Bevölkerung Demografische Aspekte

Demografischer Wandel und Bevölkerungszahl

Drei demo­grafische Komponenten beeinflussen direkt die Bevölkerungszahl: Geburten, Sterbefälle und der Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen den Zuzügen nach und Fortzügen aus Deutschland. Da Geburten und Sterb­lichkeit auch zwei wesentliche Faktoren des demo­grafischen Wandels sind, hängt die Veränderung der Bevölkerungs­zahl eng mit dem demo­grafischen Wandel zusammen.

Seit 1972 übersteigt in Deutschland die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Geborenen. Ohne einen positiven Wanderungs­saldo, der diese negative "natürliche" Bevölkerungs­bilanz kompensiert, würde die Bevölkerungs­zahl bereits seit über 40 Jahren abnehmen. Dies war zum Beispiel Mitte der 1980er Jahre und zwischen 2003 und 2010 der Fall. In den Jahren 2013 bis 2022 hat der Wanderungs­saldo die negative Differenz zwischen den Geburten und Sterbe­fällen über­kompensiert, sodass mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 die Bevölkerung jährlich gewachsen ist.

Künftig ist zu erwarten, dass die Zahl der Gestorbenen – trotz steigender Lebens­erwartung – weiter zunehmen wird, da die zahlenmäßig starken Jahr­gänge der Babyboom-Generation ins hohe Alter hinein­wachsen. Zugleich wird die Anzahl potenzieller Mütter in den nächsten 20 Jahren voraus­sichtlich zurück­gehen, da dann die schwach besetzten 1990er Jahr­gänge im gebär­fähigen Alter sein werden. Die Folge könnte eine abnehmende Geburten­zahl sein. Die Schere zwischen den Gestorbenen und Geborenen würde weiter aufgehen. Um diese zu schließen, wäre ent­sprechend größere Netto­zuwanderung erforderlich. Anderenfalls würde die Bevölkerungs­zahl sinken.

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