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Häufig gestellte Fragen
Was sind Kaufkraftparitäten?
Kaufkraftparitäten (KKP) geben an, wie viele Währungseinheiten eine bestimmte Menge von Waren und Dienstleistungen in unterschiedlichen Ländern kostet.
Wie werden Kaufkraftparitäten berechnet und für welche Abgrenzungen sind sie u.a. verfügbar?
Kaufkraftparitäten werden berechnet, um gesamtwirtschaftliche Größen wie das Bruttoinlandsprodukt in eine einheitliche Währung umzurechnen und damit international vergleichbar zu machen. Um Kohärenz mit den zu vergleichenden gesamtwirtschaftlichen Größen herzustellen, werden gemäß dem System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen nicht nur Preise für Waren und Dienstleistungen des privaten und öffentlichen Verbrauchs erhoben, sondern auch für Ausrüstungsgüter und Bauleistungen.
Für die Abgrenzung nach den Konsumausgaben der privaten Haushalte werden die Ausgaben aller inländischen privaten Haushalte für Waren und Dienstleistungen berücksichtigt, die der unmittelbaren Befriedigung individueller Bedürfnisse dienen.
Welches sind die Hauptverwendungszwecke der Kaufkraftparitäten?
- KKP können vor allem dazu verwendet werden, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) unterschiedlicher Länder zu vergleichen, ohne dass die Zahlen von den Preisniveauunterschieden in diesen Ländern verzerrt werden.
- Zur Analyse relativer Preisniveaus einzelner Länder oder Ländergruppen können aus den Kaufkraftparitäten Preisniveaus für einzelne Länder berechnet werden. Um das Preisniveau zu berechnen wird die KKP durch den nominalen Wechselkurs geteilt.
Liegt der Berechnung von Kaufkraftparitäten ein deutsches Verbrauchsverhalten zugrunde?
Die Berechnung von Kaufkraftparitäten erfolgt nicht auf Grundlage eines einheitlichen (zum Beispiel deutschen) Wägungsschemas. Grundlage sind Wägungsschemata aus dem repräsentativen Verbrauchsverhalten in den jeweiligen Ländern.
Können Kaufkraftparitäten als Ersatz für die früher veröffentlichten Verbrauchergeldparitäten oder für andere Lebenshaltungskosten Vergleiche (cost of living) genutzt werden?
Die Abgrenzung nach den Konsumausgaben der privaten Haushalte ist geeignet, um Lebenshaltungskosten zu vergleichen, da hier alle Waren und Dienstleistungen berücksichtigt werden, die von privaten Haushalten konsumiert und auch bezahlt werden.
Einschränkend ist jedoch zu beachten, dass bei der Berechnung der Kaufkraftparitäten immer das jeweils inländische Verbrauchsverhalten zugrunde liegt und nicht das deutsche.
Monatlich aktualisierte Kaufkraftparitäten und Preisniveaus bezogen auf die Konsumausgaben der privaten Haushalte sind in den Tabellen erhältlich.
Wie können Kaufkraftparitäten zur Umrechnung von Geldbeträgen (Gehalt, BAföG oder Unterhaltszahlungen) verwendet werden?
Kaufkraftparitäten werden in derselben Dimension veröffentlicht wie Wechselkurse [Einheiten ausländischer Währung je Einheit inländischer Währung], wobei als inländische Währung eine Basiswährung festgelegt wird. Da jedoch weder Eurostat, noch OECD und Weltbank den Euro als Basiswährung verwenden (Eurostat verwendet eine künstliche Währung, den sogenannten Kaufkraftstandard (KKS), OECD und Weltbank den Dollar), muss für eine Umrechnung von (deutschen) Eurobeträgen zunächst eine direkte Relation aus den zwei Kaufkraftparitäten der zu vergleichenden Länder berechnet werden.
Berechnungsbeispiele zum Umrechnen von Gehältern, Unterhalt oder BAföG findet man unter Methoden.
Warum kann man nicht einfach den vom Economist veröffentlichten Big Mac Index verwenden?
Der Big Mac Index gilt als leicht verständliches Beispiel für das Thema Kaufkraftparitäten. Er ist jedoch nicht als präzises Mittel zur Kaufkraftmessung von Währungen geeignet und war als solches auch nie vorgesehen. Kritisiert wird beispielsweise, dass sich dieser Index deutlich leichter verändern kann als ein standardisierter Warenkorb. Außerdem gibt es starke Unterschiede bei Löhnen oder Transportkosten, die nicht mit einbezogen sind und die Burger sind nicht weltweit erhältlich beziehungsweise identisch.
Warum können Teuerungsziffern für den Kaufkraftausgleich der Auslandsbesoldung zum Teil deutlich von den Ergebnissen der Kaufkraftparitäten (Preisniveaus für die Konsumausgaben der Haushalte) abweichen?
Methodische Unterschiede sind:
- Die Berechnung von Teuerungsziffern für den Kaufkraftausgleich der Auslandsbesoldung bezieht sich auf die Hauptstadt Berlin im Vergleich zum Auslandsdienstort. Die Kaufkraftparitäten werden für den Staatsdurchschnitt ermittelt.
- Grundlage für die Berechnung von Teuerungsziffern für den Kaufkraftausgleich ist ein deutsches Verbrauchsschema. Die Kaufkraftparitäten umfassen die Ausgaben aller jeweiligen inländischen privaten Haushalte für Waren und Dienstleistungen.
- Mieten und damit in Verbindung stehende Dienstleistungen werden bei der Berechnung von Teuerungsziffern nicht berücksichtigt. Diese haben aktuell einen Anteil an den gesamten Verbrauchsausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes in Deutschland von circa 25 %.
- Für die Berechnung von Teuerungsziffern für den Kaufkraftausgleich werden für momentan circa 43 % der Güter Pauschalen angesetzt. Die tatsächlichen Preisunterschiede für diese Güter gehen nicht in die Berechnung von Teuerungsziffern für den Kaufkraftausgleich ein.
Methoden
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