Statistisches Bundesamt Hintergrundinformationen zum Krisenmonitor

In der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 brach die Wirtschaft auf der ganzen Welt massiv ein. In Deutschland war es die bis dahin stärkste Rezession der Nachkriegszeit. Führt die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu einem noch deutlicheren Einbruch der Wirtschaft als damals? Um diese Frage zu beantworten und die öffentliche Diskussion auf Fakten zu stützen, stellen wir in dem am 15. Mai 2020 veröffentlichten Krisenmonitor Zahlen von heute den Zahlen von damals gegenüber.

Ausgewählte Konjunkturindikatoren der amtlichen Statistik bilden die Grundlage des Krisenmonitors. Diese umfassen Quartals- und Monatsstatistiken, deren Veränderungsraten – je nach Datenlage - zur Vorperiode oder zur entsprechenden Vorjahresperiode gezeigt und laufend aktualisiert werden.

Die dargestellten Konjunkturindikatoren im Überblick

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bildet die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft ab. Die Veränderungsrate des BIP misst das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft. Aktuelle Zahlen zum BIP werden 45 Tage nach Ende des Berichtsquartals veröffentlicht.

Die Erwerbstätigen umfassen alle Personen, die in Deutschland als Arbeitnehmer, Selbständige oder mithelfende Familienangehörige eine Erwerbstätigkeit ausüben. Dazu gehören auch vorübergehende Tätigkeiten, Mini- und Ein-Euro-Jobs. Kurzarbeitende zählen ebenfalls zu den Erwerbstätigen. Quartalsergebnisse werden gemeinsam mit dem BIP 45 Tage nach Ende des Berichtsquartals veröffentlicht.

Der Produktionsindex des Produzierenden Gewerbes zeigt, wie sich monatlich die Produktion der Industrie sowie des Bergbaus, des Bau- und des Energiegewerbes verändert. Die Ergebnisse stehen ca. 40 Tage nach Ende des Berichtsmonats zur Verfügung.

Der Einzelhandelsumsatz stellt die Werte sämtlicher Verkäufe von Einzelhandelsunternehmen mit mindestens 250 000 Euro Jahresumsatz dar. Erste Ergebnisse stehen ca. 30 Tage nach Ende des Berichtsmonats zur Verfügung.

Der Auftragseingangsindex des Verarbeitenden Gewerbes stellt die monatliche Veränderung der Neuaufträge der Industrie dar. Die Ergebnisse stehen ca. 40 Tage nach Ende des Berichtsmonats zur Verfügung.

Die Gesamtheit der Importe und Exporte von Waren werden 40 Tage nach Ende des jeweiligen Berichtsmonats veröffentlicht.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) bildet monatlich die Preisentwicklung aller von privaten Haushalten gekauften Waren und Dienstleistungen ab. Er wird auch als Inflationsrate bezeichnet. Die Ergebnisse für den VPI stehen in der Regel bereits am Ende des Berichtsmonats zur Verfügung.

Der Einfuhrpreisindex misst die Entwicklung der Preise aller Waren, die aus dem Ausland nach Deutschland importiert werden. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Die Ergebnisse stehen vier Wochen nach Ende des Berichtsmonats Verfügung.

Der Ausfuhrpreisindex misst die Entwicklung der Preise aller Waren, die von Deutschland in das Ausland exportiert werden. Die Ergebnisse stehen vier Wochen nach Ende des Berichtsmonats Verfügung.

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Die Ergebnisse stehen drei Wochen nach Ende des Berichtsmonats zur Verfügung.

Der Großhandelsverkaufspreisindex misst die Entwicklung der Preise für die von Großhändlern im Inland abgesetzten Waren, soweit diese Verkäufe der Großhandelsfunktion zuzurechnen sind. Dabei kann es sich um im Inland erzeugte oder um eingeführte Waren handeln. Die Ergebnisse stehen vier Wochen nach Ende des Berichtsmonats Verfügung.