Bürokratiekosten Vorstellung der Lebenslagenbefragung

Eine Einführung

"Die deutsche Bürokratie ist träge, ineffizient und teuer." So in etwa könnten viele Meinungen über die öffentliche Verwaltung zusammengefasst werden. Doch entspricht diese Einschätzung tatsächlich der Wahrheit?

Um diese Frage zu beantworten, führt das Statistische Bundesamt im Auftrag der Bundesregierung seit 2015 alle zwei Jahre eine Lebenslagenbefragung durch. Ziel der Befragung ist es, sowohl die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger als auch der Unternehmen mit der deutschen Bürokratie zu messen. Die Befragten geben dabei an, wie hoch ihre Zufriedenheit jeweils mit den Dienstleistungen einzelner Behörden ist. Somit kann anhand der Ergebnisse der Befragung präzise abgelesen werden, welche Behörden mit ihren Dienstleistungen die Menschen zufriedenstellen und was sie besonders kritisieren.

Was bedeutet der Begriff Lebenslagen?

Ob Hochzeit, Geburt eines Kindes, Umzug oder die Aufnahme eines Studiums, in allen Situationen des Lebens – oder eben Lebenslagen – treten die Menschen in Kontakt mit Behörden. So muss eine Hochzeit beim Standesamt angemeldet, bei der Geburt eines Kindes die Geburtsurkunde beantragt oder nach einem Umzug dem Bürgeramt die neue Adresse gemeldet werden. Es gibt wenige Aspekte im Leben der Menschen in Deutschland, die keinen Behördenkontakt nach sich ziehen. Dabei zählt für die Menschen in erster Linie, dass ihre Anliegen schnell und unkompliziert bearbeitet werden. Wer einen neuen Reisepass oder Personalausweis beantragt, möchte nicht erst zwei Monate auf den nächsten freien Termin warten; ein Unternehmen, das eine Baugenehmigung zur Vergrößerung des eigenen Betriebs vorlegt, möchte möglichst schnell einen entsprechenden Bescheid von der Bauaufsichtsbehörde erhalten; und das Anfertigen einer Steuererklärung darf nicht unnötig kompliziert gemacht werden. Die Lebenslagenbefragung fragt die Menschen nach ihrer Zufriedenheit bei genau diesen Behördenkontakten.

Welche Lebenslagen werden in der Befragung berücksichtigt?

Wie in den untenstehenden Grafiken abgelesen werden kann, wurden die stichprobenhaft ausgewählten Bürgerinnen und Bürger nach Behördenkontakten in 22 Lebenslagen sowie die Unternehmensvertreter nach Behördenkontakten in 11 Lebenslagen befragt. Ziel war es, möglichst den gesamten "Lebenszyklus" einer Person oder eines Unternehmens abzubilden: von der Geburt eines Kindes über den Beginn einer Ausbildung bis hin zum Tod einer nahestehenden Person bzw. von der Gründung, über den Bau einer Betriebsstätte bis hin zur Geschäftsaufgabe oder –übergabe.

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Die Ergebnisse der Befragung werden auf der Internetseite www.amtlich-einfach.de im Detail vorgestellt. Weiterhin finden Sie eine kurze Vorstellung der Seite hier.

Zugang zu Mikrodaten der Lebenslagenbefragungen über die Forschungsdatenzentren der amtlichen Statistik.