupteinkommenspersonEigentümerhaushalteMieterhaushalte

1: Wie Vorruhestandsgeld, Pflegegeld (auch für Pflegekinder), Krankengeld, Darlehen nach dem Pflegezeit- oder Familienpflegezeitgesetz, Corona-Hilfen, BAföG, Stipendium, Asylbewerberleistungen. 

Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022

Insgesamt41,858,2
Eigene Erwerbstätigkeit41,358,7
Arbeitslosengeld I und II, Sozialgeld7,892,2
Rente, Pension51,049,0
Einkünfte von Angehörigen18,781,3
Eigenes Vermögen, Vermietung, Zinsen, Altenteil57,842,2
Sozialhilfe6,593,5
Elterngeld21,079,0
Sonstige Unterstützungen121,178,9

Auch gibt es Unterschiede zwischen Haushalten mit und ohne Einwanderungsgeschichte. Von den Haushalten, in denen keine Person eine Einwanderungsgeschichte hat, lebten knapp jeder Zweite in einer Wohnung, von der er selbst Eigentümerin oder Eigentümer war. Für Haushalte, in denen alle darin lebenden Personen eine Einwanderungsgeschichte haben, galt das hingegen nicht mal für jeden vierten Haushalt.

Eigentumsverhältnisse nach Einwanderungsstatus 2022
Einwanderungsstatus1EigentümerhaushalteMieterhaushalte
1 000%1 000%

1: Einwanderungsstatus von Kindern im Haushalt wird nicht berücksichtigt.

2: Personen mit Einwanderungsgeschichte sind Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile seit 1950 in das heutige Gebiet Deutschlands eingewandert sind (Eingewanderte und ihre direkten Nachkommen).

Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022

Haushalte insgesamt16 43341,822 88158,2
kein Haushaltsmitglied hat eine Einwanderungsgeschichte213 71046,415 83153,6
alle Haushaltsmitglieder haben eine Einwanderungsgeschichte1 68022,15 91177,9

Wohnfläche 2022

Die durchschnittliche Wohnfläche, die privaten Haushalten in Deutschland 2022 zur Verfügung stand, lag bei 96,0 Quadratmetern. Die Wohnfläche je Person lag durchschnittlich bei 55,4 Quadratmetern. Damit lässt sich in den vergangenen Jahren tendenziell ein Anstieg der Wohnfläche feststellen, über die Haushalte im Durchschnitt verfügen.

Eigentumsverhältnisse

Miet- und Eigentümerhaushalte unterscheiden sich in den ihnen zur Verfügung stehenden Wohnflächen. Eigentümerhaushalten steht im Schnitt mehr Wohnfläche zur Verfügung als Mieterhaushalten. Eigentümerhaushalte hatten 2022 durchschnittlich 65,1 Quadratmeter Wohnfläche je Person. Bei Mieterhaushalten waren es hingegen nur 48,5 Quadratmeter.

Tabelle

Wohnfläche

Wohnen
Haushalte in Gebäuden mit Wohnraum (ohne Wohnheime) nach Wohnfläche der Wohnungen, Art der Nutzung, Haushaltsgröße und Haushaltsnettoeinkommen 2022
Art der Nutzung   Haushaltsgröße
monatliches Haushalts­netto­einkommen
(von … bis unter … Euro)
InsgesamtDavon mit einer Fläche von … bis unter … m2Fläche
unter 4040 bis 6060 bis 8080 bis 100100 bis 120120 bis 140über 140je Wohnungje Person
1 000m2
Ergebnisse des Mikrozensus - Hauptwohnsitzhaushalte.
Falls keine Angaben vorliegen, wurden die Fälle der "Insgesamt"-Kategorie zugewiesen.
Es werden nur Haushalte dargestellt, die alleine in einer Wohnung leben.
Seit dem Erhebungsjahr 2020 gibt es im Mikrozensus zwei Ergebnisarten: Erst- und Endergebnisse. Die aktuell dargestellten Ergebnisse für 2022 sind Endergebnisse.
Ein Vergleich der Daten des Erhebungsjahres 2022 mit den Vorjahren ist nicht möglich (Zeitreihenbruch). Weiteres dazu auf der eigens eingerichteten Sonderseite.
( ) = Aussagewert eingeschränkt, da Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist.
/ = Keine Angaben, da Zahlenwert nicht sicher genug.
Haushalte insgesamt38 9921 6016 1738 9606 6234 7474 3666 421 9655,7
unter 1 5007 371 9602 5761 906 820 439 303 33267,660,7
1 500 bis 2 0005 253 2851 2971 672 871 468 332 31677,8 62
2 000 bis 3 0009 268 2591 4862 7481 8401 133 860 92288,358,1
3 000 bis 4 0006 407 65 4841 4121 3771 019 9171 122103,351,1
4 000 und mehr10 687 32 3291 2201 7151 6881 9533 728126,749,9
Einpersonenhaushalte15 6721 5004 7674 3112 1201 161 828 93073,373,3
unter 1 5006 251 9362 3491 479 633 349 234 240 65 65
1 500 bis 2 0003 537 2681 0571 072 501 269 188 17273,173,1
2 000 bis 3 0004 085 2321 0351 271 659 352 247 27978,378,3
3 000 bis 4 0001 140 45 223 327 208 118 96 12186,786,8
4 000 und mehr 659 19 103 161 119 73 62 11998,798,7
Haushalte mit 2 Personen13 323 901 1553 1332 6592 0571 8442 363 10351,5
unter 1 500 855 21 198 318 129 66 53 6680,640,3
1 500 bis 2 0001 282 16 201 424 253 155 117 11487,643,8
2 000 bis 3 0003 734 25 3691 055 792 571 456 45995,647,8
3 000 bis 4 0003 110 18 208 700 668 527 465 520103,251,6
4 000 und mehr4 339(11) 178 635 817 738 7521 202 118 59
Haushalte mit 3 Personen4 727/  178 896 948 742 7581 187114,338,1
unter 1 500 166/  23 75 31(13)(8) 14 84 28
1 500 bis 2 000 250/  27 107 58 23 15 1985,628,5
2 000 bis 3 000 751/  58 235 185 103 78 8895,431,8
3 000 bis 4 0001 078/  37 228 261 183 162 205107,435,8
4 000 und mehr2 481/  32 251 413 421 496 862127,942,6
Haushalte mit 4 Personen und mehr5 270/  73 621 895 787 9361 942129,3 30
unter 1 500 99/ /  35 27(11)/ (11)94,321,5
1 500 bis 2 000 185/ (11) 70 59 21(12)(12)88,620,1
2 000 bis 3 000 698/  24 187 204 106 79 96100,522,9
3 000 bis 4 0001 079/  17 158 239 191 195 277 11727,2
4 000 und mehr3 208/ (15) 172 366 457 6431 546143,133,3
Eigentümerhaushalte insgesamt16 341 56 4401 5442 5432 9293 3375 461125,865,3
unter 1 5001 499 27 133 294 340 264 208 228100,790,1
1 500 bis 2 0001 519(11) 93 274 353 295 247 245104,482,7
2 000 bis 3 0003 512(12) 126 480 725 725 667 771112,9 72
3 000 bis 4 0003 097/  47 252 499 635 702 955124,1 60
4 000 und mehr6 712/  40 245 6251 0111 5133 261143,954,9
Einpersonenhaushalte4 135 49 313 779 926 736 603 720104,2104,2
unter 1 5001 243 26 123 258 289 218 162 16297,597,5
1 500 bis 2 000 959(10) 73 196 231 177 139 132100,2100,2
2 000 bis 3 0001 250(10) 82 229 279 231 190 227105,7105,7
3 000 bis 4 000 406/  21 60 80 71 70 101114,4114,4
4 000 und mehr 276/ (13) 37 46 40 42 97126,6126,6
Haushalte mit 2 Personen6 776/  107 5791 1271 3891 4962 062 124 62
unter 1 500 215/ (8) 32 46 40 38 50113,756,8
1 500 bis 2 000 494/ 18 70 111 107 95 92109,854,9
2 000 bis 3 0001 833/  39 216 377 411 384 402114,557,2
3 000 bis 4 0001 666/  22 139 289 372 383 458121,360,6
4 000 und mehr2 567/  20 122 305 460 5961 060136,368,1
Haushalte mit 3 Personen2 421/  15 115 280 418 5681 020 13745,7
unter 1 500 25/ / / / / / (9)126,742,2
1 500 bis 2 000 44/ / / / (8)/ (13)122,240,7
2 000 bis 3 000 240/ /  21 42 50 52 70122,840,9
3 000 bis 4 000 500/ /  32 75 100 119 171127,942,6
4 000 und mehr1 612/ /  54 153 256 384 757142,547,5
Haushalte mit 4 Personen und mehr3 010/ /  71 210 386 6701 660150,635,2
unter 1 500 16/ / / / / / / 139,932,3
1 500 bis 2 000 23/ / / / / / / 124,128,8
2 000 bis 3 000 188/ / (14) 28 32 42 72131,730,6
3 000 bis 4 000 525/ /  20 54 93 130 226137,132,3
4 000 und mehr2 257/ /  33 121 256 4901 348155,736,3
Mieterhaushalte insgesamt22 6481 5455 7337 4164 0801 8191 029 96074,448,8
unter 1 5005 871 9332 4431 612 480 175 95 10459,253,2
1 500 bis 2 0003 733 2741 2041 399 517 174 85 7266,953,5
2 000 bis 3 0005 755 2471 3602 2681 114 408 193 15173,449,6
3 000 bis 4 0003 310 61 4371 161 878 384 215 16783,842,8
4 000 und mehr3 975 30 289 9751 090 677 440 46697,641,6
Einpersonenhaushalte11 5361 4514 4543 5321 195 426 224 21162,262,2
unter 1 5005 007 9102 2251 221 343 131 72 7856,956,9
1 500 bis  2 0002 577 258 984 877 271 93 49 40 63 63
2 000 bis  3 0002 834 222 9521 042 380 121 57 5266,266,2
3 000 bis  4 000 734 43 202 267 128 48 25 1971,471,5
4 000 und mehr 383 18 90 125 73 33 20 2278,578,5
Haushalte mit 2 Personen6 546 841 0482 5541 532 668 348 30181,140,6
unter 1 500 640 20 190 286 83 26 16 1669,534,8
1 500 bis 2 000 788(15) 184 353 142 48 22 2273,636,8
2 000 bis 3 0001 900 23 329 839 416 160 72 5877,438,7
3 000 bis 4 0001 444 17 186 560 379 155 82 6282,441,2
4 000 und mehr1 772(9) 158 514 512 278 156 14291,745,8
Haushalte mit 3 Personen2 306/  163 781 668 324 190 16790,430,1
unter 1 500 141/  22 72 27(9)/ / 76,525,5
1 500 bis 2 000 206/  26 101 51 15/ / 77,825,9
2 000 bis 3 000 511/  54 214 143 53 26 1882,527,5
3 000 bis 4 000 578/  33 196 186 83 43 3489,629,9
4 000 und mehr 869/  27 197 260 165 111 105100,933,6
Haushalte mit 4 Personen und mehr2 260/  68 550 685 401 266 282100,923,1
unter 1 500 83/ /  33 26/ / / 85,719,4
1 500 bis 2 000 162/ (10) 67 54 18/ / 83,518,8
2 000 bis 3 000 510/  24 173 176 74 37 24 8920,1
3 000 bis 4 000 554/ (15) 137 185 98 65 5197,922,4
4 000 und mehr 951/ (13) 139 244 201 153 198113,226,1

Stand 19. Mai 2025

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Regionale Unterschiede

Die durchschnittliche Wohnfläche variiert stark je nach Region. Zum Beispiel hatten Haushalte in den Stadtstaaten und den neuen Ländern im Durchschnitt kleinere Wohnungen. Haushalte hatten pro Kopf weniger Wohnraum, je städtischer sie lebten. Die geringsten Wohnflächen hatten Haushalte in den sogenannten Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf). Die größten Wohnungen hatten Haushalte in ländlichen Gebieten.

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Wohnfläche je Wohnung und je Person nach Regionen 2022
in Quadratmetern
RegionenWohnfläche
je Wohnungje Person

1: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf.

2: Der Grad der Verstädterung ist ein Kriterium zur Charakterisierung eines Gebiets. Auf der Grundlage des Anteils der lokalen Bevölkerung in städtischen Ballungsgebieten und städtischen Zentren werden "lokale Verwaltungseinheiten" in die drei Gebietstypen "Städte" (dicht besiedelte Gebiete), "kleinere Städte und Vororte" (Gebiete mit mittlerer Bevölkerungsdichte) und "ländliche Gebiete" (dünn besiedelte Gebiete) eingeteilt.

Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022

Deutschland96,055,4
früheres Bundesgebiet99,456,9
neue Länder einschließlich Berlin83,049,8
Top-7-Metropolen176,647,6
Grad der Verstädterung2
dicht besiedelt81,749,9
mittlere Besiedlungsdichte101,457,6
gering besiedelt116,063,1

Gebäudetyp

Die Wohnfläche hängt auch vom Gebäudetyp ab. Haushalte in Einfamilienhäusern haben tendenziell größere Wohnungen und auch mehr Wohnfläche je Person zur Verfügung. Haushalte in Wohnungen in gereihten Mehrfamilienhäusern hatten 2022 den wenigsten Wohnraum. Mit steigender Zahl an Wohnungen innerhalb eines Gebäudes sinkt die Wohnungsgröße. Ebenso lässt sich feststellen, dass die Zahl der Räume mit steigender Wohnfläche, die einem Haushalt zur Verfügung steht, zunimmt.

Wohnfläche je Wohnung und je Person nach ausgewählten Gebäudemerkmalen 2022
in Quadratmetern
GebäudemerkmaleFläche
je Wohnungje Person
Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022
Haushalte insgesamt96,055,4
Gebäudetyp
Einfamilienhaus129,466,1
freistehend134,568,8
Doppelhaushälfte119,960,5
gereiht116,960,0
Mehrfamilienhaus75,348,8
freistehend81,952,0
gereiht69,846,2
Gebäudegröße
mit 1 Wohnung131,965,9
mit 2 Wohnungen107,962,9
mit 3-9 Wohnungen75,248,9
mit 10 oder mehr Wohnungen65,344,6
Zahl der Wohnräume
mit 1 Wohnraum37,435,4
mit 2 Wohnräumen59,249,2
mit 3 Wohnräumen81,551,5
mit 4 Wohnräumen110,557,3
mit 5 und mehr Wohnräumen150,569,4

Wohndauer

Die Wohnfläche, über die ein Haushalt verfügt, hängt auch stark zusammen mit dem Jahr, in dem er in die jeweilige Wohnung eingezogen ist. Je weiter das Einzugsdatum eines Haushalts zurückliegt, desto häufiger lebt dieser in einer größeren Wohnung. Dies gilt ebenso für die Wohnfläche pro Kopf. So hatten Haushalte, die vor 1999 eingezogen sind, im Schnitt deutlich mehr Quadratmeter pro Person, verglichen mit denjenigen, die ab 2019 eingezogen sind.

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Soziale Aspekte

Der überwiegende Lebensunterhalt der Haupteinkommensperson eines Haushalts steht in einem sichtbaren Zusammenhang zur Wohnfläche. Die kleinsten Wohnungen wurden 2022 von Haushalten bewohnt, in denen das überwiegende Einkommen aus Sozialhilfe, Arbeitslosengeld I oder II bestand. Kam das Einkommen überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit, so verfügten diese Haushalte durchschnittlich über deutlich größere Wohnungen. Haushalte, in denen der Lebensunterhalt der Haupteinkommensperson hauptsächlich aus Rente oder Pension bezogen wurde, hatten durchschnittlich nur unwesentlich kleinere Wohnungen. Zudem hatten sie je Person sichtbar mehr Wohnfläche zur Verfügung als Haushalte, in denen das Einkommen der Haupteinkommensperson hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit kommt. Mit Abstand die größten Wohnungen und auch die meiste Wohnfläche je Person hatten Haushalte, in denen das Einkommen der Haupteinkommensperson aus Vermögen, Vermietung, Zinsen und Altenteilen stammte.

Wohnfläche je Person und je Wohnung nach überwiegendem Lebensunterhalt der Haupteinkommensperson 2022
in Quadratmetern
Überwiegender Lebensunterhalt der HaupteinkommenspersonFläche
je Wohnungje Person

1: Wie Vorruhestandsgeld, Pflegegeld (auch für Pflegekinder), Krankengeld, Darlehen nach dem Pflegezeit- oder Familienpflegezeitgesetz, Corona-Hilfen, BAföG, Stipendium, Asylbewerberleistungen.

Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022

Eigene Erwerbstätigkeit100,150,5
Arbeitslosengeld I und II, Sozialgeld67,041,5
Rente, Pension95,067,5
Einkünfte von Angehörigen74,250,9
Eigenes Vermögen, Vermietung, Zinsen, Altenteil117,178,2
Sozialhilfe59,146,7
Elterngeld88,033,8
Sonstige Unterstützung175,048,9

Ebenfalls ausschlaggebend für die Wohnfläche ist die Zahl der Personen in einem Haushalt. Die Wohnfläche je Wohnung nimmt mit steigender Personenzahl in einem Haushalt zu. Da die Wohnfläche aber nicht mit jeder hinzukommenden Person gleichmäßig steigt, haben Haushalte mit vielen Personen zwar größere Wohnungen, durchschnittlich aber weniger Wohnfläche je Person zur Verfügung.

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Auch das Alter der Haupteinkommensperson ist relevant: Ältere Personen haben tendenziell mehr Wohnraum zur Verfügung. Dabei ist zu beachten, dass Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren besonders häufig allein leben. Sie verfügen aber sowohl unter den Einpersonenhaushalten als auch über alle Haushaltsgrößen hinweg im Schnitt über den meisten Wohnraum. Der Abstand zu den jüngeren Altersgruppen verringert sich jedoch immer mehr, je mehr Personen in einem Haushalt leben.

Darüber hinaus spielt auch hier wieder das Eigentumsverhältnis eine Rolle. Zwar ist innerhalb der Altersgruppe 65 plus der Anteil an Miet- und Eigentümerhaushalten fast gleich. Trotzdem zeigt sich, dass die Unterschiede in den durchschnittlich zur Verfügung stehenden Wohnflächen zwischen Jüngeren und Älteren bei Eigentümerhaushalten größer ausfallen als bei Mieterhaushalten.

Zusätzlich zeigt sich, dass Haushalte mit Einwanderungsgeschichte im Durchschnitt über weniger Wohnfläche verfügen als solche ohne Einwanderungsgeschichte. Haushalte in denen alle Mitglieder eine Einwanderungsgeschichte haben, haben häufig für mehr Personen weniger Wohnraum zur Verfügung.

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Fast jeder vierte Haushalt mit einer Einwanderungsgeschichte, in dem drei oder mehr Kinder lebten, wohnte auf 60 bis 80 Quadratmetern. Im Vergleich dazu traf dies in vergleichbaren Haushalten ohne Einwanderungsgeschichte lediglich auf 5 % zu. Insgesamt lebten Haushalte, in denen alle Haushaltsmitglieder eine Einwanderungsgeschichte haben, im Vergleich zu Haushalten, in denen dies auf keine Person zutrifft, in durchschnittlich 45 Quadratmeter kleineren Wohnungen. Grundsätzlich zeigt sich, dass in größeren Wohnungen anteilig mehr Haushalte ohne Einwanderungsgeschichte leben. Umgekehrt ist der Anteil der Haushalte mit Einwanderungsgeschichte in kleineren Wohnungen deutlich höher.

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Mieten und Mietbelastung 2022

Abgesehen von den bisher betrachteten Aspekten rund um das Thema Wohnen spielt natürlich auch die Bezahlbarkeit von adäquatem Wohnraum eine zentrale Rolle.

Ergebnisse zu Mieten und Mietbelastungen liefert in der amtlichen Statistik standardmäßig das Zusatzprogramm Wohnen des Mikrozensus.

Im Jahr 2022 zahlten Mieterhaushalte im Durchschnitt etwa 598 Euro Bruttokaltmiete pro Monat, wobei die Mietbelastungsquote (Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen) im Durchschnitt bei 27,9 % lag.

Regionale Unterschiede

In den Mieten und Mietbelastungsquoten sind regionale Unterschiede deutlich erkennbar. Die durchschnittliche Miete und Mietbelastung von privaten Haushalten in Deutschland unterscheiden sich je nachdem, in welchem Bundesland diese wohnen. Die geringsten Mieten zahlten Haushalte im Saarland und in Sachsen-Anhalt. In Hamburg mussten die Haushalte je Quadratmeter wiederum die höchste Bruttokaltmiete zahlen. Ebenso fällt Bayern als zweitteuerstes Bundesland auf. Es ist jedoch nicht so, dass auch die Mietbelastungsquoten in den Ländern mit den teuersten Mieten immer die höchsten waren. In Bremen war die Mietbelastung beispielsweise am höchsten, obwohl die Bruttokaltmiete dort sogar knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts lag. Auch im Saarland waren Haushalte, trotz der bundesweit geringsten Durchschnittsmieten, vergleichsweise stark belastet. In Bayern hingegen lag die durchschnittliche Mietbelastungsquote nur knapp über dem Bundesdurchschnitt, obwohl die Quadratmetermieten nach Hamburg die teuersten in ganz Deutschland waren. Durchschnittlich am wenigsten durch die Mietkosten belastet waren Haushalte in Sachsen.

Insgesamt waren sowohl die durchschnittliche Mietbelastung als auch die Mieten selbst für die neuen Länder geringer als im früheren Bundesgebiet.

Bruttokaltmiete und Mietbelastungsquote nach Bundesländern 2022
BundesländerBruttokaltmiete je QuadratmeterDurchschnittliche Mietbelastungsquote
Euro%
Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022
Deutschland8,7027,9
Baden-Württemberg9,4028,0
Bayern10,0028,0
Berlin9,6027,4
Brandenburg7,7025,3
Bremen8,6030,8
Hamburg10,9030,3
Hessen9,3029,6
Mecklenburg-Vorpommern7,4025,9
Niedersachsen7,7028,0
Nordrhein-Westfalen8,3029,1
Rheinland-Pfalz7,8028,6
Saarland6,7030,0
Sachsen7,1023,3
Sachsen-Anhalt6,7024,4
Schleswig-Holstein8,8030,2
Thüringen7,0024,2

Hohe Mieten sind in Deutschland vor allem auch ein sehr städtisches Phänomen. Grob lässt sich festhalten: Je mehr Einwohnerinnen und Einwohner eine Stadt hat, desto höher ist die durchschnittliche Miete für die Haushalte. Die hohen Durchschnittsmieten in Großstädten, darunter insbesondere in den Top-7-Metropolen, tragen dazu bei, dass die betroffenen Haushalte auch mit überdurchschnittlich hohen Mietbelastungsquoten zu kämpfen haben.

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Wohndauer

Um auch die Entwicklung der durchschnittlichen Mieten und Mietbelastungen über die Zeit bewerten zu können, lohnt es sich, die Ergebnisse des Zusatzprogramms Wohnen noch differenziert nach dem Einzugsjahr der jeweiligen Haushalte zu analysieren. Hierbei zeigt sich, dass Mieterhaushalte, die 2019 oder später in ihre Wohnung eingezogen sind, überdurchschnittlich hohe Mieten je Quadratmeter gezahlt haben. Im Mittelwert betrug der Unterschied zwischen der Bruttokaltmiete dieser Gruppe und dem Gesamtdurchschnitt 2022 etwa 1,10 Euro je Quadratmeter. Zudem wächst diese Differenz mit der Größe der Stadt, in der die Haushalte leben. Der Zusammenhang zwischen dem Einzugsdatum und der Miethöhe erklärt auch die vergleichsweise geringeren Quadratmetermieten für Haushalte der Altersgruppe ab 65 Jahren. Denn ein Großteil dieser Haushalte ist bereits vor 1999 eingezogen und nur ein sehr kleiner Anteil hat die Wohnung 2019 oder später bezogen.

Der beschriebene Zusammenhang zwischen dem Einzugsjahr und den absoluten Mieten lässt sich auch für die Mietbelastungsquoten feststellen. Eine kürzere Wohndauer geht in der Regel auch immer mit einer höheren Mietbelastung einher.

Soziale Aspekte

Für die Haushaltsgröße ist zu beobachten, dass die absoluten Mieten je Quadratmeter 2022 je nach Zahl der Personen im Haushalt kaum voneinander abweichen. Einpersonenhaushalte bezahlten durchschnittlich etwas mehr je Quadratmeter, während alle anderen Haushaltsgrößen durchschnittlich gleich viel aufwenden mussten. Die Belastung durch die Miete unterscheidet sich hingegen deutlich in Abhängigkeit von der Personenzahl, die einen Haushalt bilden. Besonders belastet waren Einpersonenhaushalte, deren Mietbelastungsquote im Durchschnitt bei knapp einem Drittel ihres Einkommens lag. Bei alleinlebenden Frauen war die Mietbelastungsquote sogar noch höher. Haushalte mit zwei oder mehr Personen mussten dagegen durchschnittlich weniger als ein Viertel ihres Einkommens für die Miete aufwenden.

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Bezogen auf das Alter der Haupteinkommensperson zeigt sich, dass die Haushalte der unter 25-Jährigen und von Personen, die 65 Jahre oder älter waren, 2022 einen besonders hohen Anteil ihres Einkommens für die Miete aufwenden mussten. Die Haushalte, in denen die Haupteinkommensperson unter 25 Jahre alt war, zahlten zudem auch absolut die höchsten Bruttokaltmieten je Quadratmeter. Haushalte der höchsten Altersgruppe (65 plus) gaben ungeachtet ihrer hohen durchschnittlichen Mietbelastungsquoten hingegen am wenigsten Miete je Quadratmeter aus.

Allgemein lag die Mietbelastungsquote von Haushalten, in denen die Haupteinkommensperson ihren überwiegendenen Lebensunterhalt aus staatlichen Leistungen (Sozialhilfe, Sozialgeld, Arbeitslosengeld I oder II) bezog, sehr viel höher als die von Haushalten, deren Lebensunterhalt durch eigene Erwerbstätigkeit finanziert wurde. Haushalte, die angegeben hatten staatliche Leistungen für die Wohnkosten zu erhalten (beispielsweise Wohngeld oder im Rahmen des Arbeitslosengeld I- oder II-Bezugs) waren überdurchschnittlich stark belastet.

Bruttokaltmiete und Mietbelastung nach überwiegendem Lebensunterhalt der Haupteinkommensperson 2022
in %
Überwiegender Lebensunterhalt der HaupteinkommenspersonInsgesamtBruttokaltmiete je QuadratmeterDurchschnittliche Mietbelastungsquote
1 000Euro%

1: Vorruhestandsgeld, Pflegegeld (auch für Pflegekinder), Krankengeld, Darlehen nach dem Pflegezeit- oder Familienpflegezeitgesetz, Corona-Hilfen, BAföG, Stipendium, Asylbewerberleistungen.

Datenbasis: Mikrozensus-Zusatzprogramm Wohnen - Hauptwohnsitzhaushalte - Endergebnisse 2022

Eigene Erwerbstätigkeit12 3358,9023,0
Arbeitslosengeld I und II, Sozialgeld1 5098,2044,1
Rente, Pension4 7637,9030,7
Einkünfte von Angehörigen32210,5047,3
Eigenes Vermögen, Vermietung, Zinsen16510,1045,9
Sozialhilfe4538,4047,2
Elterngeld3928,9035,2
Sonstige Unterstützungen1629,7038,7

Mit Blick auf die Einwanderungsgeschichte eines Haushalts lassen sich Unterschiede in den durchschnittlich gezahlten Mieten sowie der dadurch entstehenden finanziellen Belastung beobachten. Haushalte, in denen alle Haushaltsmitglieder eine Einwanderungsgeschichte haben, bezahlten 2022 merklich höhere Bruttokaltmieten als Haushalte ohne Einwanderungsgeschichte. Diese Differenz überträgt sich auch auf die Mietbelastungsquote, die für Haushalte, in denen alle Haushaltsmitglieder eine Einwanderungsgeschichte haben, über dem Bundesdurchschnitt lag. Etwas unterhalb dieses Durchschnitts lagen hingegen Haushalte ohne Einwanderungsgeschichte. Dieser Unterschied in den Mieten und der Mietbelastung lässt sich auch dadurch erklären, dass Haushalte mit einer Einwanderungsgeschichte häufiger in einer Großstadt leben und auch häufiger ein kürzer zurückliegendes Einzugsdatum haben als Haushalte ohne Einwanderungsgeschichte. Die stärkere Belastung der Haushalte mit Einwanderungsgeschichte gegenüber denen ohne zeigt sich auch über fast alle weiteren soziodemografischen Untergliederungen hinweg.

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Es handelt sich bei den dargestellten Ergebnissen um Endergebnisse des Zusatzprogramms Wohnen des Mikrozensus 2022. Das vierjährlich erhobene Zusatzprogramm Wohnen wurde 2022 erstmals im Rahmen des 2020 neu gestalteten Mikrozensus durchgeführt. Vergleiche mit den Ergebnissen aus früheren Jahren sind daher nur sehr eingeschränkt möglich.

Weitere Ergebnisse können Sie der Themenseite Wohnen in der Rubrik Tabellen und unserer Gemeinschaftsveröffentlichung entnehmen. Dort finden Sie auch ausführliche Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema und zur Methodik.