Die Bevölkerungsgröße wird von drei demografischen Komponenten direkt beeinflusst: von Geburten, Sterbefällen und von der Differenz zwischen den Zuzügen nach und Fortzügen aus Deutschland (Wanderungssaldo). Da die Geburten- und Sterblichkeitsentwicklung auch zwei wesentliche Faktoren des demografischen Wandels sind, hängt die Bevölkerungszahl eng mit dem demografischen Wandel zusammen.
Seit 1973 übersteigt die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Geborenen. Ohne einen positiven Wanderungssaldo, der diese negative natürliche Bevölkerungsbilanz kompensiert, würde deshalb die Bevölkerungszahl bereits seit über 40 Jahren abnehmen. Dies war zum Beispiel Mitte der 1980er Jahre und zwischen 2003 und 2010 der Fall. In den Jahren 2014 bis 2016 wuchs die Bevölkerungszahl besonders schnell, da der Wanderungssaldo deutlich höher war als die negative Differenz zwischen den Geburten und Sterbefällen.
Künftig ist zu erwarten, dass die Zahl der Gestorbenen – trotz steigender Lebenserwartung – weiter zunehmen wird, da die zahlenmäßig starken Jahrgänge der Babyboom-Generation ins hohe Alter hineinwachsen. Zugleich wird die Anzahl potenzieller Mütter in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich zurückgehen, da die schwach besetzten 1990er Jahrgänge in die gebärfähige Altersphase kommen. Sogar bei einer leicht steigenden Geburtenrate würde demzufolge die Geborenenzahl mittelfristig zurückgehen. Die Differenz zwischen den Geborenen und Gestorbenen wird folglich zunehmen. Für eine steigende oder sogar stabile Bevölkerungszahl wäre dann immer größere Nettozuwanderung erforderlich.
Weiterführende Informationen:
- Zeitreihen zu Bevölkerungsstand und Altersstruktur der Bevölkerung
- Rückgerechnete und fortgeschriebene Bevölkerung auf Grundlage des Zensus 2011 - 1991 bis 2011
- Themenbereich Bevölkerungsvorausberechnung
- Ergebnisse der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2060
- (Un-)Sicherheiten der Bevölkerungsvorausberechnungen (WISTA 4/2016)